Trailersysteme (3 – 6 Jahre)

Zur Übergangsphase vom Spielgerät zum Fahrrad bieten „Trailerbikes“ (Kinderräder werden mit ausgebautem Vorderrad per Kupplung ans Erwachsenenrad angedockt) eine hervorragende Alternative. Der kleine „Tandemfahrer“ kann backstage nach Lust & Laune frei entscheiden, ob und mit welcher Kraft er in die Pedale tritt (manchmal hilft Motivationsgeschick nach). Vor allem im Straßenverkehr versprechen Trailerbikes ein sicheres und stressfreies Forwärtskommen, ohne permanent auf die Knirpse achten zu müssen. Im Übrigen bekommen sie demonstrativ vorbildliches Verkehrsverhalten unterschwellig vermittelt (z.B. stopp & go bei Ampel - Grün- und Rotlicht). Damit leistet die elterliche Vorbildfunktion einen Sicherheitsbeitrag, lange bevor die „Anhängsel“ irgendwann eigenverantwortlich auf den Verkehr „losgelassen“ werden.


Unabhängig ob Kinder selbst radeln, oder im Radanhänger bzw. auf dem Trailergespann sitzen, sie lernen in der Naturlandschaft räumliches Vorstellungsvermögen, nehmen Entfernungen wahr, schätzen Geschwindigkeiten ein, verinnerlichen kognitive Bilder der Umwelt und entwickeln darüber hinaus soziale Kompetenzen. Das Gehirn empfängt eingehende sensorische Informationen. Es steuert nicht nur lebenswichtige Funktionen wie z. B. Atmung, Herzschlag, Blutkreislauf, Körpertemperatur sondern verschaltet / verarbeitet Sinneseindrücke (Signalempfang aus dem Körper) sowie ausgehende motorische Informationen (Signalweiterleitung zum Körper). Zwitschernde Vögel, säuselnder Wind, wärmende Sonnenstrahlen, plätschernde Bäche, wiehernde Pferde, grasende Esel, duftende Blüten – Augen, Nase, Ohren wie die Haut als größtes Sinnesorgan sind hellauf gefordert. Solange die einströmende Reizflut ihrer individuellen geistigen Aufnahmefähigkeit entspricht, klappt die kognitive Verarbeitung prima.

Neben dem Trailerbike erfüllt die Tandemstange - welche das Erwachsenen- mit dem Kinderrad verbindet - einen ähnlichen Zweck. Mit beiden Trailersystemen ist man gerade auf längeren Strecken, unvorhersehbaren Steigungen oder verkehrsreichen Städtetransits sprichwörtlich auf der „sicheren“ Seite. Und falls der Filius wieder selbst radeln möchte, wird die Tandemstange mittels Teleskopfunktion schnurstracks eingefahren, ohne sie wegen fehlendem Kinderrad im Schlepptau vom Zugfahrrad demontieren zu müssen.