Streckenabschnitt Regensburg - Cham (57 km)

 Streckenabschnitt Regensburg - Falkenstein - Cham

Streckenverlauf: Regensburg (Dultplatz) → Falkenstein (KM 37) → Michelsneukirchen (KM 43) → Schorndorf  (KM 49) → Cham (KM 57 / Verpflegungsstelle

Streckendaten: 57 km / 800 hm 

Streckencharakteristik: 16 km Flachstück bis Unterlichtenwald, danach welliges Profil mit Anstiegen < 10%

Anstiege:

Unterlichtenwald (KM 16): 4 km / 176 hm

Forstmühle (KM 23)  - Bruckbach (KM 26): 3 km / 128 hm

Völling (KM 38.2) - Michelsneukirchen: 3.6 km / 128 hm

Streckengabelung Falkenstein: »Panoramarunde«

Streckengabelung Schorndorf »Bayerwaldrunde« 

Schlag auf Schlag erfolgen ab 6.00 Uhr Massenstarts. Per Startschuss werden die Radler unter musikalischer Begleitung auf ihre Reise geschickt. Mit surrenden Ketten - begleitet von Schaltgeräuschen - wälzelt sich hinter dem Führungsfahrzeug ein schier endloser Lindwurm hoch motivierter Rennradler wie erlebnishungrige Tourenradler von dannen. 

Zuschauer verabschieden anfeuernd und klatschend die Fahrer auf der Oberpfalzbrücke. Auch wenn der Arber-Radmarathon kein Radrennen ist, loten nicht wenige Sportler ihr Leistungslimit aus. Während die einen mit der Einstellung keine Gnade für die Wade zu Werke schreiten, steht für andere das Genussprinzip im Vordergrund. 

Vom Dultplatz (Start- Zielareal) schwenken dichte Starterpulks auf die Oberpfalzbrücke ein, um nach Einmündung auf der zweispurigen Frankenstraße Fahrt aufzunehmen. 

Massenstarts erfordern im dichten Startpulk hohe Konzentration, Bremsbereitschaft und Rücksichtnahme. Nach der Oberpfalzbrücke wird links in die Alte Nürnberger Straße und kurz darauf links in die doppelspurige Frankenstraße abgebogen, die einschließlich der Walhalla-Allee während der Startphase für den Verkehr gesperrt ist. Auch bei Rückankunft ist im Stadtbereich erhöhte Vorsicht geboten, zumal Radwegebenutzungspflicht besteht, die - genauso wie Rotlichtverstöße - polizeilich überwacht wird.

Die breite Frankenstraße und Walhalla-Allee - vorbei am Donau-Einkaufszentrum - ist während der Startphasen stadtauswärts für den Straßenverkehr vollständig gesperrt. Von der historischen UNESCO-Weltkulturerbestadt Regensburg verläuft die Strecke in östlicher Richtung zur Vorortgemeinde Tegernheim, nach dessen Durchquerung man in die anmutende Naturlandschaft der Ferienregion Regensburg Land eintaucht. 

Nachdem Tegernheim und Donaustauf passiert ist, rollt man an der imposanten Walhalla - dem Ruhmestempel des bayerischen Königs Ludwig I. - vorbei (KM 11). Nach einem Kilometer wird bei Sulzbach der Donauebene der Rücken gekehrt und schlägt die Richtung zum Bayerischen Vorwald ein. 

Sonnenaufgang bei der Anfahrt ins Tor des Bayerischen Vorwaldes kurz vor Hammermühle. Die leicht abschüssige Strecke führt hinein ins idyllische Otterbachtal und verläuft ab Hammermühle auf einer teils unübersichtlichen, kurvigen Straße nach Unterlichtenwald. Passend zur hügeligen Landschaft wird der „Vorwald“ von Einheimischen gerne auch als der „liebliche“ Teil des Bayerischen Waldes bezeichnet. Für Rennradler weist dieser Streckenabschnitt ein welliges Profil mit zahlreichen, kürzeren Anstiegen auf. 

Der Vordere Bayerische Wald umfasst die nördlich der Donau anschließenden Höhenzüge des Bayerischen Waldes zwischen dem Landkreis Regensburg im Südwesten, der Cham-Further Senke im Norden, dem Inneren Bayerischen Wald im Nordosten und dem Passauer Abteiland im Südosten einschließlich Falkensteiner Vorwald, Lallinger Winkel und der über die Donau hinausreichenden Gebirgsausläufer des Neuburger Waldes im Bereich südlich der Donau zwischen Vilshofen und Passau.

Die kurvige Straße im Otterbachtal führt nach Unterlichtenwald.

Das Ortsschild Unterlichtenwald (KM 16) markiert das Ende der Flachetappe, was die flotte Geschwindigkeit im dichten Fahrerpulk schlagartig herunter dimmt. Reihenweise sind Schaltgeräusche vernehmbar. Die ersten Ausläufer des Vorderen Bayerischen Waldes fordern nun ihren Schweißtribut, wobei die Steigung mit rund 5% noch sehr moderat ausfällt. Auf 4 Kilometer werden 176 Höhenmeter erarbeitet.

Der Bayerische Vorwald ist durch ein sanftwelliges Profil gekennzeichnet. Von knackigen Wadlbeissern bleibt man auf dem ersten Streckenabschnitt nach Cham verschont. Das kilometerlange Starterfeld wälzelt sich über Unterlichtenwald nach Brennberg von 330 Meter auf gut 500 Meter Höhe - unterbrochen von einzelnen Gefällpassagen - die ersten Hügel des Tages hinauf. 

Da die Anstiege im einstelligen Bereich liegen und zudem nicht sehr lang sind bleiben relativ große Gruppen bis Cham recht dicht zusammen. Hier muss keiner seine Zeit langweilig als Solist fristen sondern ist eigentlich immer in illustrer Gesellschaft und kann so energieeffizienten Windschatten nutzen. Wird vorne auf die Tube gedrückt und harmonisch durchrotiert kann von Beginn an richtig Zeit gutmachen und obendrein Körner sparen.

Wer es laufen lässt erreicht auf der Gefällpassage zur Talsenke Forstmühle gut 75 km/h.

Aufgrund von Streckenoptimierungen begegnen sich Rennradler und Mountainbiker (wie oben im Bild) ab 2021 nicht mehr auf der Straße.

Forstmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Altenthann im Oberpfälzer Landkreis Regensburg.

Wenige hundert Meter nach dem Ortsende von Forstmühle beginnt die Straße anzusteigen (anfangs 6%, im oberen Abschnitt 10%).  

Tempomacher ziehen große Fahrerfelder im Schlepptau hinterher. Verliert man den Gruppenanschluß ist es kein Hals und Beinbruch, da andauernd in kurzen Zeitabständen herannahende Fahrerfelder wieder aufschließen. Ob ein Loch - also Lücke - im aneoroben Bereich zugefahren werden soll, will reiflich überlegt sein, zumal man als Einzelfahrer sowieso wieder aufgesammelt wird. Wer sich in der hektischen Anfangsphase ein zu hohes Tempo zumutet und sich vielleicht "blau" fährt kann dies im nachhinein womöglich bitter büßen. 

Die zweite Steigung des Tages zieht sich aus der Talsenke von Forstmühle (KM 23)  drei Kilometer hinauf bis kurz vor Bruckbach (128 hm). Kurz vor Falkenstein wird die Landkreisgrenze Cham im Naturpark Oberer Bayerischer Wald sowie die Höhenmarke von 600 Meter überschritten. 

Der wellige Bayerische Vorwald ist prädestiniert für Rennradtouren. Im Bild die Region Falkenstein.

Die Führungsgruppe passiertden Markt Falkenstein bereits gegen 7.00 Uhr währenddessen es das Groß des Teilnehmerfeldes wesentlich gemütlicher angehen lässt. Je nachdem welche Trainingsform man verfügt mag es durchaus Sinn machen sich seine Kräfte vorsorglich einzuteilen. Eine ökonomische Fahrweise - dazu gehört auch die maximale Ausnutzung von Windschattengelegenheiten - spart wertvolle Körner, zumal für den einen oder anderen der Tag im Sattel noch lang ist. 

Während die Tour A, B und C im Linksschwenk auf den Markplatz von Falkenstein einbiegen, zweigt die »Panoramarunde« (Tour D) rechts Richtung Wiesenfelden → Falkenfels → Saulburg ab. 

»Panoramarunde«

Am Ende des Markplatzes folgt eine scharfe 45 Grad Kurve, worauf eine steile Gefällpassage in eine Talsenke folgt, die ansatzlos in den Anstieg nach Völling und weiter bis kurz vor Michelsneukirchen übergeht (128 hm).

Auf einer Anhöhe kurz vor Michelsneukirchen bei einem Rast-Pavillon blitzt am Horizont erstmals das beeindruckende Panorama des Bayerischen Waldes auf. Manch einer mag von gewisser Ehrfurcht ergriffen sein, sofern er sich die Große- oder Kleine Arberrunde vorgenommen hat.

1.5 km hinter Michelsneukirchen wird rechts Richtung Cham abgezweigt, während die Straße geradeaus nach Roding führt. Es schließt sich eine abschüssige Streckenpassage an bei der das Höhennivau um 200 Meter abfällt. In Schorndorf befindet sich die zweite Streckengabelung. Hier zweigt rechts die »Bayerwaldrunde« (Tour C) Richtung Zinzenzell ab, die weiter nach Pilgramsberg → Ascha →  Saulburg verläuft.

»Bayerwaldrunde«

Nachdem Radling passiert ist rückt das flache Regental mit der Kreisstadt Cham ins Blickfeld. Über einen Kreisverkehr gelangt man auf die Werner von Siemens Straße die stadteinwärts zum Parkplatz des Siemensgeländes führt, wo sich die Verpflegungsstation befindet.

Die Führungsgruppe bzw. Fahrer die auf "Zeitenjagd" unterwegs sind lassen in aller Regel die erste Verpflegungsstation in Cham aus und steuern nonstop die V 2 in Regenhütte an (KM 121).