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Inhaltsverzeichnis
- Deutscher Limes-Radweg
- Niedergermanischer Limes (NRW/Rheinland-Pfalz)
- Obergermanischer Limes (Rheinland Pfalz)
- Obergermanischer Limes (Hessen / Bayern Teil I)
- Obergermanisch-Raetischer Limes (Baden Württemberg)
- Raetischer Limes (Bayern Teil II)
- Raetischer Donaulimes (Bayern Teil III)
- Römerfest »Salve Abusina«
- Donaudurchbruch - Naturschutzgebiet Weltenburger Enge
- Römisches Reich
DLR - Niedergermanischer Limes
Streckendaten
Ausgangspunkt: Millingen am Rhein (NL) / Emmerich am Rhein (NRW)
Endpunkt: Bad Hönningen / Rheinbrohl (Landkreis Neuwied / Rheinland-Pfalz)
Streckenlänge: 257 km
Höhenmeter: 78 hm (empfohlene Fahrtrichtung)
Wie der Obergermanisch-Raetische Limes - ein 550 Kilometer langer Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau (Rheinbrohl bis Kohortenkastell Eining) - sowie der Donau-Limes (Eining/Niederbayern bis in die Slowakei) wurde auch der Niedergermanische Limes als Bodendenkmal zum UNESCO Weltkulturerbe (27. Juli 2021) ernannt. Der Niedergermanische Limes beschreibt die ehemalige Grenze zwischen den römischen Provinzen »Germania inferior« und »Germania magna«. Dieser trennte damals den linksrheinischen Teil des Rheinlands sowie der Niederlande, welche zum Römischen Reich gehörten (römische Provinz Niedergermanien), von den nur schwach kontrollierten rechtsrheinischen Gebieten - dem sogenannten freien Germanien. Der nördliche Limesabschnitt geht zum Teil auf Augustus und dessen Stiefsohn und Feldherrn Drusus zurück, die die natürliche Grenze des Rheins ab dem Jahre 15 v. Chr. mit Sicherungsanlagen zu verstärken begannen. Wegen des Verzichts auf rechtsrheinische Eroberungen im Jahre 16 n. Chr. wurde der Rhein zur natürlichen Grenze des römischen Reichs. Innerhalb des Schutzbereichs entstanden eine Vielzahl von Landgütern (Villae Rusticae) und Siedlungen (Vici).
Das Welterbe „Niedergermanischer Limes“ setzt sich aus 44 Bestandteilen von Rheinland-Pfalz bis ins niederländische Katwijk zusammen. Der Grenzwall gilt als wertvolles Zeugnis der mehr als 400 Jahre andauernden römischen Entwicklung im Norden des einstigen Imperiums.
Streckengrafik
Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.
Der Deutsche Limes-Radweg wurde mit dem nahtlos angrenzenden Abschnitt des Niedergermanischen Limes von der niederländischen Grenze durch Nordrhein-Westfalen bis Rheinland-Pfalz um 257 Kilometer verlängert. Derzeit ist der Abschnitt von der Landesgrenze Millingen (NL) / Emmerich am Rhein flussaufwärts bis Rheinbrohl nahe Bad Hönningen (Schnittpunkt Obergermanischer- und Niedergermanischer Limes) noch nicht mit einem DLR-Logo-Emblem markiert (Stand Januar 2023). Orientierungsprobleme gibt's dennoch nicht, da der identisch verlaufende Rheinradweg bzw. EuroVelo 15 entlang des Niedergermanischen Limes in Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz lückenlos beschildert ist. Die Gesamtstrecke des DLR beläuft sich nunmehr auf 1.227 Kilometer.
Wie der Obergermanisch-Raetische Limes - ein 550 Kilometer langer Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau (Rheinbrohl bis Kohortenkastell Eining) - sowie der Donau-Limes (Eining/Niederbayern bis in die Slowakei) wurde auch der Niedergermanische Limes als Bodendenkmal zum UNESCO Weltkulturerbe (27. Juli 2021) ernannt. Der Niedergermanische Limes beschreibt die ehemalige Grenze zwischen den römischen Provinzen »Germania inferior« und »Germania magna«. Dieser trennte damals den linksrheinischen Teil des Rheinlands sowie der Niederlande, welche zum Römischen Reich gehörten (römische Provinz Niedergermanien), von den nur schwach kontrollierten rechtsrheinischen Gebieten - dem sogenannten freien Germanien. Der nördliche Limesabschnitt geht zum Teil auf Augustus und dessen Stiefsohn und Feldherrn Drusus zurück, die die natürliche Grenze des Rheins ab dem Jahre 15 v. Chr. mit Sicherungsanlagen zu verstärken begannen. Wegen des Verzichts auf rechtsrheinische Eroberungen im Jahre 16 n. Chr. wurde der Rhein zur natürlichen Grenze des römischen Reichs. Innerhalb des Schutzbereichs entstanden eine Vielzahl von Landgütern (Villae Rusticae) und Siedlungen (Vici).
Das Welterbe „Niedergermanischer Limes“ setzt sich aus 44 Bestandteilen von Rheinland-Pfalz bis ins niederländische Katwijk zusammen. Der Grenzwall gilt als wertvolles Zeugnis der mehr als 400 Jahre andauernden römischen Entwicklung im Norden des einstigen Imperiums.
Die Würfel sind gefallen
"Die Würfel sind gefallen" - eine Redewendung, die auf Julius Caesar, * 13. Juli 100 v. Chr. in Rom; † 15. März 44 v. Chr. zurück geht, als er mit den Worten "alea iacta est" seinen Soldaten die Entscheidung mitteilte, den Fluss Rubikon zu überschreiten und einen Bürgerkrieg zu entfachen. Bei der 44. Sitzung des UNESCO-Welterbekomitees, das vom 16. - 31. Juli 2021 im chinesischen Fuzhou tagte, wurden der rund 400 km lange Niedergermanische Limes als auch der westliche Abschnitt des Donaulimes (600 km) für das „Transnationale Welterbe Grenzen des Römischen Reiches“ aufgenommen. Somit gehören nunmehr fünf Sektoren des römischen Grenzverlaufs zum UNESCO-Welterbe. Neben den genannten Limes-Abschnitten wurden bereits der Hadrianswall in England (1987), der Antoninuswall in Schottland (2008) und der Obergermanisch-Raetische Limes in Mittel- und Süddeutschland (2005) zum „Transnationalen Welterbe“ ernannt, das sich aktuell von den britischen Inseln über Deutschland und Österreich bis in die Slowakei erstreckt.
Der lateinische Begriff "Limes" lässt sich mit „Grenzweg“, "Grenzwall" oder „Schneise“ übersetzen.
Bild: Skulptur im Römerpark Ruffenhofen (Landkreis Ansbach)
Deutschlands längste Fernradroute
Bislang galt die »Tour de Brandenburg« (Rundtour) mit 1.111 Kilometer als längste Radroute Deutschlands. Nachdem der Deutsche Limes-Radweg um den Niedergermanischen Limes erweitert wurde, ist er mit 1.227 Kilometer der längste Fernradweg im Bundesgebiet, gefolgt von der »Tour de Brandenburg«, dem Rheinradweg (900 km) und dem Elberadweg (840 km). Freilich lässt sich die gewaltige Entfernung kaum in einem Rutsch bewältigen. Doch in altbekannter Jakobsweg-Pilgermanier, die ihren »Camino de Santiago« schrittweise in Etappen aufteilen, können es ihnen emsige Limesradler nach individuellen Gesichtspunkten gleichtun.
Geschichtlicher Background
Die Rheinlinie des Niedergermanischen Limes war mit aneinandergereihten Kastellen für Auxiliartruppen bis zum Mündungsbereich des Oude Rijns bei Katwijk (NL) in die Nordsee gesichert. Noch heute sind Relikte des Limes zu sehen, wobei manche Teile rekonstruiert wurden. Diverse Inschriften und Skulpturen, Waffen, Keramik sowie weitere Gebrauchsgegenstände, die von den in der Grenzzone lebenden Soldaten und Zivilisten hergestellt und benutzt wurden, sind heute in etlichen Museen ausgestellt. Die Römer nutzten den Fluss als natürliches Annäherungshindernis, weswegen - im Gegensatz zu anderen Limesabschnitten - am „nassen Limes“ keine linearen Grenzbefestigungen erforderlich waren.
Zur Sicherung der Grenze lag ein großer Teil des römischen Heeres am Niedergermanischen Limes. Zum Heeresteil, dem "exercitus Germaniae inferioris" gehörte auch die Rheinflotte, die classis Germanica. Entlang des Rheins säumten Militärlager, Kastelle sowie Wachttürme das linke Rheinufer. Dabei stellte die sogenannte Limesstraße die Verbindung her, deren Verlauf mit dem der heutigen Bundesstraße 9 weitestgehend identisch ist. Sowohl für das Militär als auch für den zivilen Verkehr war die Verkehrsader entlang des Grenzverlaufs gleichermaßen von Bedeutung.
Der von der niederländischen Nordseeküste kommende Niedergermanische Limes endet an dieser Stelle. Auf dem rechten Rheinufer bei Rheinbrohl beginnt der Obergermanisch-Raetische Limes. Insgesamt erstreckte sich die Grenze zwischen der römischen Provinz Niedergermanien und dem freien Germanien als "Nasse Grenze" von der Nordsee (inkl. holländischer Streckenanteil) 400 Kilometer. Der Limes bildete in römischer Zeit die Grenze zwischen den römischen Provinzen und dem freien Germanien. In Rheinland-Pfalz treffen zwei dieser Grenzen aufeinander. Ein rund 20 Kilometer langer Abschnitt des Niedergermanischen Limes liegt heute in Rheinland-Pfalz. Sein südliches Ende markiert das auf dem Stadtgebiet von Remagen liegende Kastell Rigomagus mit Zivilsiedlung und Gräberfeldern, das von 5 v. Chr. bis ca. 450 n. Chr. bestand. Südlich davon - genauer gesagt im Vinxtbachtal bei Bad Breisig - verlief die Grenze zwischen den beiden römischen Provinzen Nieder- und Obergermanien. Am gegenüberliegenden Ufer, etwas weiter rheinaufwärts, begann der Obergermanisch-Raetische Limes, dem das Kleinkastell Rheinbrohl bereits zuzurechnen ist.
An beiden Strecken bauten die Römer zahlreiche Militäranlagen unterschiedlicher Größe. Während der Obergermanisch-Raetische Limes sich durch eine Befestigung aus einem System aus Wall und Graben sowie hölzernen Palisaden bzw. Mauern auszeichnet, verfügt der Niedergermanische Limes keine solchen Sicherungsanlagen. Hier bildet der antike Rheinverlauf eine natürliche Grenze (Nasser Limes) gegen das freie Germanien. Entlang des rund 220 Kilometer langen Grenzabschnitts im heutigen Nordrhein-Westfalen lagen einige der wichtigsten Militärstützpunkte und zivilen Zentren des Niedergermanischen Limes.
Die Colonia Claudia Ara Agrippinensium, das heutige Köln, war damals die Hauptstadt der Provinz Niedergermanien. Hier befand sich auch der Amtssitz des Statthalters, das Praetorium, das heute noch unter dem „Spanischen Bau“ des Rathauses in gut erhaltenem Zustand befindet.
Bedeutende Fundstätten des römischen Militärs in Nordrhein-Westfalen sind zum Beispiel die Legionslager von Vetera bei Xanten, Novaesium/Neuss und Bonna/Bonn sowie die „Alteburg“ (heutiger Standort der Rheinflotte in Köln-Marienburg).
Stärke der niedergermanischen Grenztruppen vom 1. - 3. Jahrhundert
Regierung Zeit (etwa) Summe Legionäre Auxiliare
Tiberius 14–37 42.000 22.000 20.000
Claudius bis Nero 41–68 42.000 22.000 20.000
Vespasian bis Domitian 70–83 37.500 22.000 15.500
Domitian 83–92 36.500 22.000 14.500
Domitian bis Trajan 92–100 35.000 22.000 13.000
Trajan 100–106 27.500 16.500 11.000
Trajan bis Hadrian 106–120 21.000 11.000 10.000
Hadrian 121–138 26.500 16.500 10.000
Antonine 138–192 20.500 11.000 9.500
Severer und Soldatenkaiser 3. Jahrhundert 21.500 11.000 10.500
Quelle: Wikipedia