Erweitertes Tourenangebot im Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss

So verschiedenartig sich das Landschaftsgepräge zwischen der Donau und der Moldau zeigt, so abwechslungsreich gestalten sich die Radtouren im östlichen Bayerischen Wald. Auf mehr als 400 Kilometer lassen sich beeindruckende Naturschätze im »Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss« - verteilt auf 14 reizvolle Radtouren - erkunden. Von der Donau im sanft geschwungenen Donauengtal, über ansteigende Hügelketten des Bayerwalds bis hin zur sanft dahin plätschernden kalten Moldau, die hierzulande im Dreiländereck noch ein winziger Wiesenbach ist bevor sie als ausgewachsener Fluss nach 430 km in die wasserärmere und bis dahin kürzere Elbe mündet, erwartet den Radfahrer vor allem eines: eine unberührte Natur wie man sie heute leider nur noch selten vorfindet.

Radeln Sie auf ehemaligen Bahntrassen, ruhigen Nebenstraßen, Schotter- und Forstwegen durch kleine Weiler, vorbei an lauschigen Seen und genießen atemberaubende Aussichtsmomente im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Tschechien. Egal ob mit Cross-, Trekking-, Touren- Gravelbike- oder Mountainbike – ob per Bio-Bike oder mit elektrischer Unterstützung: im »Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss« kommt leistungsunabhängig jeder auf seine Kosten, der unberührte Natur, malerische Landschaften und phänomenale Panoramaaussichten liebt. 

Bild: Hochstein auf dem Dreisesselmassiv (1.333 m)

Das »Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss« prunkt nicht nur mit einer bezaubernden Landschaftskulisse, die naturverbundenen Outdoorliebhabern sozusagen den grünen Teppich ausrollt, sondern das großflächige Gebiet im Nationalpark Ferienland Bayerischer Wald (LK Freyung-Grafenau) und Passauer Land gilt trotz gestiegenem Naturnutzerdruck auch heute nach wie vor als touristischer Geheimtipp. Während mancherorts alpenländischer Overtourism herrscht und Bettenobergrenzen bzw. Zugangskontingentierungen eingeführt werden um Natur und Einheimische vor touristischer Überbelastung zu schützen, dreht man im »Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss« einsam in aller Ruhe und Abgeschiedenheit seine Runden. Und weil der Bayerische Wald als einer der„wildesten“ und „ursprünglichsten“ Regionen Europas gilt, sind Radtouren dort gleichsam inspirierend wie faszinierend. Ob Bio-Bike oder E-Bike, Gäste wie Einheimische genießen freudestrahlend die vielen eindrucksvollen Naturschätze, die es am Wegesrand zu bestaunen gibt.

Das Gute daran ist, dass viele Radwege nicht abrupt an der Landesgrenze enden, sondern grenzüberschreitend in den Böhmerwald der südböhmischen Region im Bezirk Prachatice nach Tschechien sowie ins Mühlviertel und Innviertel nach Oberösterreich führen. Verschlungene Wege und Pfade setzen sich über die Landesgrenze hinweg was den Vorteil hat, dass kontrollfreie Grenzübertritte das Tourenspektrum maßgeblich erhöhen. So radelt man beispielsweise auf der Drei-Länder-Radtour entlang der Kalten Moldau/Studená Vltava im Böhmerwald (Nationalpark Šumava) und dem Schwarzenberger Schwemmkanal, oder der Zwei-Länder-Radweg, der einen Abstecher ins Oberösterreichische Mühlviertel macht. Keine Frage, das ausgedehnte Tourenpotential auf dem „Grünen DachEuropas“, wie der Bayerische und Böhmische Wald mit seinen zwei Nationalparks genannt wird, stellt dem sanften Tourismus eine verlockende Einladungskarte aus.

Foto: Der Marktbrunnen Waldkirchen zeigt eine symbolische Säumer-Darstellung. Säumer kommt von Saum und bezeichnet die Menge an Waren, die ein Tragetier (Pferd) transportieren konnte. Zu sehen ist der Säumer mit seinem (Salz-) Sack samt mit Holzfässern (Salzbehälter) beladenen Pferd. Jahrhundertelang beförderten Säumer mit ihren Lasten-Tieren und Planwagen das „weiße Gold“ auf Saumpfaden (Goldener Steig) von Passau (Inn) über Waldkrichen (Säumer Rast) in böhmische Städte, und kehrten auf ihrem Rückweg beladen mit regionaltypischen Spezialitäten wieder zurück.

Nun wurde das »Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss« um die attraktive 2-Städte-Tour erweitert. Sie verläuft auf verkehrsberuhigten Nebenstraßen sowie vereinzelten Feld- und Schotterwegen (ca. 12 %) und verbindet Freyung und Waldkirchen - die zwei größten Städte im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« - miteinander. Allerdings hat man sich auf eine hügelige Strecke einzustellen, da es auf 32 Kilometer rund 785 hm zu überwinden gilt. Wer sportlich weniger fit ist, für den ist die Strecke mit dem ebike dennoch problemlos zu bewältigen. Neben den "Stromern" eignet sich der Asphalt-Schotter-Mix ebenso für Tourenräder, Trekkingbikes, leichte Mountainbikes (Hardtail) und Gravelbikes. 

Für das »Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss« steht in erster Linie der Donau-Moldau-Radweg als nördliche und der Donau-Radweg als südliche geographische Abgrenzung des Radreviers Pate. Wer sich von der beschaulichen Radregion indes einen authentischen Gesamtüberblick verschaffen und teils gegensätzliche Landschaftsabschnitte hautnah erleben möchte, dem bietet die 183 km lange »Radrundtour von der Donau zur Donau« ein Tourerlebnis der besonderen Art. Die individuell kreierte Route spannt vier hochkarrätige Radwege zusammen, welche abwechslungsreiches Bahntrassen- Flüsse- und Themenradeln als zusammenhängende Rundtour vereinigen. Abgesehen davon gibt jede Menge weiterer Radwege und Geheimtipps, die sportliche wie gemütliche Radfahrer glücklich machen. Vorbei an Seen, hinauf zu Berggipfeln und Aussichtstürmen, hindurch durch Naturschutzgebiete und dichte Wälder, über Wiesen und Äcker – die Vielfalt lässt in der beschaulichen Naturregion wahrlich keine Wünsche offen. Womit die Region also tatsächlich wuchern kann, sind unberührte Naturschauplätze, die sich abgesehen von Vogelgezwitscher und säuselnden Windgeräuschen durch beruhigende Stille auszeichnen, was beim Radfahren allein schon ein pures Genussfeeling entfacht. Werden bei aller Entrücktheit auch noch die zahlreichen Informationsschautafeln beachtet, mutiert der Radurlaub zu einer (Genuss-) Bildungsreise, deren Melanche eine Radtour perfekt abrundet. Dass Körper, Geist und Seele nach Zielankunft ins Gleichgewicht kommen, darf als hochwahrscheinlich eingestuft werden.

Bild: romantische Sonnenuntergangsstimmung an der Donau im Passauer Land.

Rad/e-bike-Transport im Radgebiet Donau-Moldau

• Ilztalbahn Passau-Waldkirchen-Freyung

• Dreisesselbus Linie 606 Waldkirchen-Jandelsbrunn-Neureichenau-Dreisessel-Haidmühle-Nove Udoli- Philippsreut: 5 x täglich mit
  Fahrradanhänger bzw. Fahrradheckträger

• Buslinie 6101 Passau-Obernzell-Untergriesbach- Wegscheid-Breitenberg: Bus mit Fahrradheckträger (Achtung: keine Mitnahme von e-bikes)

• Schiffslinie „Kristallschiff“ Passau-Obernzell

• Donaufähre Obernzell

• Anschluss-Bahnverbindung an Böhmerwald CZ von Haidmühle-Nove Udoli aus

Pünktlich zum Start der Sommerigelbusse 601-604 erweiterte der Landkreis Freyung-Grafenau am 15. Mai 2022 sein Liniennetz im ÖPNV gleich um zwei neue (Rad-) Buslinien. Zum einen verkehrt der Dreisesselbus (Linie 606) samt Heckträger bzw. Radanhänger von Waldkirchen über Jandelsbrunn, Neureichenau, Dreisessel, Haidmühle, Nove Udoli nach Philippsreut. Zum anderen verbindet der Almbergbus (Linie 605) Freyung über Philippsreut, Mitterfirmiansreut und Mauth mit dem Nationalparkzentrum Lusen. Damit können Ausflügler und Urlauber einfach, schnell, bequem und umweltschonend ihre Fahrräder galant in luftige Höhen transportieren lassen.

Geschichtsträchtige Region

Das Abteiland - wie das »Radgebiet Donau • Moldau - Von Fluss zu Fluss« östlich der Ilz und nördlich der Donau auch genannt wird - ist ein geschichtsträchtiger Name, der heutzutage nahezu in Vergessenheit geraten ist. Die Bezeichnung geht zurück auf die angebliche Landschenkung König Heinrichs II. am 28. April 1010 an das Kloster Niedernburg. Das Gebiet erstreckte sich von der Ilz und Schönberger Ohe im Westen, bis an die Rodel, einem Nebenfluss der Donau nahe Linz. Bezogen auf die Gegenwart, hätte die sogenannte „Nordwaldschenkung“ heute den unteren Bayerischen Wald sowie den westlichen Teil des oberösterreichischen Mühlviertels umfasst. Das zusammenhängende, durch Bach- und Flusstäler gegliederte, große Waldgebiet im Norden der Donau war seit frühester Zeit von Böhmsteigen durchzogen. Dass sich in der ländlich geprägten Region ein herrliches Rad- und MTB-Revier verbirgt, welches das Radprojekt der »ILE Abteiland - Radgebiet Donau Moldau« zum Leben erweckt hat, gilt gemeinhin als echter Geheimtipp.