• Fußgänger- Radlerbrücke Bad Abbach (Charbonnières-les-Bains)
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  • Windschattenfahrten - Zweckbündnisse auf Zeit
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  • Verpflegungsstation Oberndorf
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  • Verpflegungsstation Oberndorf
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  • Verpflegungsstation Kallmünz
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  • Landkreisgrenze Kelheim/Regensburg
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  • Verpflegungsstation Eilsbrunn
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  • Eilsbrunner Berg
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  • Naab-Überquerung in Etterzhausen
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  • Kloster Pielenhofen
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  • Reichhaltiges Verpflegungsangebot
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  • Fährmann in Stausacker
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  • Verpflegungsstation Stausacker
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  • Inspirierende Morgenstimmung auf der Donau
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  • Vorbildliche Wegweisung
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  • Gierseilfähre Eining (Marathonstrecke)
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  • Jachthafen Kapfelberg
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  • Verpflegungsstation Oberndorf
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  • Andreas Schillinger (UCI WorldTeam Bora hansgrohe) und Amateur-Radsportler (Veloclub Ratisbona)
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  • Verpflegungsstation Stausacker
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  • Gierseilfähre Weltenburg-Stausacker
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  • Gierseilfähre Stausacker
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  • Kelheim - Weltenburg
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  • Ultracycler Rainer Steinberger - Europabrücke Kelheim
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  • Radprofi Andreas Schillinger - (UCI WorldTeam Bora hansgrohe) mit Ultracycler Bernhard Steinberger
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  • Startaufstellung
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Streckenbeschreibung

Um 7.30 Uhr startet der erste große Pulk (171 km/205 km) neben der Grundschule in Burgweinting, während die 95 km/125 km Fahrer um 08:00 Uhr losradeln. Um 09.00 erfolgt der Start der zwei längeren Familienrouten, gefolgt von der 15 km - Runde um 9.30. Als letzte Gruppe dürfen die Fitnesstour-Radler ab 10.00 Uhr die Kurbel schwingen.

Morgenstund hat Gold im Mund, vor allem wenn der Altweibersommer mit Sonnenschein und milden Temperaturen in den Sattel lockt. Sonntag früh, wenn die dicht gedrängen Starterfelder nacheinander auf ihre "Reise" geschickt werden, herrscht auf Regensburgs Ausfallstraßen sowie dem weiteren Streckenverlauf bis nach Kelheim glücklicherweise kaum Autoverkehr.

Streckenabschnitt Burgweinting - Stausacker (V)

Sequentielle Streckengraphik/Höhenprofil - Burgweinting-Stausacker (36 km / 330 hm)

Streckenverlauf: Burgweinting → Bad Abbach → Poikam → Kelheim → Stausacker

Von der Kirchfeldallee in Burgweinting geht's kurzzeitig auf einen Radweg entlang der Franz-Josef-Strauss-Alleee, bevor links in den Unterislinger Weg abgezweigt wird. 

Neu: erst kürzlich erfolgte der Lückenschluss entlang der Kreisstraße R 19 zwischen dem städtischen Radwegnetz (Fahrbahnbreite 3.5 m) und dem bereits bestehenden Geh- und Radweg von Scharmassing Oberhinkofen. 

Vorbei an Oberisling folgt eine Welle mit 25 hm, bevor sanft abschüssig die Talmulde von Scharmassing durchquert wird. Nachdem der Radweg am Ortsbeginn von Oberhinkofen verlassen wird, biegt man am Kreisverkehr rechts Richtung Seedorf ab, wo alsbald ein erster Streckenhochpunkt überschritten wird. Die sanft ansteigende Straße ist das ideale Warm-Up, um schonend in die Gänge zu kommen und den Muskelapparat behutsam auf Betriebstemperatur zu bringen. Häufig wabbern in der vorherbstlichen Jahreszeit frühmorgens Bodennebelschleier in den sanften Talmulden, was der Landschaft eine mystische Aura verleiht. 

Allgemeine Info: bis zur ersten Streckenteilung bei Herrensaal verlaufen fünf Touren 23 Kilometer lang auf derselben Wegstrecke. Dort zweigt die Fitnesstour rechts Richtung Lindach ab, während die restlichen Strecken geradeaus nach Kelheim führen.

Dank der Massenstarts und dem relativ flachen Streckeprofil sind bis in die Kreisstadt Kelheim die Gruppen in aller Regel in Zweierreihe unterwegs, was allemal mehr Spaß macht als mutterseelenallein herum zu gurken. Obendrein spart es Kraft und erlaubt Small Talks mit seinem Nebenmann/Frau. Bis kurz vor Seedorf ist nach 10 km die erste Hochebene (110 hm) überwunden. Windschattenfahrten erfordern stets hohe Aufmerksamkeit, Augenmaß und Reaktionsschnelligkeit. Will man (als ambitionierter Fahrer) nicht abreißen lassen, sollte sich im vorderen Drittel der Gruppe platzieren. So kann man schneller auf Tempoverschärfungen bzw. Ausreißversuche reagieren.

Nachdem der Scheitelpunkt der Anhöhe bei Seedorf überschritten ist, fällt das Höhenlevel auf der abschüssigen Straße nach Bad Abbach fast 100 Tiefenmeter ab. Am Rechtsabzweig an der T-Kreuzung (KM 10.7) wird die Kelheimer Landkreisgrenze überschritten.

Vorsicht bei der Einmündung in die vorfahrtsberechtige Hauptstraße Köfering-Bad Abbach (KM 10.7). 

Nach dem ersten Kreisverkehr (geradeaus queren) erreicht man auf der Römerstraße Bad Abbach. Nach einer scharfen Rechtskurve führt die Raiffeisenstraße zum nächsten Kreisel, der an der 3. Ausfahrt verlassen wird. Am Ende der steilen Gefällstrecke (Regensburger Straße) biegt man rechts in die Oberndorfer Straße ab ,worauf nach 200 m links auf die Charbonnière-les-Bains-Brücke abgebogen wird.

Rücksichtnahme ist beim Einfädeln in die durch enggesetzte Eisenpoller beengte Fahrgasse auf die Charbonnière-les-Bains-Brücke (KM 14.6) geboten. Die Donauüberquerung über die Charbonnière-les-Bains-Brücke in Bad Abbach wird sowohl beim Hinweg Richtung Kelheim, als auch beim Rückweg - von Gundelshausen kommend - befahren. 

Nachdem das Inselbad und die Kanalbrücke passiert wurde, wird kurz darauf die vorfahrtsberechtigte Hauptstraße Poikam-Gundelshausen überquert. Handzeichen sowie lautstarke Meldung "FREI / AUTO" erhöht die Verkehrssicherheit aller Radler!

Besondere Vorsicht ist in Poikam nach dem Rechtsabzweig von der Kreuzstraße in die vorfahrtsberechtige Dorfstaße geboten, da eine  scharfe, schmale und unübersichtliche Rechtskurve folgt, die im Begegnungsverkehr gefährlich wenig Freiraum lässt!

Nach der Bahnunterquerung wird links in die Straße "Am Kanalhafen" abgebogen. Die sanfte Gefällstrecke führt direkt auf die Donau zu, an deren Ufer man nach einer Rechtskurve entlang kurbelt. Am schmucken Ort Kapfelberg - mit seiner weithin über das Donautal sichtbare katholischen Pfarrkirche St. Maria Immaculata - wird nur vorbei geradelt, währenddessen er beim Rückweg - ebenfalls von allen fünf Routen - von einer Anhöhe kommend direkt durchquert wird. Der Ortsname Kapfelberg bedeutet "herausragender Berg", dessen exponierte Hanglage über der Donau im Mittelalter ideale Voraussetzungen zur Anlage einer Befestigung bot.

Auf der Kanalstraße sowie entlang des Yachthafens Kapfelberg ist wegen der schmalen Fahrbahnbreite, Grundstücksausfahrten und teils parkenden Autos insbesondere bei Gegenverkehr erhöhte Vorsicht geboten (Handzeichen geben).

Nach Einmündung in die Römerbruchstraße beginnt ein 3 km langer "Zieher", der zwar nicht mal 1% Durchschnittssteigung aufweist, doch wenn die 40 Höhenmeter-Welle mit mehr als 30km/h rauf gebügelt wird, tut's trotzdem sakrisch weh. Des einen Freud, des anderen Leid. Wird am Anschlag hoch geballert wird, steht für manche ganz unerwartet plötzlich alles Spitz auf Knopf, um den Anschluss nicht zu verlieren. Wer dem hohen Tempo Tribut zollen muss und abreißen lässt muss das Schauspiel wie sich der Pulk Stück um Stück weiter entfernt wohl oder übel über sich ergehen lassen. Ein üblicher Ausleseprozess, den jeder Radsportler - gleich welchen Leistungsniveaus -leidvoll kennt. Ohne Wenn und Aber trennt sich die Spreu vom Weizen. Während leistungsbetonte Cracks das Zepter in die Hand nehmen und ordentlich auf's Tempo drücken, geht es weiter hinten unter "Just for fun Fahrern" natürlich weitaus gemächlicher zur Sache. Die große Leistungsspreizung bei Breitensportveranstaltungen wie der Welt-Kult-Tour ist allemal ein Riesenvorteil, da dadurch in aller Regel ebenbürtige Fahrer zusammen finden.

1. Streckenteilung: Kurz vor der Kuppe auf Höhe von Herrensaal (KM 23) zweigt die Fitnesstour nach Lindach rechts ab. Entfernung bis zum Zielgelände → 37 km 

Nach der Bergkuppe folgt eine sanfte, geradlinige Gefällpassage nach Kelheimwinzer. Nachdem der erste Kreisel auf der Kelheimerwinzer Straße geradeaus gequert wurde, trifft man kurz darauf auf den nächsten städtischen Kreisverkehr in Kelheim, an dem an der 3. Ausfahrt in die Hemauer Straße eingebogen wird. Die Altmühlüberquerung bietet eine schöne Aussicht auf die Befreiungshalle. Noch vor der Donau wird die Brücke verlassen und mündet weiter unten in die Bahnhofstraße ein, die - vorbei am Hafen - nach einer scharfen Rechtskurve in die Alleestraße übergeht. 

Auf dem Bild is der Römerturm zu sehen, der 1476 aus den Überresten des alten Herzogschlosses erbaut wurde und einstmals der äußeren Stadtbefestigung diente. 

Bild: Abbiegepunkt in die Hienheimer Straße

Binnen Minuten ist die Kelheimer Altstadt umfahren. Konnte man bis hierher großteils im Windschatten "verstecken" so wandelt sich jetzt das Blatt, denn nun sind Kletterqualitäten gefragt um den Hügel zügig zu erklimmen. Wurde das unscheinbare Brückchen über den historischen Ludwigskanal am Alten Hafen gequert, beginnt die Steigung des Stausackerer Berges. Rechnet man das 1.5 km lange Gegengefälle raus so ergibt sich eine Steigungslänge von 2.5 km (120 hm, Ø Steigung 4.2%). Die Hienheimer Straße führt schnurstraks zum Stausacker Berg hinauf, wo jedes Jahr Mitte Juli das spektakuläre 24 Rennen von Kelheim stattfindet (Bild unten). Nach dem Gegengefälle wird hinter einer Rechtskurve links abgebogen, d.h. der zähe Zieher geradeaus hinauf zum Scheitelpunkt des Stausackerer Berges entfällt worüber sich wohl die wenigsten Fahrer beschweren dürften:-)

Mussten auf den ersten 30 Kilometern bloß Wellen durchgedrückt werden, kommt in Kelheim die Stunde der Wahrheit im wahrsten Sinne des Wortes zugeflogen. Ist man auf die Hienheimer Straße mit Blick auf die Befreiungshalle abgezweigt ertönen nach 300 m reihenweise Klackgeräusche. Innerhab weniger Augenblicke wandert die Kette nach links, wobei sich der gleichmäßige Anstieg nichtsdestotrotz rhythmisch gut fahren lässt. Schwuppdiwupp ist es vorbei mit dem leistungskaschierenden Windschatten, der eine Kraftersparnis um bis zu 30 % verhieß.

Abgesehen vom 1.4 km langen Gegengefälle spielt der Luftwiderstand bei Klettergeschwindigkeit keine Rolle mehr. Dafür macht sich der Steigungswiderstand umso stärker bemerkbar. Federleichte Bergflöhe nutzen die Gunst der Stunde, um wie von der Tarantel gestochen in hoher Kadenz den Anstieg rauf zu düsen. Ruckzuck setzen sie sich gnadenlos vom Verfolgerfeld ab. Für manchen "Hinterbänkler" geht's indes wesentlich zäher vorwärts. In Windeseile zersplittert am Anstieg mit einer Durchschnittssteigung von 4.2 % (bereinigt o. Gegengefälle) die Gruppen was jedoch den positiven Effekt hat, dass der "Ausleseprozess" ebenbürtige Fahrer zusammen führt. Hier ist jeder auf sich allein gestellt und ficht mehr den mentalen Kampf mehr mit sich selbst als gegen seine Kontrahenten aus. Wieso Leistungsunterschiede mit Zunahme der Steigungsprozente entwaffnender zum Vorschein kommen basiert auf dem fundamentalen Grundsatz "Watt je Kilogramm". Die gewichtsbezogene Leistung - also jene Leistung, die in Relation zum Körpergewicht aufgebracht wird - ist beim Bergfahren das Maß der Dinge, d.h. je mehr Watt pro Kilogramm auf der Kurbel anliegen, desto flinker geht's hinauf. Wer zuviel Speck auf den Rippen hat, dessen "Ballast" wird schonungslos offengelegt. Zum Vergleich: während Hobbyfahrer meist 2,5 – 3,5 Watt/kg (30-minütiger Anstieg) drücken, liegt bei Weltklasse-Bergspezialisten eine doppelt so hohe Leistung von 6 bis 7 Watt/kg an. Wie dem auch sei, Radsport ist eben eine Leidenschaft die neben Glückgefühl auch Leiden schafft.

Gefährliche Abfahrt

Erhöhte Vorsicht ist bei der 1.5 km langen kurvigen Abfahrt (110 Tiefenmeter, Ø Gefälle 5.8%) hinab ans Donauufer geboten! Eine Testbefahrung Mitte Mai 2024 ergab, dass zwar der obere flachere Abschnitt neu asphaltiert ist, doch ausgerechnet das Steilstück im unteren Streckenteil mit bis zu 14% Gefälle leider nach wie vor erhebliche Straßenschäden aufweist (Vertiefungen, Asphaltkanten, Schlaglöcher). 

Sicherheit geht vor, d.h. nur angepasstes (beherrschbares) Tempo sowie ausreichender Mindestabstand zum Vordermann vermindert Risiken. Nicht zu unterschätzen: auf der schiefen Ebene (Gefälle) addiert sich zur Bremsverzögerung die Erdanziehung, deren Hangabtriebskraft einen verlängerten Bremsweg verursacht. 

Kurz vor dem Ende der Gefällstrecke folgt eine scharfe Rechtskurve, was eine angepasste Geschwindigkeit erfordert (doppelte Geschwindigkeit vervierfacht den Bremsweg). Da mit Gegenverkehr zu rechnen ist, ist das Rechtsfahrgebot in der unübersichtlichen Kurve  lebenswichtig (Fahrlinie Innenradius). Bei Nässe bzw. Laub auf der Straße reduzieren sich die Haftreibungswerte der Reifen, was noch mehr Vorsicht und Konzentration als ohnehin abverlangt.

Das Kloster Weltenburg ist für viele Radfahrer ein äußerst beliebtes Ausflugsziel. Flussabwärts beginnt die Weltenburger Enge, auch Donaudurchbruch genannt, die eine etwa 5,5 Kilometer lange Engstelle des Donautals zwischen Kelheim und dem Kloster Weltenburg markiert. 

Bild: wenngleich die Klosterthalstraße nur 1 km bis zur Verpflegungsstelle Stausacker befahren wird, so zählt dieser prachtvolle Landschaftsabschnitt entlang der Donau zu einem unvergesslichen Highlight.  

 Neu: der übliche Run auf die Fähre, wie er bis 2019 gang und gäbe war ist aufgrund der geänderten Streckenführung Geschichte. Erstmals erfolgt die Zufahrt zur ersten Verpflegungsstelle in entgegengesetzter Fahrtrichtung. Die Klosterthalstraße führt flussaufwärts entlang der Donau direkt zur Verpflegungsstation Stausacker. Im Gegensatz zu früher wird der Energy-Stop zuerst angefahren, bevor mit der Gierseilfähre übergesetzt wird (Ausnahme Marathonfahrer, die Stausacker durchqueren). Mit Blick auf die Fähre lässt sich die Aufenthaltsdauer der Verpflegungspause prima arrangieren.

Bild: Verpflegungsstelle Staussacker (KM 36), wo anschließend mit der Gierseilfähre ans gegenüberliegende Donauufer übergesetzt wird. Hier heißt es Kohlenhydrate und Power-Snacks bunkern, denn bis zur nächsten Verpflegungsstation in Kallmünz liegen 47 Kilometer mit 670 Höhenmeter dazwischen. Gut gelaunte Helfer vom Biketeam Regensburg sind als Stimmungseinheizer bekannt, was sich natürlich auf die Sportler überträgt und deren Motivation anstachelt. 

Besonders bei Kälte/Nässe ist die deftige Gemüskraftbouillon mit knusprigen Croutons bzw. Backerbsen sowie heißer Kaffee / Tee an der reichlich bestückten Labe der "Bringer". Die Brühe wärmt von innen und liefert darüber hinaus wertvolles Natrium, das Muskelkrämpfen vorbeugt. Damit die Energiebilanz wieder ins Lot kommt, flösst leicht verdauliche Kost wie Käse- Wurst und Griebenschmalzbrote dem Körper frische Power ein, während Wasser, Saftschorlen, Tee, Isogetränke den Flüssigkeitsverlust ausgleichen und verlustig gegangene Mineralstoffe ersetzen. 

Die "Vorhut" dürfte Stausacker gegen 8.45 Uhr erreichen, während sich die Nachzügler gut und gerne 1 Stunde mehr Zeit lassen. Das auseinander gezogene Feld bringt den Vorteil, dass sich die anfangs dichten Radlertrauben bei der Verpflegung besser verteilen. Immerhin werden in Weltenburg etwa 600 und in Eining rund 120 Radler über die Donau bugsiert.

2. Streckenteilung: Während in Stausacker (KM 36) drei WKT-Touren (175/125/95 km) den Weg über die Donau zum Weltenburger Ufer einschlagen, verläuft der Bischofshof-Freundschaftsmarathon über die Abt. Maurus Straße zur Neustädter Straße durch den schmucken Donau-Ort, wo der Stausackerer Berg - anders als zuvor - bis zur Scheitelhöhe erklommen wird. 

Bischofshof-Freundschaftsmarathon

Von der Verpflegungsstation Stausacker (KM 36)  führt die Abt Maurus Str. bis zum Rechtsabzweig zur Neustädter Straße, wo abermals der Stausackerer Berg (2.5 km, 165 hm, Ø Steigung 3.5%) überwunden wird. Die Schleife - bis Hienheim mit welliger Streckencharakterististik - führt auf einer verkehrsberuhigten Waldpassage durch Hienheimer Forst nach Tettenwang (gilt unter Rennradlern als hoch gehandelter Geheimtipp) und weiter über Lobsing - Irnsing nach Hienheim (27 km / 320 hm), wo mit der Gierseilfähre nach Eining ans gegenüberliegende Donauufer übergesetzt wird.

Nahe Tettenwang (KM 44) bis hinter Lobsing wird auf einer Länge von 14 km der nördlichste Landkreis des Regierungsbezirks Oberbayern (Eichstätt) befahren.

Sequentielle Streckengraphik/Höhenprofill der Marathonschleife (34 km / 380hm)

Der Strecenverlauf berührt den Stadtrand von Regensburg, den Oberpfälzer Landkreis Regensburg, den niederbayerischen Nachbarlandkreis Kelheim sowie den oberbayerischen Landkreis Eichstätt.

Bild: Fähre Hienheim-Eining

Nach der Fährpassage verläuft die Strecke von Eining flach nach Weltenburg (7 km), wo sich die Schleife wieder mit 3 WKT-Strecken vereint (KM 70). 

Die Fährüberfahrt bietet die Gelegenheit sich zu sammeln, bevor am Ortsende von Weltenburg der nächste Anstieg in Angriff genommen wird. Ein unvergesslicher - weil nicht alltäglicher - Höhepunkt ist zweifelsohne die Donau-Überquerung. Im Ruhepuls lautlos über den Fluss zu schippern, entspannt aus der Trinkflasche zu zuzeln, ein Schwätzchen halten oder sich einfach nur gedankenversunken (über die Donau ) treiben zu lassen ist für eine Radtouristikfahrt schon etwas sehr spezielles. 

Streckenabschnitt Weltenburg-Kallmünz 

Sequentielle Streckengraphik/Höhenprofil -Weltenburg - Kallmünz (47 km / 680hm)

Streckenverlauf: Weltenburg → Kelheim → Haugenried → Thumhausen → Eichhofen → Deuerling → Großetzenberg → Laaber → Brunn → Wischenhofen → Heitzenhofen → Kallmünz

Kaum hat die Fähre am Weltenburger Ufer angelegt, radelt man auf der Asamstraße bis zur nächsten Straßenkreuzung, wo links in die vorfahrtsberechtige Pater Josef Straße abgebogen wird. 

Die Pater Josef Straße markiert den Beginn eines 3.7 km langen Anstiegs bis zum Scheitelpunkt Richtung Kelheim (155 hm, Ø Steigung 3.5%), nur um danach im sanftem Gefälle wieder das Ausgangsniveau in Kelheim zu erreichen. Vom Scheitelpunkt aus sinkt das Höhenlevel auf der Weltenburger Straße nach Kelheim innerhalb von 2 km um gut 130 Meter.

Der sanfte Anstieg von Weltenburg zur Scheitelhöhe Richtung Kelheim lässt sich rhythmisch gut fahren. Der Genuss bleibt nicht auf der Strecke, da vormittags die Verkehrsbelastung äußerst gering ist. 

Nachdem der Anstieg überwunden ist geht die anschließende Flachpassage schon bald in ein 8% Gefälle über. Der vorzügliche Straßenbelag macht die kurvige Strecke  zum "Abfahrts-Eldorado". 

Nachdem die Gefällstrecke direkt am 1. Kreisverkehr (geradeaus queren) endet, wird auf der Maximiliansbrücke zunächst die Donau und danach die Altmühl überquert. Nicht wundern, wenn einem der kurze Streckenabschnitt bis zur Kreuzung an der Kelheimwinzer Straße bekannt vorkommt (700 m Wegstrecke wird doppelt befahren).

Schnurstraks steuert man auf den nächsten Anstieg zu. Große Wegweisungsschilder sind auch ein Qualtitätsmerkmal der Welt-Kult-Tour, das jeder Radfahrer zu schätzen weiß.

Nach dem Kreisverkehr vis a vis der Goldberg-Klinik - beginnt auf der Hemauer Straße - anfänglich moderat steigend (Ø Steigung 2.1%) ein 8.5 km langer Anstieg (185 hm) Richtung Haugenried. 

3. Streckenteilung Frauenforst: die 95 km lange Funsportrunde gabelt sich bei KM 46 rechts Richtung Viehhausen (Getränkestation) - Schneckenbach ab. Entfernung bis zum Zielgelände → 50 km 

Der bewaldete Anstieg von Kelheim nach Haugenried ist unter Locals schon lange kein Geheimtipp mehr. Besonders die lange Waldpassage nach dem Abzweig von der legendären "Rennstrecke" Irlerstein nach Haugenried zählt mit zu den beliebtesten (verkehrsberuhigten) Rennradstrecken im Raum Kelheim und Regensburg. Die Forststraße stellt via Thumhausen eine attraktive Radverbindung zwischen dem Donautal und dem Schwarze Labertal her.

Bemerkung am Rande: vom Veranstalter authorisiert obliegt dem "Paparazzo" die Aufgabe, stimmungsvolle (Action-) Bilder unterwegs einzufangen. Also kein schmerzverzerrtes Gesicht aufsetzen, sondern mit "guter Miene zum bösen Spiel" brav in die Kamera lächeln.

Ab dem Abzweig nach Haugenried schlängelt sich ein nahezu verkehrsfreies Forststräßchen in idyllischer Waldlandschaft durch den Frauenforst sanft aber stetig den Berg hinauf. Der homogene Anstieg lässt sich superrhythmisch fahren. Einzig der Schlussabschnitt beim Forsthaus Irlbrunn (siehe Bild) hält einen 10% Zacken parat. 700 Meter nach dem Forsthaus wird der Streckenzenit (betrifft 3 WKT-Routen) auf einer Höhe von 517 m ü.NN. überschritten. Kurz bevor die Waldpassage endet wird die Regensburger Landkreisgrenze überschritten (WKT-Strecke KM 53). 

Auf dem waldfreien Hochplateau nach Haugenried und weiter bis Thumhausen wird der Blick über die herrliche Hügellandschaft des Bayerischen Jura frei. Nun radelt man bis kurz vor Lindach (WKT-Strecke KM 135) wieder im Landkreis Regensburg, bevor abermals die LK-Grenze Kelheim überquert wird.

Erhöhte Vorsicht ist auf der steilen Gefällstrecke in Thumhausen geboten. Ein 15% Gefälle verläuft im Ort hinab ins Schwarze Labertal, an dessen Ende an der T-Kreuzung die Vorfahrt zu gewähren ist. Also rechtzeitig das hohe Abfahrtstempo bis Schrittgeschwindigkeit abbremsen.

4. Streckenteilung Thumhausen: an der Einmündung in die Hauptstraße Undorf-Schönhofen zweigt die 125 km lange Hart & Herzlich Tour bei KM 58 rechts nach Schönhofen ab, während die zwei längsten Routen links flussaufwärts der Schwarzen Laber Richtung Deuerling folgen. Entfernung bis zum Zielgelände → 62 km 

Für Damen lustig, für manch ehrgeizige Herren der Schöppfung weniger lustig, wenn pfeilschnelle Frauen dem vermeintlich starken Geschlecht ihr Hinterrad zeigen.

Nachdem Eichhofen durchquert ist mündet die Strecke am Ortsrand von Undorf in die Hauptstraße nach Deuerling ein.

Wohl dem, der noch Gruppenanschluss hat und windschattenbehütet im Schwarzen Labertal nach Deuerling und weiter bis zur Münchsmühle mitrollen kann, anstatt allein gegen den härtesten Widersacher - dem Luftwiderstand - anzukämpfen.

In Münchsmühle kehrt man dem Tal der Schwarzen Laber nämlich schon wieder den Rücken, d.h. die nächste Steigung folgt auf dem Fuß. Hinauf nach Großetzenberg (100 hm) werden auf 3 km Länge gut 100 hm überwunden, wobei bis zu 10% Maximalsteigung anstehen, was einmal mehr erhöhten Pedaldruck - ergo Willenskraft abfordert. Ist der Anstieg bezwungen geht's kurz darauf schon wieder bergab. So führt eine rasante Abfahrt wieder in den Schoß des idyllischen Schwarze Labertals zurück wo die Marktgemeinde Laaber durchquert wird.

Lange dauert die "Verschnaufpause" im flachen Labertal nicht, denn unweit von Laaber wird in Endorfmühle abermals von der Schwarzen Laber Abschied genommen. Die Flussverbindungsstrecke hinüber zum Naabtal verläuft über die Jurahöhen, was einem bis Wischenhofen 160 hm auftischt. Irgendwie mag einem das ewige Auf und Ab sinnlos vorkommen, wo doch das Höhenlevel sämtlicher Flusstäler nahezu identisch ist. Doch eine Strecke ohne Berge wäre todlangweilig. Sie sind nunmal das Salz in der Suppe, schließlich verheißen sie nach jeder Überwindung emotionale Höhenflüge und geben Vorfreude darauf, dass meistens rasante Abfahrten folgen. 

Gleich nach der Ortschaft Brunn fällt innerhalb 3 km das Höhenniveau um 160 hm ins Naabtal ab. Abermals wird potentielle Energie in kinetische Energie (griechisch kinesis=Bewegung) - sprich Bewegungsenergie - umgewandelt. Dieses pyhsikalische "Spielchen" macht man beim "Flußtäler-Hüpfen" öfter mit als einem bisweilen lieb ist.

Kaum ist man in Heitzenhofen auf die Hauptstraße eingebogen taucht am Horizont auf einem Felsvorsprung des Schlossbergs die Ruine der trohnenden Burg Kallmünzins Blickfeld. Parallel zur Naab werden die topfebenen 5 Kilometer nach Kallmünz - der nördlichste Punkt der Strecke - als wahrer Genuss empfunden. Kaum ist man von der Haupstraße rechts nach Kallmünz abgeboten erblickt man auf der Brücke kurz die Vils, die nur wenige hundert Meter später in die Naab mündet.

Verpflegungsstelle Kallmünz: Σ Bilanz 83 km/1.100 hm (Marathon 117 km/1.485hm).  

 Künstler- und Malerort Kallmünz

Das 1283 zum Markt erhobene Kallmünz machte Anfang des 20. Jhdts. von sich reden, als sich eine Reihe namhafter Künstler wie Charles Palmié, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter niederließen. Heute leben Kunstschaffende hier. Galerien und Gourmetrestaurants bereichern das kulturelle Leben. 

Der bekannte Künstlerort (2 900 Einwohner) wird seiner ausgesprochen idyllischen Lage wegen als „Perle des Naabtals“ bezeichnet. Der Markt Kallmünz liegt zwischen Naab und Vils eingebettet in einer mondänen Kalkfelsenlandschaft des Bayerischen Jura und fungiert als radtouristischer Radwege-Knotenpunkt.  

Eine große Hinweistafel kündigt die Verpflegungsstelle an, damit die Mitochondrien mit frischer Energie wieder optimal befeuert werden. In Anbetracht dessen, dass die Strecke alles andere als flach weiter geht ist ein bedarfsgerechtee Energienachschub umso wichtiger. Um weiterhin kräftig in die Pedale treten zu können sollten genügend Kohlenhydrate, Proteine und Energiebooster wie Riegel, Gels nachgeschoben werden, schließlich läuft der Motor nur mit gefülltem "Tank" auf Hochtouren weiter. 

Streckenabschnitt Kallmünz-Eilsbrunn (35 km) 

Sequentielle Streckengraphik/Höhenprofil - Kallmünz - Eilsbrunn (35 km / 650 hm)

Streckenverlauf: Kallmünz → Wolfsegg → Pielenhofen → Etterzhausen → Nittendorf → Schönhofen → Kühschlag → Eilsbrunn

Nach der Überquerung der spätmittelalterlichen Steinerne Brücke in Kallmünz führt die Strecke 2 km flussabwärts am linksseitigen Ufer entlang auf dem Naabtal-Radweg nach Krachenhausen, wo linkerhand ein schmales Sträßchen nach Mühlschlag abzweigt.  Rückblickend auf die "Halbzeitbilanz" haben die Beine mittlerweile 1.100 Höhenmeter (Marathon 1.485 hm) intus. Da können sich schon mal erste Erschöpfungszustände bemerkbar machen wenn's hier und da zu zwicken und zwacken beginnt.

In Krachenhausen wird das Naabtal (KM 85) kurzzeitig verlassen. Der Mühlschlag ist ein 1.8 km langer, knackiger Anstieg (110 hm, Ø Steigung 5.2%), der auf der örtlichen Bergkuppe in eine steile Gefällstrecke Richtung Wolfsegg übergeht.

Hat man seinen Rhythmus gefunden und kreiseln die Beine fern des Bewusstseins wie von selbst, öffnet sich die Tür in den inneren Tunnel und verwandelt den mühsamen Akt der Fortbewegung zur schweißtreibenden Meditation. Der Radler ergibt sich sozusagen dem Berg. Dabei richtet sich der stoische Blick entweder nach unten oder fokussiert einen bestimmten Fixpunkt. Eine Steilpassage anzustarren ist psychologisch weniger sinnvoll, weil es wahrscheinlich mehr Frustration denn Motivation auslöst. Da passiert es schon, dass sich absurde Gedanken in einer Dauerschleife verhaken und dem inneren Schweinehund Futter geben. 

Vorbei an der Burg Wolfsegg folgen einige "Zieher", wobei sich ab dem Rechtabzweig Richtung Rohrdorf eine längere Windschattenpassage bis nach Penk bietet. Auf dem 9 km langen Teilabschnitt stehen 30 Höhenmeter ca. 160 Tiefenmeter gegenüber. Zunächst fällt das Höhenlevel bis Pielenhofen ins Naabtal wieder ab. Nachdem das ehemalige Kloster Pielenhofen passiert und auf die Hauptstraße Richtung Etterzhausen abgebogen wurde, setzt sich eine Flachpassage bis Penk fort. Nach eine 30 Höhenmeter-Welle fliegt man förmlich auf der leicht abschüssigen Straße (1.5 km) Etterzhausen entgegen. 

Auf der flachen Hauptstraße nach Etterzhausen kann man 7 km gut Tempo machen vor allem dann, wenn man tempofeste Fahrer vor sich hat.  Sobald sich versprengte Einzelfahrer zusammen finden profitiert auf dem flachen Abschnitt entlang der Naab jeder davon.

In Etterzhausen verabschiedet man sich endgültig von der Naab, die 4 km entfernt in Mariaort in die Donau mündet. Kurzzeitig wird die  ansteigende B 8 Richtung Marktgemeinde Nittendorf befahren, von wo die Strecke nach der Scheitelhöhe wieder sanft ins Tal der Schwarzen Laber nach Schönhofen abfällt.

Das erholsame Flußradeln im Schwarze Labertal ist jedoch nur von kurzer Dauer, denn mit dem Kühschlag> - quasi das "Kühtai" des Landkreises Regensburg in Miniformat - kommt der härteste Brocken auf die Radler zu. Wer den Wegweiser am Ortsende von Schönhofen passiert hat, sollte schleunigst in den kleinsten Gang wechseln, weil der Geschwindigkeitsverlust auf der abrupt ansteigenden Straße einem Ankerwurf gleichkommt. Im oberpfälzischen Fachjargon nennt man solche "Giftzwerge" auch "Schnapperer". Vielleicht deshalb, weil man hier richtig beißen muss. Der Kühlschlag ist zumindest für Freizeitradler zweifelsohne eine Herausforderung, da der 110 hm-Anstieg nicht nur bis zu 15 % giftig steil sondern zudem äußerst unrhythmisch zu fahren ist (Durchschnittsteigung 6.5%). Wer zum ersten Mal hoch radelt wird die ständigen Steigungswechsel verfluchen, denn jedesmal nach kurzer Abflachung wo man sich schon oben wähnt zieht die Neigung hinter Kurven oder Kuppen wieder an. Abgesehen davon hat man je nach Tour bereits 64, 114 oder 144 km in den Beinen, was mentales Stehvermögen abverlangt. Ist der Zenit überschritten, registriert der Kopf und die malträtierte Beinmuskulatur umso freudiger den nachlassenden Pedaldruck. 

Nach der 4 km langen Kühschlag-Rundschleife schlägt man nach einer kurvigen Abfahrt nach Zeiler wieder im Labertal auf. In Sachen Höhenmeter  geht es nun Schlag auf Schlag. Kaum ist man ins Schwarze Labertal hinab gerauscht beginnt nach einem Links- Rechts- Abzweig unvermittelt der Eilsbrunner Berg. Im Prinzip nichts neues, wenn die ständige Abkehr von den Fluss-Tälern hinauf auf die umkranzten Anhöhen ein ums andere Mal nacheinander frische Höhenmeter auftischt. Freilich bekommt man die Anstiege der Reihe nach wie "leicht verdauliche Häppchen" serviert, doch in Summe ist der Kraftakt trotzdem keine leichtverdauliche Kost, da die zermürbenden Wadlbeißer irgendwann recht schwer im Magen - pardon in den Beinen - liegen. 

Mit herrlichem Blick auf die imposante Felsenlandschaft des Alpin Steigs, der im Landschaftsschutzgebiet zwischen Eilsbrunn (Gemeinde Sinzing) und Schönhofen (Gemeinde Nittendorf) liegt, beginnt die 2 km lange Steigung des Eilsbrunner Berges (110 hm, Ø 5%).

Im Gegensatz zu früher befindet sich die Getränkestation Eilsbrunn (Riegel, Obst, Iso, Tee, Wasser) nicht mehr am Dorfplatz mitten im Ortskern, sondern erst nach dem kompletten Anstieg erreicht man auf dem Hochplateau das Sportplatzgelände. Dass der Eilsbrunner Berg in einem Rutsch bewältigt wird, und nicht wie früher zweigeteilt war und den Rhythmus unterbrach ist aus Rennradlersicht ein klarer Pluspunkt. 

Verpflegungsstation Eilsbrunn: Σ Bilanz: WKT-Strecke 118 km/1.680 hm; Marathonstrecke 151 km / 2.060hm

In luftiger Höhe heißt es Durchschnaufen, Energiehäppchen und Mineralstoffgetränke, Iso etc. zu sich nehmen, Trinkflasche füllen - schon kann's weiter gehen, um abermals Kurs auf das Tal der Schwarzen Laber zu nehmen. 

Streckenabschnitt Eilsbrunn - Oberndorf (29 km/488 hm)

Zumindest bis ins 10 km entfernte Alling (100 Höhenmeter/220 Tiefenmeter) kommt einem die Streckencharakteristik "verdauungsfördernd" entgegen. Nach einem lang gezogenen Gefälle setzt sich eine Flachpassage durch's Schwarze Labertal nach Alling fort.

Sequentielle Streckengraphik/Höhenprofil  Eilsbrunn - Oberndorf

Streckenverlauf: Eilsbrunn → Sinzing → Alling → Viehhausen → Schneckenbach → Reichenstetten → Dürnstetten → Lindach → Kapfelberg → Gundelshausen → Bad Abbach → Oberndorf

Nach einer berauschenden Abfahrt bis zum Gemeindort Sinzing - hier mündet die Schwarze Laber in die Donau - befindet man erneut im Schwarze Labertal. Nahtlos schließt sich eine 6 km lange Flachpassage entlang der mäandernden Schwarzen Laber nach Alling an. Sobald in Alling das Tal der Schwarzen Laber verlassen wird, ist auch schon wieder Schluss mit Lustig. Der nächste 110 hm-Anstieg nach Viehhausen ruft zum Halali.

Der letzte steilere Wadlzwicker beginnt mit 7.2% Durchschnittssteigung und verlangt verbliebene Kraftreserven zu mobilisieren.

Wurde die Hauptstraße Sinzing-Kelheim am Ortsrand von Viehausen geradeaus überquert, befindet sich links neben dem Feuerwehrgebäude eine Getränkestation. 

Nach einer kleinen Welle wird in Schneckenbach links abgebogen, von wo ab das Höhenniveau Richtung Bad Abbach - bis auf eine kurze Gegensteigung nach Dürnstetten - stufenweise um 130 Meter absinkt.

Auf einer kaum befahrenen Nebenstraße reihen sich idyllisch gelegene Weiler wie Reichenstetten, Dürnstetten und Lindach aneinander, wo nach einer scharfen Linkskurve sich ein knapp 3 km lange Gefälle nach Kapflberg anschließt. 

Nachdem Kapflberg durchquert ist folgt eine kurze Gegensteigung. Ab dem Scheitelpunkt heißt es in Unterlenkerposition Kette rechts nach Gundelshausen, bevor nach der Bahnunterführung an der abknickenden Vorfahrtsstraße der Abfahrtsspaß abrupt vorbei ist. Kurz vor Poikam zweigt man links in die Inselstraße ab, die bereits frühmorgends in entgegengesetzter Fahrtrichtung befahren wurde.  

Zum zweiten Mal wird das Inselbad passiert. 

Historisches am Rande: Bad Abbach (rund 12.000 Einwohner) - eingebettet zwischen den Jurahängen und der Donau - liegt in einer herrlichen Landschaftsidylle. Ein historischer Ort, wo Kaiser Heinrich II. geboren wurde und schon Kaiser Karl V. im Schwefelwasser badete. Der Ortsname deutet darauf hin, dass hier Kelten - Jahrhunderte vor Christi Geburt - sesshaft waren. 

Auf der Fußgängerbrücke Charbonnières-les-Bains in Bad Abbach heißt es am Ende des Brückenkopfs aufpassen: im abschüssigen Teil rechtzeitig die Geschwindigkeit auf Schritttempo verringern, um durch eine der von enggesetzten Eisenpollern beengten Fahrgasse hindurch zu zirkeln. Neben Koordinationsfähigkeit ist vor Einfahrt in die vorfahrtsberechtigte Donaustraße (links abbiegen) zudem konzentriert auf den Straßenvekehr wie auch auf Fußgänger und Radler zu achten! An der hochfrequentierten Gefahrenstelle heißt es umso mehr Ruhe, Gelassenheit und Übersicht zu bewahren. Um sich selbst, aber auch die Sicherheit anderer nicht zu gefährden sollte man Hinterherfahrende mit Handzeichen sowie lautstarker Meldung "Auto/Frei" übers Verkehrsgeschehen informiert werden. Sobald Freie Fahrt herrscht, radelt man schnurstrakts zur Verpflegungsstation Oberndorf (1 km).

Verpflegungsstation Oberndorf: Σ Bilanz 147 km/2.000 hm (Marathon 181 km /2.380hm). Bestens gelaunt werkeln die Helfer für das leibliche Wohl der eintrudelnden Gäste. Es gibt sogar nahrhaftes Weltenburger Hefeweißbier - alkoholfrei versteht sich! 

Die Jausenstation Oberndorf wird auf sämtlichen 5 Routen einschließlich der 40 km langen Familienstrecke angefahren, weswegen Massenandrang und ein ständiges Kommen und Gehen herrscht. Nach der letzten Energiezufuhr vor Zieleinlauf heißt es nochmals Kraftreserven mobilisieren, denn ab der Ausflugsgaststätte Walba wird das flache Donautal verlassen und der Anstieg Richtung Grasslfing beginnt.

Streckenabschnitt Oberndorf – Burgweinting/Ziel (24 km / 227 hm)

Streckenverlauf: Oberndorf → Matting → Unterirading → Grasslfing → Großberg → Hohengebraching → Oberhinkofen → Burgweinting (Ziel)  

Aufkeimende Vorfreude auf das nahende Ziel bewirkt bewirken erste Adrenalin- und Endorphinausschüttungen, was die restlichen Höhenmeter schmerzlindernd erträglicher macht.

Unweit von Oberndorf wird die Regensburger Landkreisgrenze (LK-Schild im Bildhintergrund) - WKT-Strecke KM 149 - überschritten. Während die Familientour dem Donau-Radweg linkerhand folgt, verlaufen die WKT-Strecken auf der Donaustraße geradeaus nach Matting weiter. Umkranzt von Kalkfelsen bietet das Naturschutzgebiet Mattinger Hänge entlang der Donau eine imposante Kulisse. 

Nachdem Matting durchquert ist führt die Mattinger Straße direkt nach Unterirading, bevor man bei der Ausflugsgaststätte Walba rechts auf die Unteriradinger Straße abzweigt, die unmittebar darauf sanft anzusteigen beginnt. 

Bis nach Graßlfing (2 km) sind 50 hm zu überwinden, wo im Ortskern scharf links in die Regensburger Straße abgebogen wird. Es folgt ein kurzes Gegengefälle, bevor weitere 50 hm nach Großberg anstehen. Nach dem Kreisverkehr (1. Ausfahrt rechts) führt die Hohengebrachinger Straße   am Wanderparkplatz Hohengebraching vorbei - wo am 21.07.2024 im Waldgelände "Dürrbuckel" der »Zweiradcenter Stadler MTB-Cup« stattfindet - durch den gleichnamigen Ort.

Bis auf eine kleinere Talsenke, die im Anschluss noch einen allerletzten Hügel (kurz vor Seedorf) serviert ist das "Höhenmeter-Konto" sozusagen randvoll aufgefüllt. Oben auf der Bergkuppe wird links Richtung Oberhinkofen abgebogen. Was sich nun im Bewusstsein alle Hürden gemeistert zu haben im Gehirn abspielt bleibt unweigerlich im Gedächnis haften. Der Spannungsbogen erlebt nämlich schon weit vor der Zielflagge ein euphorisches Hochgefühl. Je nach körperlicher Verfassung und Ambition kann man entweder auf's Tempo drücken oder im Wohlfühltempo ganz piano zum Ziel cruisen. Die 10 km lange Gefäll- und Flachpassage (110 Tiefenmeter) ist in forcierter Fahrweise in ca. 20 Minuten zu schaffen. Im übrigen ist dieser Schlussabschnitt dieselbe Wegstrecke, welche vorher in entgegengesetzter Fahrtrichtung befahren wurde. Selbst wer jetzt auf Teufel komm raus seine verbliebenen Energiereserven verheizt, wird mit "Zielgeruch" in der Nase allein vom Glückshormonausstoß ins Ziel getragen. Also keine falsche Bescheidenheit und lustbetont in stromlinienförmiger Unterlenkerposition geduckt nach Regensburg düsen. Der Geschwindigkeitsrausch - der nochmal eine Extraportion Endorphindosis freisetzt -  wird nur kurzzeitig am Kreisverkehr (3. Ausfahrt rechts) in Oberhinkofen ausgebremst. Im Sauseschritt geht's durch Scharmassing und gelangt auf dem Unterislinger Weg zur Kreuzung der Franz Josef-Strauss-Allee, dessen Radweg kurz darauf rechts in die Kirchfeldalle abzweigt. Hätte das Navi am Lenker eine Sprachausgabe würde am Zielbogen die Stimme ertönen: Sie haben ihr Ziel erreicht!

Das Glück des Tüchtigen

Die Redewendung "Das Glück des Tüchtigen" lässt sich auf alle Bereiche des Lebens anwenden, egal ob man mit Fleiß sein Abitur schafft, berufliche Erfolge erzielt oder durch unermüdliches Training Spitzenleistungen erbringt. Glück ist an sich ein schwer definierbarer Zustand, doch wer Herausforderungen bewältigt, ist vom stimmungsvollen Enthusiasmus nicht allzu weit entfernt. In der Regel ist der "Tüchtige" auch der "Glückliche", weil er die Gabe besitzt mit Widerwärtigkeiten besser umzugehen. Im Radsport steht das Überwinden von Hürden - sprich Berge - geradezu exemplarisch dafür, dass sie nicht von vornherein zu einem unüberwindbaren Hindernis aufgebauscht werden. Insofern trifft das Sprichwort "Jeder ist seines Glückes Schmied" den Nagel auf den Kopf.

Wie das immer so ist kommt das Beste zum Schluß. Freudestrahlend darf sich jeder Ankömmling als Sieger fühlen, worüber erschöpfte, aber glückbeseelte Gesichter Bände sprechen. Dafür sorgen reichlich ausgeschüttete Glückshormone wie Dopamin, Serotonin, Endorphin und Oxytocin, die die unsägliche Freude über die vollbrachte Leistung widerspiegeln. Umso größer die Kraftanstrengung und umso mehr eiserne Willenskraft abverlangt wurde, desto euphorischer fällt am Ende der Glückshormonrausch aus. Beides ist miteinander eng verflochten, von deren Korrelation (Wechselbeziehung) gerade Radsportler ein Lied davon singen können. Beim Überfahren der Ziellinie trifft der Erschöpfungszustand und das Glücksempfinden zeitlich zusammen, d.h. die Kausalität (Zusammenhang zwischen zwei Ereignissen) - bei der das eine das andere bedingt - bricht emotional explosionsartig wie ein Vulkan aus. So betrachtet sind Radfahrer wahrlich Glückspilze, die sich scheibchenweise die schönsten Seiten des irdischen Daseins abschneiden. Ein eisenhart verdienter Glückszustand der allein darauf basiert, Widerständen getrotzt und eine Leistungshürde übersprungen zu haben. Der Kampf gegen den inneren Schweinehund mag mühsam sein, doch die inbrünstige Freude danach macht alle Anstrengungen mehr als wett. 

Schlagartig löst sich die psychische Anspannung in Luft auf und entfacht eine emotionale Gemengenlage die von Genugtung, Glücksgefühl, Demut und Stolz geprägt ist. Glücksmomente mit nachhaltiger Wirkung, indem das Gehirn das neuronale Belohnungszentrum - als zentraler Impulsgeber des menschlichen Handelns - aktiviert. Letztlich ursächlich dafür, das hirneigene Kontrollinstanzen (rationales Denken) überlagert und dem sogenannten Suchtbazillus Tür und Tor öffnet. Da die Aktivierung des Belohnungssystems irrationales Handeln fördert erklärt, warum wir uns mitunter grenzwertige Leistungen ohne materielle Entlohnung freiwillig aufbürden. Dies ist auch der Grund, warum Außenstehende ohne emotionale Selbsterfahrung nicht nachvollziehen können, warum sich Hobby-Radsportler einer derartigen Schinderei freiwillig aussetzen.

Damen und Kinder werden gesondert geehrt. Mütter bekommen eine Rose und der Nachwuchs für die absolvierte Strecke einen Pokal überreicht. 

Nach der aufopferungsvollen Ausdauerleistung hat man sich es redlich verdient, im Zielgelände seinen kulinarischen Gelüsten freien Lauf zu lassen. Guten Gewissens wird zum gemütlichen Teil übergegangen und kann völlig entspannt seine Erlebnisse im Kreise Gleichgesinnter Revue passieren lassen. Grillspezialitäten von der Feuerwehr Burgweinting, dazu Leckereien vom Biketeam-Brotzeitstand, Kaffe und Kuchen. Bon Appetitt! Getränke gibt's von der Brauerei Bischofshof - Wohl bekomm's! Das Hurra-Erlebnis kann gebührend gefeiert werden, schließlich steckt in jedem gesunden Körper auch ein gesunder Geist!

Irgendwann ist der Zeitpunkt gekommen Abschied zu nehmen und Adieu zu sagen, sich eine gute Heimreise zu wünschen und sich - dem Suchtbazillus sei Dank - vielleicht zur nächsten WKT-Ausgabe zu verabreden, was fortan die Freude auf ein Wiedersehen schürt.