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Regensburg-Falkenstein-Radweg - Bahntrassenradeln par excellence
Lokalbahnchronik
Geschichte der Lokalbahn Regensburg – Falkenstein
- 1896 Gründung des Eisenbahn-Komitees
- 1896-1907 Petitionen an den Landtag
- 1908 Gesetzliche Genehmigung der Bahnstrecke
- 1910 Ausschreibung einzelner Bauabschnitte
- 1912-1913 Bau der Lokalbahnstrecke
© Prof. Dr. Harald Schumny |
- 1913 Offizielle Eröffnungsfeier 21.12.1913, erste Zugfahrt 22.12.1913
- 1973 Letzte Dampflok (Falkensteiner Bockerl)
© Prof. Dr. Harald Schumny |
- 1983 70 Jahre: Im Faschingszug wird das „Falkensteiner Bockerl“ symbolisch „zu Grabe getragen“
- 1984 Letzter regulärer Personenzug am 1.6.1984, danach nur mehr Güterverkehr
- 1984 „Last train to Falkenstein“ am 9.9.1984
- 1985 Stilllegung des Streckenabschnitts Wenzenbach - Falkenstein am 31.5.1985
- 1986 Stilllegung des Streckenabschnitts Regensburg/Wutzlhofen - Wenzenbach am 27.9.1986
- 1986 Gleisabbau
16 Stationen an der ehemaligen Bahntrasse des Falkensteiner Bockerls
Eröffnungsphasen des »Regensburg-Falkenstein-Radweg«
- 1987: Streckenabschnitt Landkreis Cham
- 1989: Streckenabschnitt bei Bernhardswald
- 1992: Gesamteröffnung
- 2008: Streckenabschnitt Wutzlhofen – Gonnersdorf
Während die „Bahnhof-Haltestellen“ in Wenzenbach, Bernhardswald, Hauzendorf, Rossbach-Wald, Hetzenbach, Gfäll und der Endbahnhof Falkenstein über Dienst-, und Warteräume, Toiletten, Güterhallen und z.T. Ladegleise, Ladewaagen, Wasserstationen, Wasserkräne verfügten, blieben die Haltepunkte Irlbach, Erlbach, Lampertsneukirchen, Schillertswiesen dem Personenverkehr vorbehalten. Schwerpunkt für Güterumschlagplätze bildete Rossbach-Wald, dessen 3 Ladegleise die Steinverladung aus den umliegenden Steinbrüchen ermöglichte, sowie Gfäll, wo vornehmlich Vieh und Waldfrüchte verladen wurden.
© Markus Riedmann |
Bild: Bahnhof Wenzenbach (Gebäude existiert nicht mehr)
© Markus Riedmann |
Bild: ehemaliger Bahnhof Rossbach (Gebäudlichkeiten existieren nicht mehr)
© Prof. Dr. Harald Schumny |
Bild: Endbahnhof Falkenstein (80er Jahre)
Der Endbahnhof Falkenstein bestand aus Umfahr-, Hinterstell-, Industrie-, 2 Lade- und 2 Lokomotivschuppengleisen. 2 Güterhallen, Postkarrenraum und Lokomotivremise mit Wohnungsanbauten vervollständigte die Eisenbahn-Infrastruktur.
© Prof. Dr. Harald Schumny |
Bild: Endbahnhof Falkenstein (80er Jahre)
82 Stellen galten als nicht- bzw. schwer einsehbare, schienengleiche Bahnübergänge, wo der Zug die Geschwindigkeit auf 15 km/h drosseln musste. Die Bahnlinie verlief ab Regensburg HBF zunächst 7, 6 km auf der Hauptstrecke Regensburg – Hof. In Wutzlhofen, dessen Bahnhof an der 1859 eröffneten Hauptstrecke Regensburg – Schwandorf - Weiden - Hof lag, zweigte die Lokalbahnstrecke ab. Obwohl die Luftlinie nach Falkenstein nur 25 km beträgt, maß der gewundene Bahntrassenverlauf 35.4 km Länge.
© Prof. Dr. Harald Schumny |
Der heutige Ortsname Falkenstein entstammt der früheren Ortsbzeichnung Volkhenstain bzw. späterem Valckhinstain. Urkundlich wird Falkenstein erstmals 1074 erwähnt. In seiner über 900-jährigen Geschichte nannten schon Bischöfe, Domvögte, Freiherren, Grafen, Herzöge, Fürsten, und Könige die Veste Falkenstein ihr Eigen.
Die Gegenwart
Der »Regensburg-Falkenstein-Radweg« schürt die emotionale Eisenbahn–Nostalgie, sofern man achtsam die Kurbel schwingt. So erinnern an die ehemalige Eisenbahnstrecke auch heute noch Bahndämme, Prellböcke, Kilometersteine, Güterhallen, der Lokschuppen in Falkenstein, die Bahnhöfe Regensburg/Wutzelhofen, Hauzendorf („Radl-Bahnhof“ mit Restaurationsbetrieb), Roßbach (heute Getränkemarkt), Gfäll (heute privates Gebäude), Bahnhaltepunkte (Ortsschilder) und sanierte Brücken.
Bild: ehemaliger Güterschuppen in Falkenstein
Bild: Eisenbahnschilder neben dem Lokschuppen in Falkenstein
In Lambertsneukirchen wurden auf Privatinitiative Relikte wie Signale, Räder etc. der ehemaligen Lokalbahn sowie Info-Schautafeln aufgestellt. In anderen Orten erinnern nur mehr Straßennamen „Bahnhofsstraße“, „Am Bahndamm“ an die ehemalige Eisenbahn. In Falkenstein wurde 1992 die Eisenbahnbrücke abgerissen, auf dem früheren Bahnhofsgelände steht heute ein Einkaufszentrum.
Der Lokschuppen
Bild: restaurierter Lokschuppen in Falkenstein. Der frühere Lokschuppen bietet ein vorzügliches Ambiente für Ausstellungen aller Art. Öffnungszeiten: April bis Oktober, So. 14.00 - 17.00 Uhr.Wenigstens blieb ein wichtiges Industriedenkmal der Nachwelt erhalten. Zum Glück wurde der ehemalige Lokschuppen als Erbe vergangener Eisenbahnkultur nicht dem Verfall oder gar Abriss preisgegeben, sondern aufwendig restauriert. Heute bietet der frühere Lokomotiven – Unterstellplatz für Kunst und Kultur ein würdiges Forum, das der Öffentlichkeit zugänglich ist. Gesellschaftliche Höhepunkte wie Vernissagen, Ausstellungen, Konzerte und Weinverköstigungen finden großen Anklang. Im Laufe der Zeit hat sich der Alte Lokschuppen als Ort der Begegnung, Unterhaltung und Kommunikation gemausert, in dem sich Besucher wohl fühlen und ganz ungezwungen in Kontakt mit Künstlern treten können.
Touranbindungen
Am Marktplatz besteht ab der Krankenhausstraße Anbindung zum Festspiel-Radweg (27 km nach Cham). Allerdings erfordert diese Tour mit 916 Höhenmeter einiges an Wadl-Schmalz. Im Gegenzug kredenzen die Höhenzüge herrliche Panoramen.
Anschlussverbindung TRANS BAYERWALD nach Sankt Englmar (4. Etappe): Krankenhausstraße → Richtung Skilift Falkenstein (42 km / 1. 500 ) → Falkenstein - Sankt Englmar
Burg Falkenstein
Falkenstein war zwar als Schutz- und Trutzburg erbaut, aber zu keiner Zeit Herrschaftssitz. 1967 schenkte der damalige Erbprinz Johannes von Thurn- und Taxis die Burg Falkenstein der Marktgemeinde, die sie vollständig restaurieren ließ und zu einem "Haus des Gastes" ausbaute.
Die Burg liegt auf der Höhe eines Granitkegels, der aus dem Talkessel 60 m aufsteigt (628 m. ü. NN.). Nordöstlich von der Hauptkuppel des Burgbergs ragt eine kleinere Felskuppel empor - das "Schanzl" - das einst mit Kanonen bestückt war, die 1809 die Österreicher mitnahmen. Die Mauern des Bergfrieds sind gut 2,60 m dick. Der malerische Luftkurort Falkenstein im Bayerischen Wald ist bekannt für seine Burghofspiele. Bereits 1921 führte man im Falkensteiner Burghof ein historisches Ritterspiel auf. Die „Sommerspielzeit auf der Burg ist jährlich von Ende Juni bis Anfang August.
Am nördlichen Ende des Markplatzes nach der Mariensäule führt links die steile Burgstraße (50 hm), hinauf zur Burganlage. Im Schlussabschnitt ist die steile Rampe geschottert. Wer sich unsicher ist sollte im Zweifelsfalle sicherheitshalber absteigen und sein Gefährt bis zur Kuppe hundert Meter schieben. Vom Burgturm aus genießt man einen fantastischen Rundblick der bei Fernsicht bis zum 1 452 m hohen Arber reicht. Die Burggaststätte verfügt einen schönen Biergarten.
Von der Burg Falkenstein genießt man einen herrlichen Ausblick über den Falkensteiner Vorwald.
Fazit
Der Falkenstein-Radweg vereint viele Vorteile, die der Bahntrassencharakter naturgemäß mit sich bringt. Zum einen erlaubt das sanfte Höhenprofil auch weniger konditionierten Senioren- Familien- und Freizeitradlern den hügeligen Vorderen Bayerischen Wald kraftschonend unter die Räder zu nehmen - von E-Bikes ganz zu schweigen. Zum anderen erinnern wertvolle „Zeitzeugnisse“ an die ereignisreiche, nostalgische Eisenbahnepoche. Last but not least erhöht der Radlbus die Flexibilität während Anschluss- und Querverbindungen die Kombinationsvielfalt steigern. In Verbindung mit den beiden Rundtouren (67/69 km) ergibt der Falkenstein-Radweg (36 km) in beiden Fahrtrichtungen insgesamt 6 Varianten unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade.
Jede Eisenbahnlinie schrieb ihre ureigene Geschichte für Land & Leute. Diesen einzigartigen Charakter bekommt der Radfahrer auch auf dem Falkenstein-Radweg zu spüren. Gerade an verwitterten Bahnrelikten wird die Poesie des Verfalls sichtbar, die heute schon fast ein wenig widerspenstig als „Mahnmal“ in Raum & Zeit stehen, und dem totalen „Vergessen“ der epochalen Verkehrslebensadern entgegenwirkt.
Folgen sie der Eisenbahnspur von anno dazumal mit wachen Sinnen – es lohnt sich!
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Infos/Bezugsquellen
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93173 Wenzenbach
Telefon 094 07 - 309 - 0
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Gemeinde Bernhardswald
Rathausplatz 1
93170 Bernhardswald
Tel: 094 07 - 94 06 - 0
gemeinde.bernhardswald@bernhardswald.de
Gemeinde Wald
Hauptstraße 14
93192 Wald
Tel: 094 63 - 84 04 - 0
Mail: poststelle@vg-wald.de
Markt Falkenstein
Marktplatz 1
93167 Falkenstein
Telefon: 094 62 / 94 22 - 0
RBO Regionalbus Ostbayern GmbH
Von-Donle-Str. 7
93055 Regensburg
Telefon: 0941/6000-0
http://rbo.de/ostbayernbus/view/angebot/buslinien/radbus_6004.shtml
Wissenswertes
Falkensteiner Bockerl