• Adalbert-Stifter-Radweg
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  • Frauenberg
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  • Böhmerwalddenkmal (830 m) - Ortsteil Lackenhäuser der Gemeinde Neureichenau
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  • Rosenauer Kapelle (884 m) - benannt nach dem Baumeister des Schwarzenberg‘schen Schwemmkanals
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  • Frauenberg
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  • Blick auf den Bayerischen Plöckenstein (1.364 m.ü.M.) beim Grenzübergang Pendelin / Furt (A/D)
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  • Blick auf den Plöckensteinsee / Plesne jezero (1.090 m)
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  • Oberschwarzenberg am Böhmerwald - Oberes Mühlviertel
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  • Schwarzenberg am Böhmerwald - Oberes Mühlviertel
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  • Skigebiet Hochficht - Oberes Mühlviertel
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  • Skigebiet Hochficht - Oberes Mühlviertel
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  • Grenzübergang I/10 Plöckenstein (CZ/A) 1.02 m
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  • Böhmerwald - Nationalpark Šumava
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  • Böhmerwald (Šumava)
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  • Moldaustausee (Lipno) - größter See Tschechiens (738 m)
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  • Radlerpause in Schwarzenberg am Böhmerwald
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  • Entlang am Schwarzenberger Schwemmkanal
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  • Anstieg zum Plöckensteinsee
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  • Rosenauer Kapelle - benannt nach dem Baumeister des Schwarzenberg‘schen Schwemmkanals
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  • Seebachschleuse bei der Rosenauer Kapelle
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  • Plöckensteinersee / Plešné jezero (1.090 m)
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  • Plöckensteinersee / Plešné jezero (1.090 m)
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  • Hirschbergen-Tunnel am Schwarzenberger Schwemmkanal (Einlaufportal)
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  • Jelení Vrch
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  • Hirschbergen-Tunnel am Schwarzenberger Schwemmkanal (Auslaufportal)
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  • Gemarkung Rakouská Cesta-Ríjište (Hirschröhren, 885m)
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  • Grenzübergang I/10 Plöckenstein (1.020 m)
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  • Oberes Mühlviertel
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  • Plöckensteinsee (Plesne jezero) - 1.090 m
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  • Plöckensteinsee (Plesne jezero) - 1.090 m
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  • Plöckensteinsee (Plesne jezero) 1.090 m
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  • Rosenauer Gut / Lackenhäuser (Bayerischer Wald)
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  • Rosenauer Gut - Bayerischer Wald
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  • Rosenauer Denkmal (925 m) Beginn des Schwarzenberger Schwemmkanals
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Adalbert Stifter (1805 – 1868) 

Zum Gedenken an den großen Böhmerwald-Dichter Adalbert Stifter führt die grenzüberschreitende Dreiländertour durch die einzigartige Ur- und Kulturlandschaft des Böhmerwaldes, und passiert dabei auch einige Stationen des früheren Lebens von Adalbert Stifter. Wer die Dreiländer-Radtour fährt gibt sich zwangsläufig auch auf Entdeckungsreise auf den Spuren des großen Böhmerwalddichters Adalbert Stifters.  

Schon Adalbert Stifter schrieb über die Region und die Waldlandschaft um den Dreisessel (Dreiländereck), wo er oftmals im Rosenbergergut zur Erholung und „dichterischem Schaffen“ weilte, am 17.03.1865 an seinen Freund Franz Xaver Rosenberger:

 „Meine ganze Seele hängt an dieser Gegend. Wenn ich irgendwo völlig genese, so ist es dort...“ 

So wie sich heute der grenzüberschreitende Radtourismus boomt, war Adalbert Stifter, - der berühmte Sohn des Böhmerwaldes - schon damals ein Grenzgänger, der zwischen Böhmen (CZ), Österreich und Bayern hin und her marschierte.

 Radwegverbindung Nova Pec -Horni Plana (Oberplan): die Moldaubrücke überqueren und dem Radweg Nr. 33 auf der gegenüberliegenden Uferseite des See folgen. Die wellige Trasse führt auch einige Kilometer vom See weg ins Landinnere und bietet u.a. schöne Aussichten auf den Moldaustausee sowie den Plöckenstein. Nach knapp 10 km erreicht man Horni Plana (Oberplan) und kann am Marktplatz oder unten am Seestrand eine Rast einlegen bzw. das Geburtshaus von Adalbert Stifter besuchen. Horni Plana (Oberplan) verfügt eine Fährverbindung.  

Adalbert Stifter (1805 – 1868) wurde als Sohn einer armen Leinweberfamilie am 23.10.1805 im südböhmischen Horní Planá/Oberplan geboren und war zeit seines Lebens eng mit dem Böhmerwald verbunden. 1826 begann er in Wien Jura zu studieren und besuchte Vorlesungen über Mathematik, Naturwissenschaften und Kunstgeschichte. Gedichte  wurden anfangs unter einem Pseudonym veröffentlicht, dazu widmete sich Stifter der Malerei. Bereits zu Lebzeiten wurde als Dichter berühmt. 1850 schlug er die Beamtenlaufbahn ein und wurde Inspektor der oberösterreichischen Volksschulen und 1855 Schulrat. Bereits 1847 bemühte sich Stifter an der Universität Wien, öffentliche Vorträge über das Schöne" halten zu dürfen, die auch für Frauen zugänglich sein sollten.

Auch als Maler, Kulturmensch und Pädagoge machte er sich einen Namen. Adalbert Stifter, der berühmte Sohn des Böhmerwaldes war stets ein Grenzgänger zwischen Böhmen (der heutige Tschechischen Republik), Österreich und Bayern. Das gleiche gilt für den Weg, der eine 3-Länder-Tour um den Dreisessel (1312m) anbietet. Er beginnt in Waldkirchen und führt über Jandelsbrunn, Neureichenau und Altreichenau nach Haidmühle zum dortigen Fußgänger- und Radfahrer-Grenzübergang ins Tschechische. Die Strecke wurde Anfang des Jahrhunderts größtenteils mit der Hand als einspurige Eisenbahnlinie angelegt.

Geburtshaus von Adalbert Stifter 

Das Geburtshaus von Adalbert Stifter befindet sich am östlichen Ortsrand von Oberplan (Horní Planá). Seit 1956 dient es als museale Gedenkstätte an Adalbert Stifter. Horní Planá ist eine Stadt am Rand des Böhmerwalds im südböhmischen Okres ?eský Krumlov in Tschechien. 

Bild oben: Gedenkstätte von Adalbert Stifter in Horní Planá

Bekannt ist, dass Adalbert Stifter Literatur von Weltgeltung schuf. Weniger bekannt ist Adalbert Stifter als Maler. Für Kenner gelten seine Werke aber längst als Geheim-Tipp. Künstlerisch beschäftigte sich Stifter vor allem mit der Natur und den faszinierenden Eindrücken die Gottes Schöpfung immer wieder hervorzaubert. Diese Eindrücke verstand der Dichterfürst brillant in Farbe umzusetzen und so der Nachwelt beeindruckende Werke zu hinterlassen.

Kurzbiographie

  • 23.10.1805 Geburt Adalbert Stifters in Oberplan
  • 1805-18 Kindheit im Böhmerwald
  • 1817 Tod des Vaters
  • 1818-26 Schulzeit in Kremsmünster, OÖ
  • 1826-48 Wiener Zeit - Studien- und Künstlerjahre
  • 1837 Heirat mit Amalia Mohaupt
  • 1840 erste größere literarische Veröffentlichungen – Rascher Aufstieg zum Erfolgsschriftsteller; wichtigstes Werk: Studien (1844-1850)
  • 1848-68 Linzer Zeit - Schriftsteller und Beamter; Hauptwerke: Bunte Steine (1853), Der Nachsommer (1857), Witiko (1865-67), Mappe (letzte Fassung unvollendet);
  • 1850-65 Landesschulinspektor für Volksschulen – Schriften zur Bildung und Erziehung (1848-50) Konservator, Kunstförderer und Maler;
  •  28.1.1868 Tod Adalbert Stifters in Linz

Adalbert Stifter, wohl der bedeutendste Prosadichter nach Goethe starb im Alter von 63 Jahren nach schwerer Krankheit. Sein vielschichtiges Werk, das den Böhmerwald in die Literatur einführte, ist heute weltweit in allen Sprachen wirksam.

Der Granitobelisk auf dem Plöckenstein, dem wunderbaren Naturschauplatz von Stifter „Hochwald“ und „Witiko“.

Gemeißelte Inschriften auf dem Obelisk

  • Vorderseite: A. Stifter, dem Dichter des „Hochwald“
  • Seite zum See: „Errichtet 1876-1877.
  • linke Denkmal-seite: „Auf diesem Anger, an diesem Wasser ist der Herzschlag des Waldes.
  • rechte Denkmalseite: „Lieg' in hohes Gras gestrecket, schaue sehnend nach der Felswand“, was ein Teil aus Stifters Gedicht "In den Bergen" ist. Es regnet viele Tropfen, ehe man Einsicht gewinnt, und Jahre vergehen, ehe man weise wird. Adalbert Stifter (1805 - 1868).

Bild: Stifter-Denkmal oberhalb der Stadt Oberplan

Stifter, der „Mann des Maßes“, wie er sich selbst einmal nannte, sah nicht die seelische Mitte seiner Persönlichkeit als Maß aller Dinge und Lebewesen an. 

 Stifterdenkmal (1.315 m)

Zu Ehren des weltberühmten Malers, Schriftstellers, Dichter des Böhmerwaldes und Pädagogen Adalbert Stifter - der mit seiner Erzählung <Der Hochwald> dem Plöckensteinsee ein literarisches Denkmal schuf - wurde 1877 auf einem Felswandvorsprung aus Quadersteinen ein 14,5 m hoher Obelisk im Nationalpark Šumava errichtet (Adalbert-Stifter-Denkmal). Auf der Frontseite des Steins stehen der Name Adalbert Stifters und eine Würdigung. Auf den Seiten sind zwei Zitate aus seinen Werken in den Stein geschrieben. Auf der dem See zugewandten Seite steht das Baudatum zu lesen.

Der Bergaufmarsch zum Adalbert-Stifter-Denkmal (errichtet 1876/77), 1 315 m.ü.NN.  dauert vom Plöckensteinsee aus etwa 40 min., bergab ca. 30 min. Der Gletschersee nimmt eine Fläche von 7,5 ha ein, ist max. 17 m tief, 540 m lang und 150 m breit. Lange Zeit war dieses Gebiet militärisches Sperrgebiet, der Öffentlichkeit zum Vorteil der Natur also unzugänglich.

DIE FELSWAND (1090 - 1350 m.ü.NN.)

Die Felswand ragt fast 260 m in die Höhe und zählt zum schützenswertesten Landschaftsgebiet. Die fast unberührten Bergfichtenwälder lassen heute noch erahnen, wie intensiv die Natur auf den Schriftsteller von Weltrang, Adalbert Stifter einwirken musste.

Der Plöckensteiner See (Plešné jezero ) ist ein Gletschersee im Böhmerwald (Gemeinde Nová Pec) und liegt auf 1090 m Höhe. Zur Flößerei im Schwarzenbergschen Schwemmkanal wurde der See von 1789 - 1793 um zweieinhalb Meter aufgestaut.

Zitate / Dichtung (kurzer Auszug)

"Waldwoge steht hinter Waldwoge bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet. Großartig ist es, wenn Wolkenberge an dem Himmel lagern und mit blauen Schattenflecken dieses Waldmeer unterbrechen". 

„Aus dem baierischen Walde“ von Adalbert Stifter:

"Jener Waldfleck gehört zu den reizendsten unserer Erde....", "...der Aufenthalt in dieser für mich entzückenden Gegend gehört zu den glücklichsten Tagen meines Lebens....", so schwärmt Adalbert Stifter, einer der größten deutschsprachigen Dichter des 19. Jahrhunderts, über das Land vor dem Dreisessel. 

Stifter, der „Mann des Maßes“, wie er sich selbst einmal nannte, sah nicht die seelische Mitte seiner Persönlichkeit als Maß aller Dinge und Lebewesen an. 


 Wer den Gipfel des Plöckenstein besteigen möchte hat vom Stifterdenkmal nur noch 55 hm zu überwinden. Vom Gipfel aus genießt man einen herrlichen Ausblick über den Böhmerwald, den Plöckensteiner See, den Adalbert Stifter Obelisk sowie auf den Moldaustausee.

Von dort aus kann der Böhmerwaldkamm auf dem Adalbert-Stifter-Steig zu Fuß erkundet werden (felsig, teilweise Bohlenwege; festes Schuhwerk erforderlich). Der (Felsen-) Steig verläuft vom Plöckenstein/Plechý  (1.379 m ü. M.) - höchster Berg im Böhmerwald - zum Adalbert-Stifter-Dachl → Dreiländermark am Dreiländereck zwischen Deutschland, Österreich und Tschechien  → Bayerischer Plöckenstein → Steinernes Meer bis zum Dreisessel (1.333 m.ü.M.).

Rückblick: bis zum Fall des Eisernen Vorhangs (1989) war das Gebiet aufgrund der Grenznähe (530 m nordöstlich der deutsch-tschechischen Grenze, sowie 1,7 km östlich des Dreiländerecks Deutschland-Tschechien-Österreich) der Öffentlichkeit für Jahrzehnte nicht zugänglich.