Radreiseanalyse 2022

16. März 2022. Die zurückliegenden zwei Jahre hat die Tourismusbranche coronabedingt hart getroffen, wogegen sich der Radtourismus im Vgl. zu anderen Tourismussparten allerdings resilienter behaupten konnte. Zum dritten Mal in Folge stellte der ADFC seine Radreiseanalyse wegen der abgesagten Internationalen Tourismus-Börse in Berlin notgedrungen in einer Video-Pressekonferenz vor. 

Die ADFC-Radreiseanalyse 2022 bringt viel Wissenswertes und teils überraschende Erkenntnissen zum Vorschein. Grundsätzlich möchten Radreisende aktiv sein und viel von Land und Leuten sehen. Elementare Gründe, weshalb sich eine wachsende Zahl von Reisenden für Ferien mit dem Fahrrad entscheidet. Fundamental wirkt sich dabei die Infrastruktur aus, d.h. umso besser sie ist desto mehr wird Rad gefahren. 

Weitere Erkenntnisse der ADFC-Radreiseanalyse: Immer mehr Menschen radeln in ihrer Freizeit. 42 Millionen Bürger haben im Jahr 2021 mindestens einen Tagesausflug mit dem Fahrrad unternommen. Das sind elf Millionen mehr als im Vorjahr. Zudem haben sich 24 Prozent der radfahrenden Bevölkerung im vergangenen Jahr ein neues Fahrrad gekauft, wobei knapp die Hälfte der Neuanschaffungen auf Elektrofahrräder entfielen. 

Ein spannendes Novum in der aktuellen Analyse ist die Frage nach den Beweggründen für eine Radreise. Demnach schätzen über 80 Prozent der Befragten die Möglichkeit, bei Radreisen viel von Land und Leuten mitzubekommen, während 67 Prozent im Urlaub einfach aktiv sein möchten und deshalb motiviert in die Pedale treten.

Doch auch der Wunsch umweltfreundlich zu reisen (52 Prozent) sowie die eigene Gesundheit zu fördern (48 Prozent), werden als wichtige Motive genannt. 

Radreisende lassen sich in Streckenradler (Etappentouren) und Sternradler (Touren von einer bestimmten Location aus) einteilen, deren Gesamtheit sich zu ? und ? aufteilt.

Eine gute Wegequalität ist bei der Tour-Auswahl mit Abstand das entscheidendste Kriterium. Bei der Planung von Tagesausflügen steht der ADFC-Radreiseanalyse zufolge die Qualität der Infrastruktur klar im Mittelpunkt: demnach gaben 70 Prozent der Befragten an, dass eine gute Befahrbarkeit der Radwege für sie bei der Wahl einer Route eine entscheidende Bedeutung hat, bei der 66 Prozent zudem großen Wert auf gute Verkehrssicherheit legen. Im Vergleich dazu sind Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke (57 Prozent) und Einkehrmöglichkeiten (40 Prozent) zwar ebenfalls wichtig, aber eben weniger bedeutsam wie die Wegequalität. Für Kommunen und Tourismusmanager ein Wink mit dem Zaunpfahl, da gut ausgebaute Radwege eindeutig die Attraktivität einer Region als Reiseziel steigert und gleichzeitig eine klimafreundliche Infrastruktur für den Alltag vor Ort erfüllt.

Bei der Planung von Radreisen waren nur geringfügige Abweichungen im Vgl. zu Tagesausflügen zu verzeichnen:

E-Bike-Boom setzt sich fort

Eine signifikante Steigerung ist, dass mittlerweile 42 Prozent der Befragten ein E-Bike für den Radurlaub bevorzugen, was eine Zunahme von zehn Prozentpunkte mehr als im Vorjahr entspricht.

Interessant: Gegenüber den Vorjahren 2017-2019 wurde 2020/2021 eine Verschiebung des Reisezeitraums Richtung Hochsommer verzeichnet, wobei die Reiseentscheidung tendenziell wieder früher getoffen wird. Die Reisedauer lag im Durchschnitt bei Ø 6.6 Tagen (leichte Erhöhung gegenüber dem Vorjahreswert von 6.0 Tagen). Der zusätzliche Akku-Leistungsschub führt zu einem veränderten Nutzerverhalten, da über 72 Prozent angaben, dass sie nun auch längere Strecken mit dem Rad fahren bzw. 53 Prozent geben an, ihr Fahrrad nun auch in anspruchsvolleren, hügeligeren Regionen zu verwenden.

2021 unternahmen knapp 4 Mio Menschen eine Radreise, was einem Anstieg von 0.5 Mio gegenüber dem Vorjahr entspricht, jedoch das "coronafreie" Radreise-Niveau 2019 mit 5.4 Mio weit verfehlte.

Dazu der ADFC Tourismusvorstand Christian Tänzler: „Bei der Entscheidung für eine Radreise – aber auch für einen Tagesausflug – spielt die Infrastruktur eine zentrale Rolle. Hier wird deutlich, dass sich Investitionen in Radwege lohnen und Touristen anziehen. Aber gute Radwege steigern nicht nur die Attraktivität einer Region als Reiseziel, sondern bieten gleichzeitig den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort klimafreundliche Infrastruktur für den Alltag“.

Der Anteil der Radreisenden die eine sogenannte Streckentour (Befahrung einer Radroute mit wechselnden Unterkünften) unternahmen lag bei 66%, während 34% Sterntourradler (1 Unterkunft) waren.

Nach wie vor ist die Wegweisung (89.5%) unterwegs die wichtigste Information, gefolgt von Einkehroptionen (60.8%), Wetterinformationen (58.9%), Hinweise zu Streckensperrungen/Umleitungen (55.8%) und Sehenswürdigkeiten (53.3%). 

Bei den Informationsquellen zählt die Internetrecherche (82.1%) mit Abstand zum wichtigsten Medium, gefolgt von Empfehlungen von Freunden (43.8%), Apps für Smartphone, Tablet, Smartwatch (41.4%), gedruckte Radkarten (40.8%) und gedruckte Reiseführer (32.4%). 

TOP Radfernwege 2021

Die meisten Radreisenden waren auf dem Weser-Radweg unterwegs, der den Elberadweg vom letztjährigen Platz 1 verdrängt hat. Auf Platz 3, 6, 7 und 10 folgen mit dem Main-Radweg, Altmühltal-Radweg, Donauradweg und der Newcomer Fünf-Flüsse-Radweg sozusagen die bayerischen Radtouren-Aushängeschilder. Somit verlaufen von zehn der frequentiertesten Fernradwege Deutschlands vier Routen durch den Freistaat Bayern. 

Radwege-Bewertung

Erstmals wurde in der ADFC-Radreiseanalyse 2022 die Zufriedenheit über Radwanderrouten abgefragt, deren Ergebnis für die zehn meistbefahrenen Radfernwege (darunter 8 Fluss-Radwege!) durchweg positiv ausfiel: Auf einer Skala von eins (sehr gut) bis sechs (ungenügend) schneiden der MainRadweg sowie der Fünf-Flüsse-Radweg mit einer Wertung von je 1,5 am besten ab. Die größten Sympathiewerte bekamen mit dem Altmühltal-Radweg  - gleichauf mit dem Weser-Radweg und Elberadweg - gefolgt vom Donau-Radweg - demnach ingesamt vier Fluss-Radwege in Bayern zugesprochen.

Bei der Frage in welchen Bundesländern die Radreisenden unterwegs waren, rutschte der bisherige "Platzhirsch" Bayern (25.2%) als langjähriger Spitzenreiter hinter Niedersachsen (29.7%) auf Platz 2. Ob der Einbruch im Vgl. zum Vorjahr (34%) mit den landesspezifischen und zeitlichen Corona-Einschränkungen in Zusammenhang steht, lässt sich nur mutmaßen. 

Dafür setzt Bayern in Sachen Beliebtheitsranking der Radreise-Bundesländer mit Rang 1 nach wie vor Akzente. Auf den Plätzen folgen: Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordthein-Westfalen, Baden-Württemberg, Brandenburg, Rheinland Pfalz, Schleswig-Holstein, Hessen und Sachsen.

Fazit: da die Erfahrungen einer Radreise bei der Mehrheit sehr positiv waren gaben 68 Prozent der Befragten an, 2022 abermals eine Reise auf zwei Rädern zu planen. Davon entfielen 76% auf Inlands-Radreisen und  26% auf Auslands-Radreisen in Europa.

Hintergrund zur Radreiseanalyse

Hinweis: die ADFC-Radreiseanalyse findet seit 1999 jährlich statt und ist eine repräsentative Onlinebefragung. In diesem Jahr nahmen rund 10.000 Bundesbürger an der vom Online-Fachhandel fahrrad.de unterstützen Umfrage teil. Als Radreise wird eine Reise definiert, die das Radfahren als eines der Hauptmotive hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst. 

Radreiseanalyse 2022

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit über 200.000 Mitgliedern die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. 

Erstmals stellte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club seine 21. ADFC-Radreiseanalyse aufgrund der Absage der Internationalen Tourismus-Börse nicht im Rahmen der weltgrößten Reisemesse in Berlin vor. Ein lang anhaltender Trend setzt sich fort, denn Radurlaub erfreut sich weiterhin wachsender Beliebtheit. 

Die wichtigsten Erkenntnisse vorweg: Radurlaub ist weiterhin angesagt, wobei Kurz- und Wochenendreisen mit dem Rad signifikant angestiegen sind. Überraschend ist, dass der Radtourismus nicht nur neue Zielgruppen erschließt sondern Menschen nach einem Radurlaub das Rad auch häufiger im Alltag nutzen. Im Urlaub oder in der Freizeit Fahrrad zu fahren, hat laut Radreiseanalyse einen nachhaltigen Einfluss auf das Radfahrverhalten im Alltag. Synergien, die u.U. der Mobilitätswende frische Impulse zu geben vermag. Beleg: gezielte Umfragen ermittelten, dass 90 % derer, die im Rad-Urlaub positive Eindrücke sammelten und schöne Erlebnisse hatten, ihr Zweirad danach auch häufiger im Alltag nutzen. (2019: 40 % fahren danach mehr Rad im Alltag, 2018: 35 Prozent).

Das Spektrum von Radreisen ist riesig. Es erstreckt sich vom mehrwöchigen Rad-Urlaub, über die Wellness-Reise mit Fahrradausflügen, spontane Radkurztrips mit Städtebesuch, Sterntouren mit derselben Unterkunft bis hin zu Radtouren in Wohnortnähe. Klassische Radreise-Destinationen, Städte und ländliche Regionen können sich jedenfalls über viele neue Radreisende und freuen, die eine beträchtliche Wertschöpfung generieren. „Sie geben 70 bis 100 Euro pro Tag aus und sind ein Konjunkturprogramm für die ganze Republik“, sagt ADFC-Tourismusexpertin Louise Böhler. 

Die Zahl der Radreisenden, die Urlaube mit drei und mehr Übernachtungen machen, ist mit 5,4 Millionen auf dem hohen Niveau im Vergleich zum Vorjahr geringfügig gesunken (5,5 Millionen in 2018). Hierbei gilt zu berücksichtigen, dass Vergleiche von Jahrezahlen zu einem gewissen Maß dem Einflußfaktor saisonaler Wetterschwankungen unterliegen. 

Dass sich der Trend zum Elektrofahrrad fortsetzt dürfte hingegen wenig überraschend sein. 2019 nutzten 29 Prozent der Radreisenden ein Elektrorad, was eine Zunahme im Vgl. zum Vorjahr von 6 Prozent entspricht.

Kürzer - spontaner - vielfältiger, so lässt sich das Reiseverhalten von Radtouristen kurz und knapp auf den Punkt bringen. Während die Zahl der Radreisenden, die Urlaube mit drei und mehr Übernachtungen machen geringfügig um 1.8% auf 5,4 Millionen gesunken ist, stiegen demgegenüber Kurzreisen (max. 2 Übernachtungen) auf 5.2 Millionen unter der Woche (+27%) bzw. 6.8 Millionen am Wochenende (+11%) sprunghaft an. Auch die Zahl der Radausflügler von 34.3 Millionen nahm um 5.5% zu. 

Radreiseanalyse 2020

Beim Beliebtheitsgrad deutscher Radfernwege gab es neben üblicher Verschiebungen mit dem Altmühl-Radweg einen "Newcomer" in der Top Ten Liste. Während der Bodensee-Radweg 5% an Popularität einbüßte konnte der Bodensee-Königsee-Radweg äquivalent 5% zulegen. Auch der Donau-Radweg (Inland) musste "Federn" lassen (-4%), während der Main-Radweg sein gutes Vorjahresergebnis mit +/- 0 halten konnte. Den Spitzenplatz heimste indes zum zweiten Mal in Folge der Weser-Radweg ein. Auf den Plätzen folgten der Elberadweg und RuhrtalRadweg.

Es ist schon bezeichnend, dass allein fünf der beliebtesten Fernradrouten Deutschlands  (Bodensee-Königsee-Radweg, Main-Radweg, Donau-Radweg, Altmühl-Radweg, Bodensee-Radweg) in der TOP 10 Liste den Freistaat Bayern tangieren.

Bei der Anreise spielt der öffentliche Personennahverkehr eine zunehmend wichtigere Rolle: während die Nutzung des Autos im Jahr 2019 von 68 % auf 60 % sank, stieg im gleichen Zeitraum die Nutzung des ÖPNV erfreulicherweise von 32 % auf 40 %. Analog dazu steigt die umweltfreundliche Fahrradmitnahme in Bahn (+12%) und Fernbus (+8%) kontinuerlich was dazu beiträgt, den CO2-Ausstoss zu reduzieren. Ein attraktives Radangebot im Nahverkehr kann demzufolge zwar den regionalen Tourismus ankurbeln helfen, doch Licht und Schatten liegen hier nah zusammen. Das umweltfreundliche Verhalten täuscht nicht über eklatante Defizite der Bahn bzw. dem ÖPNV hinweg. Demnach kritisierten 70% unzureichende Kapazitäten für die Fahrradmitnahme bei der Bahn, 53 % klagten über fahrradunfreundliche Bahnhöfe bzw. 41 % über unkomfortable Stellplätze für ihr Fahrrad. Dies macht deutlich wieviel hier noch im Argen liegt, da weder die Infrastrukur noch öffentliche Transportsysteme mit dem enorm gestiegenen Radverkehr Schritt gehalten haben.

Für Radurlauber zählt für die Auswahl einer (Urlaubs-) Destination die Attraktivität des Standort zum wichtigstn Kriterium (80 %). Das Wetter (74 %) bzw. die ausgewählte Strecke (66 %) haben den nächst größten Einfluss auf das (Etappen) Ziel.

Zum ersten Mal wurden Daten über die beliebtesten Bundesländer in Bezug auf Radtourismus erhoben. Hier liegt Bayern, (22.1%) mit großem Abstand vorn, gefolgt von Niedersachsen (15.78%), Nordrhein-Westfalen (10.85%), Baden Württemberg (9.12%) und Mecklenburg-Vorpommmern (8.11%). Das Allgäu zählt zur beliebtesten Radregion Deutschlands, gefolgt vom Emsland und Münsterland.

Eine erwartbare Entwicklung: das Internet bleibt unagenfochten Infoquelle Nr. 1. 51 % der Radreisenden nutzen Apps unterwegs (46 %) 57 % planen mit Tourenportalen (49 %).

Die ADFC-Radreiseanalyse ist eine repräsentative Onlinebefragung unter 8.122 Bundesbürger und fand zum 21. Mal statt. 

Streckenradler versus Sterntourradler

Das Segment der Sternrtourradler nimmt stetig zu. 2018 erreichen Radreisen in einer Region - ausgehend von einem einzigen Standort-Quartier („Sterntour“) mit 28 % seinen höchsten Wert. Laut der bundesweiten Erhebung beträgt die Ø Fahrleistung bei "Regioradlern" etwa 55 km und Ø 6 Übernachtungen. 

Radfahren ist umweltfreundlich, weshalb der wachsende Radtourismus in Deutschland sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt. Immerhin jeder fünfte Radtourist startet seinen Radurlaub mit seinem Vehicle direkt vor der Haustür, während ein Drittel der Radurlauber für die An- und Abreise zum Urlaubsdestination die Bahn nutzt. Fahrradtourismus gilt zu den umweltverträglichsten Reiseformen überhaupt.

E-Bike-Boom

Bisher standen hauptsächlich steigungsarme Fluss - Radwege in der Gunst der Radtouristen. Doch diese Entwicklung hat in den letzten Jahren eine grundlegende Wendung genommen. So kommen mittlerweile durchaus auch "sportlichere" Varianten im bergigen Terrain in Betracht. Dank Akku-Schubhilfe von E-Bikes haben Radtouren über welliges bzw. bergiges Gelände ihren Schrecken verloren. Der anhaltende E-Bike-Boom sorgt dafür, dass auch für konditionell schwächere Radler ein bergigeres Terrain kein unüberwindbares Hindernis mehr darstellt. Der zusätzliche Wattschub erhöht sowohl die Tagesreichweite als auch die Höhenmeterbilanz merklich. Demnach legen "Streckenradler" (wechselnde Unterkünfte, im Ø 7 Etappen) durchschnittlich 72 km zurück, während "Regioradler" (Sternrouten mit Basis-Unterkunft, im Ø 6 Etappen) rund 56 km täglich zurück legen. 

Auch der Ausflugsradius zum Startpunkt einer Radtour ist gestiegen, denn jeder zweite Radler legt mittlerweile mehr als 60 km zurück. Interessant ist die Trendbeobachtung bei der Wahl des Verkehrsmittels. Die Entwicklung wendet sich vom Auto hin zur ÖV-Nutzung (Bahn/Fernbus): während 2019 noch 60 % das KFZ nutzten (im Vgl. zu 2018 waren es 68%) stiegen 40% (im Vgl. zu 2018 waren es 32%) auf Bus/Bahn um.

Der Anteil der Elektroräder verzeichnet bei Radreisen ein rasantes Wachstum:

  • 2017: 18%
  • 2018: 23%
  • 2019: 29 %

Anmerkung: da die Coronakrise 2020 dem E-Bike-Segment ein geradezu explosionsartiges Wachstum bescherte, dürfte der Anteil der Elektroräder bei Radreisen ihre sprunghafte Fortsetzung finden.  

Bayern verbucht 2018 - wie die Jahre zuvor - abermals einen Touristenrekord

Bayern verbucht zum siebten Mal in Folge einen Touristenrekord. Wirtschafts- und Tourismusminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) konnte bei der Jahrespressekonferenz Tourismus am 11. Februar 2019 im Bayerischen Wirtschaftsministerium in München für das vergangene Jahr 99 Millionen Übernachtungen und 39 Millionen Gästeankünfte im Freistaat vermelden. Sowohl München als auch Heilbäder und Kurorte standen hoch im Kurs der Urlaubsgäste. Zuwächse gab es in sämtlichen sieben Bezirken – wobei Oberbayern mit 43,4 Prozent aller Übernachtungen deutlich heraus ragt, was u.a. auch an der bayerischen Landeshauptstadt liegt, die als unangefochtene Nr. 1 aller Destinationen dominiert (17,1 Millionen). Auf Platz 2 und 3 folgen Nürnberg (3,6 Millionen) und Bad Füssing (2,2 Millionen). Oberstdorf, Bad Kissingen, Füssen, Garmisch-Partenkirchen, Regensburg, Würzburg und Bad Griesbach komplettierten die Top Ten Liste. Die Auslastung der Betten variierte allerdings sehr untererschiedlich: Im Durchschnitt waren 46 Prozent aller Betten belegt, wobei die Oberpfalz mit 37,2 Prozent das Schlusslicht bildet. Drei Viertel aller Gäste waren 2018 Inländer. Die meisten Besucher aus dem Ausland kamen aus den USA, was Aiwanger zu der sarkastischen Bemerkung verleitete: "vielleicht kommen sie wegen Trump". Auf die Plätze der Auslandsgäste folgen in der Statistik Österreicher, Schweizer, Niederländer und Italiener, während die arabischen Golfstaaten auf Platz acht landeten. Insgesamt sei bei den Zahlen laut Aiwanger aber „noch Luft nach oben“.