Startpunkt Miltach

Die 2.346 (Stand 30.06.23) zählende Seelengemeinde Miltach (382 m.ü.M.) - 18 km von Cham entfernt - liegt inmitten des reizvollen Naturpark Oberer Bayerischer Wald. Im Schnittpunkt mehrerer Fernradwege bietet sich der Ort am Regen als hervorragender Ausgangspunkt für Genussradtouren in alle Himmelsrichtungen an.


Nach aufwendiger Sanierung erstrahlt das Schloss Miltach (16./17. Jhrd.)  wieder in seinem alten Glanz. Der Lamer Winkel Arber-Radweg folgt dem Schienenstrang der 40 km langen Bahnlinie der Oberpfalzbahn, die von Cham via Miltach und Bad Kötzting nach Lam verläuft. 

Das Kötztinger Land - Radelregion mit Premiumcharakter - liegt inmitten des reizvollen Naturpark Oberer Bayerischer Wald

Das Potential des abgebildetes Radwegenetzes lässt sich auf den Infotafeln nur ansatzweise erahnen. Summiert beträgt die Streckenlänge des Radwegenetzes im Landkreis Cham - respektive Naturpark Oberer Bayerischer Wald - über 1 200 km.

Fotomotive gibt es wie Sand am Meer. Die lustig, gut gelaunte Radgruppe aus Nordrhein Westfalen war vom Bayerischen Wald hellauf begeistert. Das Etappenziel vor dem geistigen Auge, ließ bei regelmäßigen Foto-Stopps jedoch nicht allzuviel zeitlichen Spielraum. 

 Bei der Radler-Holzbrücke an der Kötztinger Straße am Ortsrand von Miltach befindet sich der Startpunkt des Lamer Winkel Arber-Radwegs. Für Radtouristen ein bedeutsamer geographischer Wegepunkt, da hier der Regental-Radweg nach Bayerisch Eisenstein (4.5 km bis Blaibach-Kreuzbach auf identischer Trasse) verläuft und in entgegengesetzter Richtung nach Cham (17 km) bzw. Regensburg (93 km) führt. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite nimmt der Donau–Regen–Radweg (Schloss Altrandsberg mit Weltkunst-Replikate-Museum 5 km) seinen Ausgang. Der familiengeeignete Bahntrassen-Radweg stellt die Verbinundungsspange zwischen den Flüssen Regen und Donau her, womit Radfahrern eine herrliche Bahntrasse zwischen Bayerischer Wald und Donauebene zur Verfügung steht. In Bogen (38 km) besteht Anschluss an den internationalen Donau-Radweg, der mit etwa 3 100 km Länge den Löwenanteil der 4 448 km langen Atlantic–Black Sea-Route (Euro Velo 6) (Nantes - Constanta) einnimmt. 

Gleich drei Fernradwege treffen an der Radler- und Fußgängerbrücke in Miltach aufeinander.

Und weiter geht's mit Kurs zum nächsten Übernachtungsort.

Sind Ortschaften durchquert taucht man unvermittelt wieder in die herrliche Natur vis a vis seines Flußbegleiters ein. Schon wenige hundert Meter nach dem Startpunkt wendet sich der Radweg von der parallel verlaufenden Straße ab, der unberührten Botanik zu.

Angeschmiegt an den maändernden Flussverlaufs des Regen schlängelt sich der Radweg durch saftgrüne Wiesenlandschaft dem staatlich anerkannten Luftkurort Blaibach (1 945 Einwohner, Stand 30.06.23) entgegen. 

Das flache Regental - umgeben vom sanft hügeligen Geländerelief - ist für Genuss- und Famlienradler eine echte "Schatztruhe" zum Kräfte tanken. Der familiengeeignete Streckencharakter geht hinter Bad Kötzting in ein welligeres Profil über. 

Häufig sind auch geführte Radgruppen aus anderen Bundesländern oder sogar fernere Länder auf dem flachen Regental-Radweg unterwegs.

Blaibach

Hotels, Pensionen, Gastrromiebetriebe und ein Campingplatz signalisieren in Blaibach,  dass sich die Gemeinde auf den Tourismus eingestellt hat.

 Konzerthaus Blaibach

Blaibach besitzt seit 2014 ein außergewöhnliches Konzerthaus, dessen gekippter Kubus von Architekt Peter Haimerl wie ein schief in den Boden gerammter Meteorit ausschaut. Der monolithische Bau steht mit seiner Granitfassade sinnbildlich für die weit zurückreichende Granitbau-Tradition des Ortes. Das Glas-Beton-Design wirkt in der Ortsmitte wie ein utopisches Bauwerk. Innen bietet der 200 Plätze fassende Konzertsaal funktionelle Beton-Architektur vom Feinsten, dessen Kulturprogramm weit über die Grenzen des Dorfes hinaus strahlt. Die engagierte Mitarbeit der Dorfbewohner bestärkt diese nicht nur in ihrer eigenen Identität, sondern sorgt zudem für eine wirtschaftliche Aufwärtsentwicklung. Gastronomie und Tourismus profitieren nämlich nachweislich von dem abwechslungsreichen Kulturangebot. Unglaublich, welche Platzierung das Kunstbauwerk bei der Bewertung "Die schönsten Konzertsäle der Welt" einnimmt (Welt). Demnach rangiert das Konzerthaus Blaibach nach der Stadthalle Wuppertal, dem Musikforum Ruhr in Bochum sowie der Philharmonie in Berlin auf dem sagenhaften vierten Rang. Auch wenn der Autor die Bewertung als „radikal subjektiv“ bezeichnet, so ist diese ausgezeichnete Platzierung dennoch bemerkenswert. Dies gilt umso mehr, als dass die umgerechneten Kosten für einen Sitzplatz von 10 000 Euro im Vergleich zur Elbphilharmonie mit 500 000 Euro je Sitzplatz äußerst bescheiden ausfielen. Qualität muss eben nicht zwangsläufig vom Geld abhängen.  

 Kurz nach dem Ortsteil Kreuzbach befindet sich an einem Rastpavillon - umgeben von Informationsschautafeln - eine weitere Radwege-Gabelung (KM 4.5). 

Diese Stelle (Bild oben) markiert die Gabelung zweier landkreisüberschreitender Radfernrouten durch den Bayerischen Wald. Während der Regental-Radweg über Viechtach, Regen und Zwiesel nach Bayerisch-Eisenstein dem Flusslauf des Schwarzen Regen (72 km) folgt, schlägt der Lamer-Winkel-Arber-Radweg mit demselben Ziel via Bad Kötzting, Lam und Lohberg einen nördlichen Bogen nach Bayerisch-Eisenstein ein.

Neben dem Rastplatz überspannt eine denkmalgeschützte Eisenbahnbrücke den Regen. Wegen Brückenschäden wurde am 04.02.1991 der Eisenbahnbetrieb (31.03.1993 für den Güterverkehr) bis Fichtental still gelegt. Gleichwohl war der Personenverkehr zwischen Cham und Viechtach bereits am 30.04.1991 eingestellt worden (endgültig im Juli 1992). Anschließend wurden die Gleise demontiert und die Trasse bis 1997 zum Regental-Radweg umgewidmet. 

Nach 1 km erreicht man den Blaibacher See. 

Das Seestüberl am Blaibacher See ist Tummelplatz vieler Freizeitaktivisten. Radfahrer, Kajakfahrer, Bootskapitäne Wanderer und Erholungssuchende genießen die außergewöhnliche Lage in der bewaldeten Naturlandschaft. Der Ausflugsbiergarten lockt zum Pausen-Snack, Flüssigkeitsnachschub und angenehmes Rasten.

Mit dem Bau der zweiten Staustufe im Schwarzen Regen entstand nach Fertigstellung des Ausgleichkraftwerkes 1964 der Blaibacher See. Etwa 5 km flussabwärts vom Höllensteinsee gelegen, gilt der See unter Touristen wie Einheimischen als beliebte Anlaufstelle um sich in der stillen Naturidylle zu erholen. Tipp: Bootsverleih. Abschalten und entspannt über den stillen See paddeln verspricht eine inspirierende Abwechslung. 

Überhaupt bietet diese Radtour nicht nur ein ausgesprochenes Natur- sondern auch jede Menge Badevergnügen. Besonders an heißen Sommertagen lechtst der schweißtgebadete Radler nach einer wohltuenden Abkühlung. Am Blaibacher See lässt sicg dazu eine erfrischende  (Schwimm-) Pause einlegen. Ein Aufenthalt in der AQACUR-Bade- und Saunawelt in Bad Kötzting bietet ebenfalls gute Gelegenheit sich von den körperlichen Strapazen zu erholen. Auch der Seepark Arrach sowie der Kleine Arbersee (nur unweit der Route gelegen) gelten als Kraftorte, um eine regenerative Auszeit einzulegen bzw. für einen Energienachschub zu nutzen.

Nach Überquerung der Staumauer des Kraftwerkes Pulling gelangt man in das abgelegene Steinbachtal. Dieser Radwegabschnitt wurde erst drei Jahre später nach der offiziellen Radwege-Einweihungsfeier 2003 seiner Bestimmung übergeben. 

Der Blaibacher See (Wasserfläche rund 47 Hektar) staut den Schwarzen Regen auf. An der Staumauer befindet sich das Kraftwerk Pulling, wo sich in unmittelbarer Nähe der Zusammenfluss des Weißen Regen und Schwarze Regen befindet und der Fluss ab dieser Stelle den Namen "Regen" (tschechisch: ?ezná) trägt der in Regensburg als linker Nebenfluss in die Donau mündet.

Nun folgt man dem Flusslauf des Weißen Regen, der seinen Ursprung am kleinen Arbersee unterhalb des Großen Arber (1.456 m) hat - dem König des Bayerischen Waldes.


Wenn die Zubringerstraße zur B 85 kurz vor Bad Kötzting überquert wird, erblickt man auf einer sanften Anhöhe die Wallfahrtskirche "Mariä Himmelfahrt" zu Weißenregen. Die barocke Kirche ist aufgrund ihrer exponierten Lage über dem Tal des Weißen Regens und der Stadt Bad Kötzting von allen Richtungen aus von weitem erkennbar.  Sie ist ein beliebtes Ziel für Wallfahrer.

 Kötztinger Land

Das Kötztinger Land im Naturpark Oberer Bayerischer Wald verbindet landschaftliche Vielfalt mit natürlicher Schönheit, aktive Erholung mit lässiger Entspannung und beeindruckende Landschaftserlebnisse mit Kulturgenuss. Die Region im Südosten Deutschlands eignet sich hervorragend sowohl für familiengeeignete Radtouren als auch anspruchsvollere Bergtouren. Nicht ohne Grund verläuft Deutschlands größte Radtouristikveranstaltung - der Arber-Radmarathon- durch eine idyllische Bergregion, welche weitgehend vom Mittelgebirgscharakter geprägt ist. Das Radwegenetz bzw. wenig befahrene Nebenstraßen bieten ein abwechslungsreiches Erlebnispotential fern von Hektik und Verkehrslärm. Neben Mountainbiken (in Lam trifft man auf die Nordroute der TRANS BAYERWALD) steht auch Bootswandern und Kanufahrten auf dem Blaibacher See hoch im Kurs. Das Stauwehr beim Kraftwerk Pulling bildet den Startpunkt der 108 km langen Bootswanderstrecke nach Regensburg. Der Blaibacher See erfreut zahlreiche Naturfreunde, Radler, Bootswanderer und Wassersportler und ist in den Sommermonaten ein beliebtes Ziel von Touristen aus Nah und Fern. Die Urlaubsorte Bad KötztingMiltachBlaibachZandtGrafenwiesenHohenwarth und Rimbach erwarten sie mit offenen Armen. Nach erlebnisreichen Radtouren in prachtvoller Naturlandschaft verheißt ein Aufenthalt in der AQACUR-Bade- und Saunawelt Entspannung pur, die Körper, Geist und Seele wieder ins Lot bringen. 

  

Gastgeber im Kötztinger Land

Gastgeber im Landkreis Cham

Bad Kötzting

Die Wegeführung des Lamer Winkel Arber Radwegs durch die Kneippheilbad-Stadt Bad Kötzting (7 474 Einwohner; Stand 30.06.23) könnte besser nicht sein.

Vorbei an der Spielbank Bad Kötzting radelt man mitten hinein in den herrlich bepflanzten Grüngürtel des Kurparks Auwiesen (409 m.ü.N.). Die Stadt Bad Kötzting liegt am nördlichen Fuße des Kaitersberges  - ein bis zu 1133 m hoher Bergkamm im Bayerischen Wald, dessen langgezogener Höhenzug sich ostwärts bis zum Großen Arber fortsetzt. Das Kötztinger Land hat sich dem sanften - sprich nachhaltigen - Tourismus verschrieben. Fern von Großstadthektik und Massentourismus lädt die urprünglich gebliebene Naturlanschaft zum Wandern, Radfahren, Mountainbiken ein. 1995 verlieh das Bayerische Staatsministerium des Innern der Stadt das Prädikat <Kneippkurort>. 2005 erfolgte die Ernennung zum „Kneippheilbad“, das die Namensänderung von Kötzting in Bad Kötzting“ begründete. 


Die Stadt ist für ihr kulturelles Leben und ihre Feste weit über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt. Neben dem jährlichen <Pfingstritt> und dem populären Roßtag haben sich die Waldfestspiele am Ludwigsberg im Festspiel-Landkreis Cham prächtig entwickelt.

Ein Päuschen an einem lauschigen Plätzchen oder Einkehr in den See-Biergarten drängt sich geradezu auf.

Nach Überquerung der Ludwigstraße fällt die trutzige Kirchenburg ins Auge. Die ehemalige Wehranlage mit dem Schloss aus 12. Jahrhundert wird von einer wuchtigen Ringmauer und tiefem Graben umgeben. Sehenswürdigkeiten

Kurz nach der Kirchburg erreicht man eine überdachte Fußgängerbrücke, die den Weißen Regen überquert. 

Der abgelegene Rastplatz bietet Gelegenheit vom Rad zu steigen, um mit Muße das ruhige Naturidyll zu genießen. 

Vis a vis vom Rastplatz befindet sich ein imposantes Mühlrad, sowie informative Schautafeln des Kötztinger Wasserlehrpfades. 

Ganz so flach wie bisher gestaltet sich die Weiterfahrt allerdings nicht mehr. Sichtbar rücken die Berge des Bayerischen Waldes näher. Hügelausläufer bescheren kürzere Anstiege die sich mit sanften Gefällstrecken abwechseln. Im Hintergrund bäumt sich der 999 m hohe Kreuzfelsen auf, der sozusagen der Haus- und Wanderberg von Bad Kötzting ist.

Das wellige Streckenprofil beschert nur kürzere Anstiege, wobei dies in Zeiten des E-Bike-Booms auch für unterdurchschnittlich trainierte Radfahrer wohl weniger ein Problem darstellt. 

Zunehmend ist das Tal des Weißen Regen von herrlichen Bergwäldern umgeben. Zum Radfahren eine traumhaft schöne Umgebung wie die Weiterfahrt nach Grafenwiesen (KM 15) zeigt. Auf einer bewaldeten Anhöhe befindet sich der Greifvogelpark Grafenwiesen, wo von 01.05. - 30.09. ab 20 Zuschauer täglich um 15 Uhr sehenswerte Flugschauen stattfinden.

Bis Hohenwarth (KM 20) setzt sich die sehr schöne, hügelige Strecke - teilweise in Waldpassagen - mit weitläufigen Wiesenhängen ab.

 Unbemerkt wird die touristische Gemarkung vom Kötztinger Land zum Lamer Winkel überschritten, zu dem sich die Orte Arrach (KM 26), Lam (KM 29) und Lohberg touristisch zusammen schlossen. Der staatlich anerkannte Luftkurort Arrach (2.360 Einwohner; Stand 30.06.23) auf 510 Meter Höhe verfügt eine Wasser- und Erlebniswelt im Seepark, der sich für eine geruhsame Pause geradewegs "aufdrängt". Dabei kann man sich die Beine auf dem Wasser-Erkundungsweg „Reitbach“ vertreten. Der Kunstfelsen „Rauchröhren“ mit Kinderkletterpark, Moorpark und Energiepark Arrach, Bayerwald-Handwerks-und Mineralienmuseum und Bärwurzerei laden zum Besuch ein.

Bild: Deutsches Zündholzmuseum in Grafenwiesen mit Blick auf den Hohenbogen (1.079 m ü.NN.)

 Sehenswert: Das Deutsche Zündholzmuseum in Grafenwiesen. Zündholz war früher ein billiges Massenprodukt des Industriezeitalters, dessen Produktionsschwerpunkt im Bayerischen Wald entlang des Weißen Regens lag. Damals war die Zündholzfabrik Allemann in Grafenwiesen um 1950 wichtigster Arbeitgeber und wirtschaftliches Aushängeschild der Grenzregion. Seit 2007 informiert die Gemeinde Grafenwiesen in dem kleinen Spezialmuseum über die Geschichte dieser Holzverarbeitung und zeichnet den Weg vom Kleingewerbe zur Industrie nach.

Mit jeder Kurbelumdrehung rückt die Marktgemeinde Lam (2 711 Einwohner; Stand 30.06.23) näher.

Ein Service, der auch erschöpften Radfahrern gut gelegen kommt: in Lam wurden im Panoramapark breite Relaxliegen aufgestellt. Da stellt sich schon die Frage, warum nicht ein regeneratives Nickerchen unter freiem Himmel einlegen, bevor es konditionell ans Eingemachte geht? In dieser abgeschiedenen Naturkulisse verspricht eine Auszeit inspirative und meditative Tiefenentspannung. 

Abgesehen davon lockt auch das Osserbad, dessen Frei- und Hallenbad mit Saunen und Dampfbad für wetterunabhängigen Spaß und Abwechslung sorgt.

Lohberg (1 860 Einwohner; Stand 30.06.23) am Fuße des „Großen Arber” liegt eingebettet in einer herrlichen Berglandschaft auf einer Höhe von 636 m.ü.M. Lohbergs Bayerwald-Tierpark mit ca. 400 Tieren ist weit über die Grenzen Bayerns hinaus bekannt (ganzjährig täglich geöffnet). 

  Zu den Gastgebern im Lamer Winkel

Lohberghütte-Brennessattel

Ab Lohberghütte fordert der Mittelgebirgscharakter seinen Schweißtribut.  Im Gegenzug für schweißtreibende Kurbelarbeit genießt man fernab des Straßenverkehrs plätschernde Bäche, uralten Baumbestand sowie mit steigendem Höhenlevel überwältigendes Panorama. 

Auf dem 11.5 km langen Schlussabschnitt von Lohberghütte zum Brennessattel heißt es die Pobacken zusammen zu kneifen, denn jetzt ruft der Berg. Bevor es an das Werk geht 500 hm mühsam abzuarbeiten ist es ratsam, sich vorher mit ausreichendem Trink- und Proviantvorrat einzudecken, denn Bäche und Wasserrinnsale könnten nach Trockenperioden in dem unwegsamen Gebiet versiegt sein. 

 Kleiner Arbersee

Radelt man an der Wegegabelung geradeaus, so führt das asphaltierte Sträßchen zum kleinen Arbersee (915 m.ü.M.) - ein Relikt aus der Eiszeit. Das Naturschutzgebiet Kleiner Arbersee ist mit seinen schwimmenden Inseln allemal ein Abstecher wert, zumal man sich in der Gaststätte Seehäusl mit Seeblick-Terrasse stärken und die Beine hängen lassen kann. Als ehemaliger Glashüttenstandort diente das Gebäude später als Waldarbeiterhaus. Seit den 1950er Jahren ist es eine beliebte Ausflugsgaststätte. Als der See 1885 zu Holztriftzwecken um etwa 1 m aufgestaut wurde, lösten sich Moordecken vom Seeboden ab. Seitdem schwimmen drei, zwischen 1,5 m bis 3,5 m dicke Inseln im See.

Die Ausflugsgaststätte "Seehäusl" liegt direkt am Ufer des Kleinen Arbersees mitten im Herzen des Naturschutzgebietes auf 925 m Höhe.  Der idyllisch gelegene Bergsee - umringt von dichten Bergwäldern  - ist vor allem für seine einmaligen schwimmenden Inseln bekannt. 

Bild oben: der Veloclub Ratisbona, Ausrichter des Arber-Radmarathon - Deutschland größter Radtouristikveranstaltung - ist regelmäßig in dieser herrlichen Naturregion unterwegs.  

Vom Parkplatz aus (1.5 km nach Sommerau) beginnt ein 2 km langer Anstieg mit durchschnittlich 8-10 % Steigung. An einer Wegegabelung, 800 m nach dem Parkplatz zweigt die Route links Richtung Brennes ab, wo der giftig steile Schotterweg mit bis zu 16% Steigung viel Kraftausdauer abverlangt. Hierfür braucht es einer entsprechenden Bergübersetzung, ansonsten macht man sich das Leben sinnlos schwerer den Zenit des Lamer Winkel Arber Radwegs zu erreichen. 

Lebensgefahr droht, weshalb das Betreten der "schwimmenden Inseln" verboten ist.

Zur Freude des Bikers flacht sich nach der Waldlichtung der Schlussabschnitt auf 4-5% ab. Auf 950 m Höhe wird das Berghotel Mooshütte passiert, wo man einen fantastischen Panoramablick über den "Lamer Winkel" bis zum Hohen Bogen genießt. 

Nach der Einmündung in die Hauptstraße Lohberg - Bayerisch-Eisenstein radelt man - wie im Bild zu sehen - 500 m auf der offiziellen Arber-Radmarathon-Strecke, auf der konditionierte Radsportler an 1 Tag 250 km - gespickt mit 3 400 hm zurücklegen.

Bevor die Waldlichtung erreicht ist wird die Landkreisgrenze Cham/Regen überschritten und befindet sich nun in der Tourismusregion <Arberland>. 

Auf dem Scheitelpunkt des Brennessattel in 1030 m Höhe gibt's eine phantastische Sicht auf den majestätischen Großen Arber. Während der Gipfel dem Gemeindegebiet von Bayerisch Eisenstein und die Südwestflanke Bodenmais im Landkreis Regen zugehörig ist, zählt die Westflanke zur Gemeinde Lohberg im Landkreis Cham.  

Der Große Arber (tsch. Velký Javor) ist mit 1.456 m ü. M. nicht nur der höchste Berg des Böhmerwaldes/Bayerischen Waldes sondern zugleich auch die höchste Erhebung von Niederbayern und der Oberpfalz (Felsriegel westlich des Gipfelkreuzes). Daher wird der Berg sowohl im niederbayerischen Landkreis Regen als auch im oberpfälzischen Landkreis Cham als „König des Bayerischen Waldes“ bezeichnet. 

Der kraftraubende Aufstieg wird nun mit einer rasanten Abfahrt belohnt. Vis a vis des ehemaligen Sporthotels Brennes (KM 43) führt ein bis zu 15% steiler Schotterweg hinab ins Tal.

32 km liegen hinter einem, 4 Abfahrtskilometer und 2 km flache Strecke stehen bevor.

Der breite Forstweg ist relativ leicht zu befahren, d.h. fahrtechnische Schlüsselstellen gibt es keine. Dennoch ist dosierte Geschwindigkeit wichtig, um in den Schotterkuven keinen Grippverlust zu provozieren.

Nach 4.5 km zweigt an einer unscheinbaren Wegekreuzung im Wald (708 m.ü.M) die Route links ab, wo man die restlichen 2,7 km der Regental-Radweg-Beschilderung folgt. Vorsicht: wer sich nicht von seinem Navigerät leiten lässt und sich an der Beschilderung orientiert: das Wegeschild kann bei rasanter Geschwindigkeit  leicht übersehen werden, zumal es links auf einer "Wegeinsel" platziert ist. Dann befindet man auf dem Regental-Radweg und radelt irrtümlicherweise Richtung Zwiesel.

 Regental-Radweg: Regenhütte (4 km), Zwiesel (13 km), Regen (23 km)        

Fazit

Naturbadeseen, lichtdurchflutete Wälder, kristallklare Wildbäche, atemberaubende Aussichtspunkte, traditionsreiche Bayerwald-Orte und jede Menge Tausendergipfel betören die Sinne. Die Rad-/ Bike-Tour macht mächtig Spaß, auch wenn zum Schluss der konditionelle Hammer wartet. Dafür kann man sich unterwegs mit regionaltypischen Speisen, Mineralwasser, Saftschorle, Radlerhalbe oder kupferfarbenes Bier verköstigen, um sich energiegeladen wieder in den Sattel zu schwingen. Die Natur spielt in diesem Landschaftskino den Regisseur, der Radfahrer ist genießender Hauptdarsteller. Deswegen sind Rad- und Mountainbike-Touren im urtümlichen Bayerischen Wald so angesagt.

Es soll sie ja geben - Mountainbiker die nicht nur wahnwitzige Trailrinnen rocken sondern mitunter auch mal gerne locker durch's Gelände cruisen. Geländefreaks für die Nebenstraßen, Radwege und Schotterpfade nicht gänzlich tabu sind, ist der Lamer Winkel Arber-Radweg zum König des Bayerischen Waldes mehr als eine Option. Das Kötztinger Land, der Lamer Winkel und das Arberland  bietet im Dreierpack mit imposanten Panoramen und anmutender Bergkulisse entlang des Weissen Regen abseits des Mainstreams ein Terrain der Extraklasse. Wer mit guter Kraftausdauer gesegnet ist, dem steht darüber hinaus die Gipfelerstürmung des Großen Arbers offen. Dass Bayerisch Eisenstein der konditionell anspruchsvolle Nationalpark-Radweg seinen Ausgang nimmt, sei nur am Rande erwähnt. Die Route durchkreuzt Deutschlands ersten Nationalpark, der mit dem tschechischen Böhmerwald das größte zusammenhängende Waldgebiet Mitteleuropas bildet. 

Bayerisch-Eisenstein (730 m.ü.NN.)

Nun heißt es mit einem Sammelsurium von Eindrücken und Erlebnissen wehmütig Abschied nehmen. Der staatlich anerkannte Luftkurort Bayerisch-Eisenstein (1.049 Einwohner, Stand 31. Dez. 2008) besitzt den einzigen Bahnhof Europas, wo die Staatsgrenze das Gebäude hoheiheitlich in zwei Staaten aufteilt. Am Horizont blinzelt durch die Alleebäume majestätisch der Bayerwaldkönig – der Große Arber – durch die Baumkronen hindurch.

Informationszentrum und Museum im Grenzbahnhof 

Der Grenzlandbahnhof wurde in ein Naturpark-Erlebniszentrum umgebaut. Die NaturparkWelten im Grenzbahnhof Eisenstein beherbergen insgesamt fünf verschiedene Ausstellungsebenen, die die Vielfalt des Naturparks Bayerischer Wald informativ, eindrucksvoll und spannend veranschaulichen. Darüber hinaus gibt es Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte des Bahnhofes und die Bahnlinie zwischen Plattling und Klatovy.

Im Lokomotivschuppen, ist das Localbahnmuseum beheimatet.

Die eigentliche Gründung als Luftkurort erfolgte 1877, als die Eisenbahnlinie von Plattling nach Pilsen fertig gestellt war und Bayerisch Eisenstein (offizielle Namensbezeichnung seit 1951) bedeutender Grenzbahnhof wurde. Mit der Bahnlinie begann die aufstrebende wirtschaftliche Entwicklung des Ortes. 

Ein neuer Glanzpunkt in Eisensteins Geschichte, war die Wiedereröffnung des grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehrs, als 1991 Bundeskanzler Helmut Kohl sowie zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens aus beiden Ländern den Staatsakt gebührlich feierten. 

Routenanbindungen 

 Iron Curtain Trail

Die Euro Velo 13 (Iron Curtain Trail) - initiiert vom ECF (European Cyclists Federation) - ist ein europäischer Radweg, der auf seiner 10 400 km langen Wegstrecke 20 Länder - darunter auch das ehemalige deutsch-deutsche Grenzgebiet sowie Ostbayern und Böhmen grenznah durchquert. Entlang des Perlsees führt er nach Waldmünchen und weiter Richtung ?erchov, wo er die Grenze beim Wander- und Radübergang Lehmgrubenweg überquert. Furth im Wald erreicht er beim Rad- und Wanderübergang Ovri vrh/Schafberg, führt durch die Stadt, entlang des Drachensees, über Gaishof, entlang der Grenze bis Warzenried. Er wechselt die Grenze beim Übergang Hofberg, sowie Rittsteig, wo er den Landkreis Cham beim Rad- und Wanderübergang Hinterhelmhof / Zadní Chalupy verlässt. Die Route führt über Neukirchen b.Hl. Blut via Lam nach Bayerisch Eisenstein von wo sie grenzüberschreitend im Böhmischen Wald weiter nach Haidmühle führt Iron Curtain Trail

Euro Velo 13, Europa-Radweg Eiserner Vorhang, ostbayerischer Abschnitt

Grenzüberschreitende Radtouren zu geheimnisumwobenen "böhmischen Dörfern":

  • Rundtour Zelezna Ruda-Ferdinandsthal-Zwiesler Waldhaus–Regenhütte (21 km/260 hm)

  • Regental-Radweg: Zwiesel-Regen-Viechtach_-Cham-Regensburg (171 km)

  • Nationalpark–Radweg: Ferdinandsthal-Debrnik (Zwiesel) – Frauenau – Spiegelau – Mauth – (Finsterau/Bucina–Strazny–Haidmühle (108 km/1300 hm)

  • Nationalpark - Radrundweg: Zelezna – Ruda – auf Route 33 durch den Nationalpark Sumava (Tschechien) – Kvilda - Landesgrenze Finsterau/Bucina – Mauth, Spiegelau, Frauenau, Spiegelhütte Ferdinandsthal-Debrnik–Zelezna–Ruda – Bayerisch–Eisenstein (ca. 145 km/1500 hm)

  • Sumava-Tour (Route 33) Bayerisch – Eisenstein - Zelezna – Ruda (bis Kvilda deckungsgleich mit Nationalpark – Radrundweg) – auf Route 33 durch den Nationalpark Sumava (Tschechien) – Kvilda – Horny Vltavice, Ceske Zleby (ab hier deckungsgleich mit Nationalpark-Radweg), Haidmühle (102 km/1100hm)  

  • Iron Curtain Trail

Bahnverbindungen

Waldbahn

Böhmerwaldcourier 

Tschechische Staatsbahn / ?eské Drahy CD

Infos/Bezugsquellen

Touristinfo Naturpark Oberer Bayerischer Wald        
Rachelstr. 6
93413 Cham

Telefon: 09971 / 78 - 430
Fax: 09971 / 78 - 433

touristik@lra.landkreis-cham.de

www.bayerischer-wald.org

Gemeinde Miltach
Kötztinger Str. 3
93468 Miltach

Tel.: +49 (0) 9944 / 3415-0
Fax: +49 (0) 9944 / 3415-22

poststelle@miltach.de

http://miltach.de

Touristinfo Blaibach
Kirchplatz 6 
93476 Blaibach 

Telefon 09941 - 9450 - 13
Fax +49 (0)9941 / 9450 - 20

tourist@blaibach.de

http://blaibach.de

Kur- und Gästeservice Bad Kötzting
Bahnhofstraße 15
93444 Bad Kötzting

Telefon: 099 41 - 400 32 150
Telefax: 099 41 - 400 32 155

tourist@bad-koetzting.de

www.bad-koetzting.de 

www.koetztinger-land.de

Tourist-Info Lam
93462 Lam

Tel. 09943-777

tourist@lam.de

http://www.lamer-winkel.bayern/de/

Tourist-Info Arrach
93474 Arrach

Tel. 09943-1035

tourist@arrach.de

http://www.lamer-winkel.bayern/de/

Tourist-Info Lohberg  
93470 Lohberg

Tel. 09943-941313

tourist@lohberg.de

http://www.lamer-winkel.bayern/de/

ARBERLAND REGio GmbH
Touristisches Service Center
Amtsgerichtstraße 6-8
94209 Regen

Tel. +49 9921 9605-0
Fax: +49 9921 9605-2101
Kostenlose Hotline: 0800 272375263

tourismus@arberland-regio.de

https://www.arberland-bayerischer-wald.de

Tourist-Info Bayerisch Eisenstein         
Schulbergstr. 1
94252 Bayerisch Eisenstein  

Tel. 09925-9403-16
Fax. 09925-940333

info@bayerisch-eisenstein.de                        

https://www.bayerisch-eisenstein.de