IRONMAN World Championship Hawaii - 12. Oktober 2019

Deutscher Doppelsieg bei der Ironman-WM 2019 in Hawaii

Jan Frodeno und Anne Haug bescherten Deutschland am 12. Oktober 2019 einen historischen deutschen Doppelsieg bei der Ironman-WM in Hawaii. Der 38 Jahre alte gebürtige Kölner ist nicht nur der erste Deutsche, der die Ironman World Championship auf Big Island dreimal gewonnen hat, sondern er pulverisierte gleich noch dazu den Streckenrekord von Patrick Lange aus dem Jahr 2018. Nach 3,8 Kilometer Schwimmen, 180 Kilometer Radfahren und 42 Kilometer Laufen schwebte Frodeno freudestrahlend im Siegestaumel durch das tosende Zuschauerspalier am Alii Drive ins Ziel. Die Zeit: 7:51:13 Stunden - neuer Streckenrekord! Wow, welch furioses Comeback, nachdem er verletzungsbedingt zwei Jahre zum Zuschauen verdammt war! Damit hielt der Streckenrekord von Patrick Lange - der 2018 in 7:52:39 erstmals in der Geschichte des Ironman Hawaii die 8-Stunden-Schallmauer knackte - gerademal 1 Jahr. 

Jan Frodeno schreibt beim Ironman auf Hawaii Geschichte, denn er gewinnt als erster Deutscher nach 2015 und 2016 zum dritten Mal den legendärsten Triathlon der Welt. Den deutschen Triumph machte Anne Haug mit ihrem Sieg perfekt. Vorjahressieger Patrick Lange war nach Schwindelanfällen frühzeitig auf der Radstrecke ausgestiegen.

Trotz hohem Wellengang, böigem Wind und Hitze unterbot Frodeno als erster deutscher Dreifach-Champion den Rekord seines Landsmanns Patrick Lange (7:52:39) aus dem Vorjahr um 1 Minute und 26 Sekunden. 

Nachdem Jan Frodeno 2018 in absoluter Bestform die Ironman-WM kurzfristig wegen eines Ermüdungsbruchs absagen musste, kämpfte er sich wie Phönix aus der Asche eindruckvoll an die Weltspitze zurück. Dank Frodeno bleibt die deutsche Siegesserie (seit 2014) auf Big Island ein weiteres Jahr ungebrochen. 

Zweiter wurde der US-Amerikaner Tim O'Donnell (7:59:40), den nur die wenigsten so weit vorn auf der Rechnung hatten. Mit Sebastian Kienle (Mühlacker) komplettierte ein weiterer Deutscher das Podium. Der Hawaii-Champion von 2014 kam nach 8:02:04 Stunden ins Ziel. 

Nach den Hawaii-Siegen von 2015 und 2016 krönte sich Triumphator Frodeno zum dritten Mal zum "King of Kona", was bislang noch kein Deutscher Triathlet in Hawaii schaffte.  

Im Intervieuw sagte Frodeno zu FOCUS Online: "Würde ich schon sagen, dass das auf jeden Fall die beste Leistung meines Lebens war und das ist für mich als Analytiker und Zahlenmensch super wichtig. Aber gerade hier auf Hawaii mich gut zu fühlen und meine Leistung voll und ganz abrufen zu können und phasenweise auch mit der Intensität bisschen spielen zu können, das sind so Sachen, die ich mir immer gewünscht hab für das Rennen hier. Ich denke, ich kann ehrlicherweise sagen, dass es das war, das Rennen, auf das ich vielleicht die ganze Karriere hingearbeitet hab."

Konstante Höchstleistung in allen 3 Disziplinen auf höchstem Niveau legte den Grundstein für den phänomenalen Sieg. Frodeno zeigte nirgends Schwächen ganz im Gegenteil, er konnte die letzten 30 km vor der zweiten Wechselzone sogar noch attakieren und auf seine schärfsten Widersacher einen zweiminütigen heraus fahren. Und das trotz schwieriger Bedingungen (im Gegensatz zu 2018) da hoher Wellengang, Seitenwind, Böen und heiße Temperaturen den Athleten zu schaffen machte. Umso höher ist der Streckenrekord einzuschätzen. Frodeno spielte seine Überlegenheit souverän aus und lief auf der Marathonstrecke einsam an der Spitze einem ungefährdeten Sieg entgegen. Der kommode Vorsprung erlaubte ihm eine relativ entspannte Renntatik, seinen hart erarbeiteten Zeitvorteil allenfalls zu "verwalten" - sprich ins Ziel zu bringen. Gratulation Frodo!

Sebastian Kienle war die Erschöpfung anzumerken. Mit unerbittlichem Kampfgeist schleppte er sich vor dem herannahenden Ben Hoffmann im Nacken ins Ziel. Unabhängig des Erschöpfungszustands ist es natürlich für jeden Finisher ein unvergesslicher Moment, wenn der Streckensprecher beim Zieleinlauf die legendären Worte „You are an Ironman!“ ins Mikrofon spricht. Ein herausragender Meilenstein, der nur den wenigsten Ausdauersportlern auf unserem Planeten gelingt und der schlagartig für alle Qualen und monate- wenn nicht jahrelange Entbehrungen entschädigt.

Sebi wäre nicht Sebi wenn er nicht wie so oft das Feld von hinten aufrollt. Allerdings handelte er sich beim Schwimmen einen relativ großen Zeitverlust von 5 Minuten auf die schnellsten Schwimmer ein, dessen klaffende Lücke zu schließen selbst in seiner Paradedisziplin - dem Radfahren - eine brutal harte Herausforderung ist. Andererseits hatte er das Glück, dass sich mit Alistair Brownlee, Cameron Wurf und Lionel Sanders in einer ausgesprochen starken Verfolgergruppe befand, dessen harmonierendes Teamwork eine hohe Pace versprach die den Zeitrückstand etwas verkürzen. Was in den vergangenen Jahren meist der Fall war klappte dieses Jahr nicht, denn die Führungsgruppe konnten sie trotz guter Pace nicht einholen. Frodeno, sowie der aufgerückte Alistair Brownlee - zweimaliger Triathlon-Weltmeister auf der Kurzdistanz und zweimaliger Olympiasieger - und Tim O'Donnell machten an der Spitze einfach noch mehr Dampf. Boris Stein, der mit über 7 Minuten Rückstand auf die Radstrecke ging legte zwar mit 4:13:18 Stunden die schnellste Radzeit hin, doch weil er nicht finishte wurde offiziell die Zeit von Cameron Wurf  (4:14:45) gewertet.

Schon nach wenigen Kilometern auf der Laufstrecke löste sich das Zweckbündnis auf. Kienle schnappte sich einen Gegner nach dem anderen, nur Frodeno und der spätere Zweitplatzierte Tim O’Donnell waren außer Reichweite. Dafür drohte Kienle jedoch Ungemach von hinten, denn der läuferisch starke Ben Hoffmann - er lief mit 2:43:08 nach Frodeno die zweitschnellste Marathonzeit - konnte den anfänglichen Rückstand von ca. 8 Minuten fast vollständig egalisieren. Aber eben nur fast, denn nach 226 Kilometer fehlten dem Amerikaner letztlich die Winzigkeit von 48 Sekunden auf den begehrten Podiumsplatz. Gratulation Sebi! 

Kienle bewies einmal mehr fairen Sportsgeist, indem er die Wahnsinnsleistung von Jan Frodeno ohne Wenn und Aber würdigte und zugab, dass er selbst wenn bei ihm alles perfekt gelaufen wäre gegen den Dreifach-Hawaii-Champion keine Chance gehabt hätte.

Fix und alle - Sebastian Kienle auf dem "Boden der Tatsachen" - sein hart umkämpfter Podiumsplatz ist aller Ehren wert.

Freud und Leid liegen bei dieser Weltmeisterschaft unter Extrembedingungen sehr nah zusammen. So werden auf Big Island nicht nur Helden geboren, sondern diese manchmal auch dramatisch vom Sockel gestoßen. Dramatik pur: aufgrund von Schwindelanfällen zog Patrick Lange die Reißleine und stieg total enttäuscht vom Sattel. Umso bitterer, als dass er in seiner vermeintlich schwachen Schwimmdisziplin völlig unerwartet mit der Spitzengruppe aus dem Wasser stieg und sich mit dieser außergewöhnlichen Leistung in eine perfekte Ausgangsposition katapultierte. Doch es hat nicht sollen sein. Dieses Jahr hat es von den Top-Favoriten Partrick Lange erwischt, während solche Niederlagen in den Jahren zuvor auch Jan Frodeno, Sebastian Kienle und viele weitere Top-Athleten widerfuhren. Eines darf man festhalten: nirgends ist ein Wettkampfverlauf mit sovielen Unbekannten behaftet wie auf Hawaii. 

Nach 75 Kilometern auf dem Rad platzte der Traum wie eine Seifenblase. Patrick wurde schwarz vor Augen, er muss aufgeben. DNF (Did not finish). Nach seinem brillanten Auftakt umso bitterer. Jan Sibbersen berichtet von Fieber am Abend vor dem Rennen. 

Auch Andreas Böcherer, Andreas Dreitz und Franz Löschke strichen gesundheits- bzw. verletztungsbedingt die Segel und beendeten etwa auf der hälfte der Radstrecke das Rennen vorzeitig. Auch wenn eine Rennaufgabe für passionierte Triathleten keine Option darstellt (Grundsatzphilosphie des Triathlons) sollte das gesundheitliche Wohl im Ernstfall definitiv über allen Dingen - sprich dem sportlichen Erfolg - stehen. 

Deutsche Frauenpower

Während die männlichen Kollegen in Anbetracht ihrer jahrelangen Leistungsdominanz im Medienfokus stehen, standen die Frauen des Triathlonsports bislang eher abseits des Öffentlichkeitsinteresses. Trotz des dritten Platzes von Anne Haug letztes Jahr hat es wohl kein Szenenkenner für möglich gehalten, dass sie die als unschlagbar geltende Rivalin Daniela Ryf vom Siegesthron verdrängen könnte. Doch das scheinbar Unmögliche ist am 12. Oktober 2019 Wirklichkeit geworden. Gratulation Anne!

Die deutsche Dominanz der Männer in Kona scheint auf die Damen übergeschwappt zu sein. Anne Haug hat es tatsächlich geschafft, als erste deutsche Frau den Ironman Hawaii zu gewinnen. Den Marathon lief sie trotz sengender Hitze in sagenhaften 2:51:07 Stunden – der zweitschnellsten Zeit, die jemals eine Frau in Kona erzielte. 

Deutsche Fans hatten allen Grund zu jubeln zumal neben der frisch gebackenen Ironman-Weltmeisterin Anne Haug noch Laura Philipp - sie legte bei ihrer Premiere den schnellsten Radsplit aller Teilnehmerinnen hin und war 3 Sekunden schneller als Teamkollegin Daniela Bleymehl -   drei Deutsche in den Top Ten landeten. Haug drehte 2019 quasi den Spieß um, denn letztes Jahr musste sie sich bei ihrer WM-Premiere noch der bis dahin noch unschlagbaren Schweizer Ausnahmeathletin Daniela Ryf sowie der Britin Lucy Charles geschlagen geben. 

Titelverteidigerin Daniela Ryf, die viermal in Folge auf Hawaii gewann erwischte als 13. Platzierte einen rabenschwarzen Tag (9:14:26). 

Anne Haug hat als erste deutsche Frau den Titel bei der Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii gewonnen. Die 36-jährige Fränkin setzte sich nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und 42,2 Kilometern Laufen mit einem klaren Vorsprung von sechseinhalb Minuten vor der Zweitplatzierten Lucy Charles-Barclay aus England durch und überquerte die Ziellinie nach 8:40:10 Stunden.

Die relativ großen Zeitabstände im Radsplit sind auf Hawaii beileibe nicht als "Vorentscheidung" zu bewerten. Jedes Jahr wirbelt die anschließende Lauf-Disziplin das Klassement heftig durcheinander. Diese Tatsache macht Kompleixität des Triathlonssports deutlich. Keine Frage, es ist eine schwierige Gradwanderung einerseits ausdauernd nahe am Leistungslimit zu agieren und Körner zu sparen, andererseit aber anaerobe Leistungsspitzen unter allen Umständen zu vermeiden. Ansonsten droht der berühmte "Mann mit dem Hammer" (plötztlicher Leistungsabfall). Eine Gefahr die ständig wie ein Dameklosschwert über die Athleten-Häupter schwebt. Geringste Fehler wie unzureichender Energienachschub oder ein Überziehen wirken sich in der feuchten Tropenhitze auf Hawaii noch fatalter aus als anderswo in der Welt.

Der große Vorsprung von Lucy Charles-Barclay reichte letzten Endes doch nicht aus, um Anne Haug hinter sich zu lassen.

Nach siebeneinhalb Stunden war es soweit. Die bis dahin einsam führende Lucy Charles-Barclay tauchte für die Verfolgerin Anne Haug immer größer in ihrem Blickfeld auf bis sie auf gleicher Höhe waren. 

Ein kurzer Blickkontakt dürfte der Kontrahentin klar gemacht haben, der souveränen Läuferin Anne aus gutem Grund nicht in dieser Pace zu folgen, um sich nicht um die Früchte eines zweiten Platzes zu bringen. Mit einer Tempoverschärfung hätte sie einen Einbruch mit unabsehbaren Folgen riskiert.

Nun sorgten auch die Frauen mit Anne Haug (Bayreuth) für ein historisches Ereignis, denn zum ersten Mal krönt die 36-Jährige zur Ironman-Weltmeisterin auf Hawaii. Ihre Finisherzeit ist angesichts der schwierigen Bedingungen absolute Spitze. Schon bei ihrem WM-Debüt im vergangenen Jahr war Haug auf Anhieb auf Rang drei gelaufen. Nun hat sie noch eins drauf gesetzt.

Laura Philipp hat als zweitbeste Deutsche hat mit ihrem vierten Platz - dreieinhalb Minuten hinter der Australierin Sarah Crowly - das Podium denkbar knapp verfehlt. Auf der anderen Seite sollte diese Spitzenplatzierung im Battle mit den weltbesten Triathletinnen Ansporn genug sein in Zukunft für weitere positive Schlagzeilen zu sorgen. Gratulation Laura! Mit Daniela Bleymehl (9. Platz) waren 3 deutsche Damen in den Top Ten was zeigt wie leistungsstark mittlerweile auch die Deutsche Damenriege auftrumpft. Gratulation Daniela! Bleibt abschließend zu wünschen, dass bei den Damen des deutschen Triathlonsports der Knoten platzt und sich eine vergleichbare dominante Ära wie bei den Herren anbahnt.

Results  

Ironman Hawaii | Männer | 13. Oktober 2019 | Kailua-Kona, Hawaii (USA) 

Platz Name                   Land  Gesamt    Swim     Bike       Run

1      Jan Frodeno          GER  7:51:13   47:31    4:16:03  2:42:43

2      Tim O’Donnell        USA  7:59:40   47:38   4:18:12  2:49:44

3      Sebastian Kienle    GER   8:02:04   52:17   4:15:06  2:49:57

4      Ben Hoffman          USA   8:02:52   51:01   4:24:01  2:43:08

5      Cameron Wurf        AUS   8:06:41   52:25   4:14:45  2:55:03

6      Joe Skipper            GBR   8:07:46   52:28   4:16:19  2:53:31

7      Braden Currie         NZL   8:08:48   47:41   4:30:30  2:46:25

8      Philipp Koutny        SUI   8:10:29   52:20   4:15:15  2:57:51

9      Bart Aernouts         BEL   8:12:27    57:03   4:19:48  2:51:08

10    Chris Leiferman      USA  8:13:37    52:29   4:24:21  2:52:19

20    Nils Frommhold      GER  8:24:56    50:47   4:24:30  3:05:11

23    Marc Dülsen           GER  8:26:35    52:21   4:28:27  3:01:14

31    Tobias Drachler       GER 8:40:44     52:08   4:41:41  3:02:00

38    Maurice Clavel        GER 9:01:05      47:40   4:38:33  3:28:40

40    Stefan Schumacher GER 9:08:54   1:04:31   4:30:17  3:26:59

41    Lukas Krämer         GER 9:47:15      57:50   4:48:41   3:54:52

Ironman Hawaii | Frauen | 13. Oktober 2019 | Kailua-Kona, Hawaii (USA)

Platz Name                       Land  Gesamt    Swim       Bike         Run

1      Anne Haug                GER   8:40:10   0:54:09   4:50:18   2:51:07

2      Lucy Charles-Barcley  GBR   8:46:44    0:49:02  4:47:21   3:06:00

3      Sarah Crowley           AUS   8:48:13   0:54:05  4:50:13    2:59:20

4      Laura Philipp             GER   8:51:42    0:59:03  4:45:05   3:02:12

5      Heather Jackson        USA   8:54:44    0:59:12  4:46:46   3:04:17

6     Kaisa Sali                   FIN    8:55:33      0:59:14  4:53:54   2:57:19

7     Corinne Abraham        GBR   8:58:38     1:02:46  4:51:16   2:59:28

8     Carrie Lester              AUS   8:58:40      0:54:15  4:50:02   3:09:37

9     Daniela Bleymehl       GER   9:08:30      0:59:06   4:45:08   3:19:33

10   Linsey Corbin           USA    9:09:06      0:59:09  5:00:26    3:03:51

17   Kristin Liepold          GER    9:23:13      1:15:24  5:02:21    3:00:25

20   Svenja Thoes           GER    9:30:50       0:59:07 5:02:17    3:23:50

21   Mareen Hufe            GER 9:30:51          0:59:12 5:03:29    3:22:53

Tagesbestzeiten

Schwimmen Damen

Platz Name                         Zeit

1      Lucy Charles-Barclay   49:02

2      Lauren Brandon          49:06

3      Erin Sosdian               51:29

Rekord Lucy Charles-Barclay 48:14 (2018)

Schwimmen Herren

Platz   Name                Zeit

1       Josh Amberger    47:28

2       Jan Frodeno        47:31

3       Alistair Brownlee 47:33

Rekord Jan Sibbersen 46:29 (2018)

Radsplit Damen

Platz Name                 Zeit

1      Laura Philipp       4:45:05

2      Daniela Bleymehl 4:45:08

3      Heather Jackson  4:46:46

Rekord Daniela Ryf 4:26:07 (2018)

Radsplit Herren

Platz Name               Zeit

1     Cameron Wurf    4:14:45

2     Sebastian Kienle 4:15:06

3     Philipp Koutny    4:15:15

Rekord Cameron Wurf 4:09:06 (2018)

Laufen Damen

Platz   Name              Zeit

1        Anne Haug       2:51.07

2        Kaisa Sali         2:57:19

3        Gurutze Frades 2:58:46

Rekord Mirinda Carfrae 2:50:27 (2014)

Laufen Herren

Platz Name            Zeit

1      Jan Frodeno   2:42:43

2      Ben Hoffman  2:43:08

3      Braden Currie 2:44:00

Rekord Patrick Lange 2:39:45 (2016)

Gesamtzeiten der Weltmeister

Platz Name         Zeit

1      Anne Haug 8:40:10

Rekord Daniela Ryf 8:26:18 (2018)

Platz Name          Zeit

1     Jan Frodeno 7:51:13

alter Rekord Patrick Lange 7:52:39 (2018)

Streckengrafik mit Höhenprofil - IRONMAN Hawaii Radstrecke


Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.

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Rückblick

Der Urknall des Ironman Hawaii

Der Ironman Hawaii ist der älteste Triathlon über die Langdistanz weltweit. Die Premierenveranstaltung des Ironman Hawaii fand am 18. Februar 1978 noch unter der Bezeichnung »Hawaiian Iron Man Triathlon« auf der hawaiianischen Insel O'ahu im Stadtteil der Haupstadt Honolulu in Waikiki statt. Nach 11 Stunden, 46 Minuten und 58 Sekunden kam der erste „Ironman“ (von 15 Startern 12 Finisher) ins Ziel. Die Sportveranstaltung galt damals als Vorläufer der ab 1981 auf der Nachbarinsel Big Island unter dem als Markenzeichen geschützten Label »Ironman World Championship« ausgetragenen Veranstaltung. Sie war ausdrücklich als persönliche Herausforderung und nicht als sportlicher Wettkampf ausgeschrieben. 

Die IRONMAN WM auf Hawaii gilt gemeinhin als härtester Eintages-Wettkampf weltweit. 3,8 km Schwimmen im aufgewühlten Pazifik, 180 km Radfahren auf dem zumeist von böigen Mumuku-Winden ausgesetzten Queen Kaahumanu Highway von Kona nach Hawi und zurück, sowie final ein Marathonlauf über 42,195 km durch hitzeflimmernde Lavafelder. Summa summarum 226 km unter klimatischen Extrembedingungen, wie es sie in dieser Ausprägung kaum wo in der Welt gibt. Besonders das feuchtschwüle tropische Klima machen den Ironman auf Big Island äußerst anspruchsvoll.

Kräftemessen der weltbesten Profis

Das Profifeld besteht aus insgesamt 56 Männern (19 Nationen) und 44 Frauen (13 Nationen), die 2019 um den WM-Titel bei der Ironman World Championship  kämpfen. Deutschland ist sowohl in punkto Topfavoriten als auch Anzahl der Profis die klare Nummer eins. 1997 gelang Thomas Hellriegel der erste Sieg eines Deutschen auf Hawaii. Normann Stadler (2004 / 2006) und Faris Al-Sultan (2005) folgten auf dem Siegerpodest. Danach legten Sebastian Kienle (2014), Jan Frodeno (2015 / 2016) sowie Patrick Lange (2017 / 2018) eine beispiellose Siegesserie in Kailua-Kona hin. Die Frage, ob die Schwarz-Rot-Gold-Erfolgsstory fortgeschrieben wird sorgt am 12. Oktober für ein echtes Spannungs-Momentum. Die Chancen dafür stehen jedenfalls nicht schlecht, denn die Resultate in der Qualifikationsphase verliefen so vielversprechend, dass mit Jan Frodeno, Patrick Lange und Sebastian Kienle gleich drei Deutsche zum erlauchten Kreis der Titelanwärter am Alii Drive zählen. Soviel lässt sich schon mal sagen: Die deutschen Leistungsträger haben sich für die Triathlon-WM der Langdistanz aussichtsreich in Stellung gebracht.

Deutschland ist mit 13 Profi-Athleten die am stärksten vertretene Nation im Elitfeld der Männer, gefolgt von der USA mit 9 und Australien mit 6 Athleten. Neben Frodo, Sebi und Patrick hat Deutschland mit Andi Böcherer, Maurice Clavel, Tobias Drachler, Andi Dreitz, Marc Dülsen, Nils Frommhold, Franz Löschke, Lukas Krämer, Stefan Schumacher und Boris Stein zehn weitere Professionals im Feuer. 

Damen

Bei den Damen gehen 6 Profi-Athletinnen für Deutschland an den Start: Daniela Bleymehl, Anne Haug (2018: Rang 3), Mareen Hufe (2018 Rang 13), Kristin Liepold (ehemals Möller), Laura Philipp und Svenja Thoes. Einmal mehr ist Vorjahressiegerin und Streckenrekordhalterin (2018: 8:26:16) Daniela Ryf aus der Schweiz das Maß der Dinge, die seit Jahren die Benchmark bei den Frauen setzt. Gelingt ihr ein fünfter Sieg in Folge würde sie eine Rekordmarke aufstellen. Alles andere als ein Sieg wäre eine faustdicke Überraschung. Die unangefochtene Nr. 1 im weiblichen Triathlonfeld – die beim hochklassig besetzte IRONMAN Frankfurt sogar auf den siebten Gesamtrang kam  - ist derzeit so gut wie unschlagbar. Selbst als sie letztes Jahr wegen Feuerquallen viel Zeit beim Schwimmen verlor, rollte sie das Feld von hinten auf und gewann letzten Endes souverän. Unglaublich ihre Wettkampfbilanz: von 16 Langdistanzen, die Ryf bei den Frauen in ihrer Karriere bisher absolvierte, hat sie sage und schreibe 14 gewonnen. 

Unter den deutschen Frauen wird Anne Haug nach ihrem beachtlichen Erfolg (dritter Platz) im Vorjahr die besten Chancen für einen Podestplatz eingeräumt. Dass die 35-Jährige derart schnell zur Weltspitze beim Ironman Hawaii aufschloss (erst seit 1 Jahr Langdistanz) hat sie ihrer enormen Laufstärke zu verdanken. Den Marathon lief sie vor einem Jahr auf Hawaii in 2:55:22 Stunden. Mit neuer deutschen Bestzeit gewann Haug zuletzt den Ironman Kopenhagen. Dennoch lief die Vorbereitungsphase nicht reibungslos, da sie in dieser Saison von einigen Verletzungen geplagt war. Vielleicht kann sie die Vorjahres-Zweitplatzierte - die Engländerin Charles-Barclay, Lucy - angreifen, doch Daniela Ryf dürfte unter normalen Umständen für die gesamte Konkurenz außer Reichweite liegen. 

Falls Laura Philipp (Deutsche Meisterin Triathlon-Mitteldistanz) die bei ihrem Langdistanz-Debüt den Ironman Barcelona in 8:34:57 gewann einen guten Tag erwischt und alles weitestgehend perfekt läuft, sollte eine Top-Ten-Platzierung drin sein.

Zahlenmäßig liegt die USA mit insgesamt zwölf qualifizierten Athletinnen vorn, gefolgt von Deutschland, Großbritannien und der Schweiz die jeweils sechs Pro-Athletinnen in Kona am Start haben.

Klimatische Extrembedingungen in der hawaiianischen Lavawüste

Eine Ausnahme von den extremen hawaijanischen Wetterbedingungen wie Glutofenhitze bis zu 40°C, böige Winde und hoher Wellengang bildete der Ironman Hawaii 2018, was zahreiche Streckenrekorde begünstigte. Es war es die schnellste Ironman-WM aller Zeiten, bei der es zwei Streckenrekorde der Profimänner und Profifrauen (Schwimmen- und Radfahren ) sowie 14 Streckenrekorde der Agegrouper zu verzeichnen gab. Es herrschte nahezu Windstille, das Meer war ruhig, die Temperaturen wiesen moderate 25 Grad auf und die dichte Wolkende ließ keine stecheden Sonnenstrahlen hindurch.  

Rennen werden in aller Regel im Kopf entschieden was für Hawaii in besonderem Maße gilt. Es kommt also auf die mentale Stärke an, denn allein der Glaube versetzt Berge. Die Wissenschaft beschreibt mentale Stärke mit der Fähigkeit, im entscheidenden Moment Anstrengung und Ausdauer zu beweisen und selbst unter schwierigsten Bedingungen die bestmögliche Leistung zu erbringen. Schlußendlich geht es in Hawaii um den Weltmeistertitel. 

Die Favoriten

Die Resultate der vergangenen Qualifikationsphase waren so vielversprechend, sodass Jan Frodeno, Patrick Lange und Sebastian Kienle zum erlauchten Kreis der Titelanwärter am Alii Drive zählen. Die Speerspitzen des deutschen Triathlonsports haben sich einmal mehr in Bestform präsentiert und sich demzufolge als aussichtsreiche Favoritenkandidaten für die WM der Langdistanz in Stellung gebracht. 

Jan Frodeno

Wie schon in der Saison 2018 als Frodeno sämtliche Wettkämpfe bei denen er startete nach Belieben gewann (Ironman 70.3 Kraichgau, Ironman Frankfurt im direkten Duell gegen Patrick Lange, Ironman 70.3-WM in Südafrika usw.) - allerdings in Hawaii verletzungsbedingt (Hüft-Stressfraktur) nicht antreten konnte - setzte er seine überragende Leistungsperformance auch dieses Jahr fort. Beim hochklassig besetzten IRONMAN Frankfurt ließ er Sebastian Kienle (2. Platz) hinter sich und krönte zum dritten Mal zum Ironman-Europameister. Zudem triumphierte er beim 70.3 Ironman im polnischen Gdynia, wo Frodeno den Streckenrekord um ca. sieben Minuten unterbot. Darüber hinaus siegte der Olympiasieger von 2008 noch beim Ironman Kraichgau und dem Allgäu-Triathlon (Kurzdistanz). Vier Starts - vier 4 Siege, eindrucksvoller kann man nicht glänzen. Seit seinen Rückenproblemen beim Ironman Hawaii 2017 mit seiner unvergessenen "Spaziereinlage" hat Frodeno kein einziges Rennen mehr verloren. Die exzellente körperliche Verfassung verquickt mit seinem bomastischen Selbstvertrauen macht ihn für die Konkurrenz zu einem nahezu unschlagbaren Gegner. Schließlich gilt mentale Stärke als entscheidende Kraft Grenzen zu verschieben und jenseits der Limitsphäre zu agieren. Deshalb wird Frodeno völlig zu recht als Top-Favorit gehandelt, obwohl sein letzter Sieg in Hawaii nunmehr 3 Jahre zurück liegt. Jan Frodeno (Sportler des Jahres 2015, Bambi in der Kategorie Sport, Laureus World Sports Awards Sieger 2016, Weltbestzeit über die Langdistanz bei der Challenge Roth in 7:35:39 Stunden im selben Jahr) - feierte am 18. August beim Allgäu Triathlon seinen 38. Geburtstag. 

Wie vehement Jan Frodeno den Titel-Hattrick tatsächlich verfolgt, kommt im FOCUS-Online-Interview (20.09.19) unmissverständlich zum Ausdruck: "Meine Ziele sind klar. Ich fahre sicher nicht nach Hawaii, um bei diesem Rennen Zweiter zu werden. Das soll nicht bedeuten, dass das passieren kann und dass das Rennen verdammt hart wird. Aber ich will die Weltmeisterschaft zum dritten Mal nach 2015 und 2016 gewinnen. Das ist die Krone im Triathlon-Sport und das härteste Rennen überhaupt." Das Feuer lodert und sein eisener Siegeswille ist eine unmissverständliche Kampfansage an seine Mitstreiter. 

Und weiter: "Über die vergangenen Jahrzehnte ist ein Mythos entstanden, dem sich keiner entziehen kann. Das ist die einzige Weltmeisterschaft, die jedes Jahr am selben Ort ausgetragen wird. Da haben sich extreme Dramen abgespielt, dessen Teil ich auch schon war. Hier wurde Triathlon-Geschichte geschrieben. Außerdem ist Hawaii auch ein bisschen der Geburtsort unserer Sportart. Deshalb ist Hawaii ein Mekka für alle Triathleten. Die Hitze, der Wind und die Frage, ob’s am Ende wirklich reicht, machen diesen Wettkampf so einmalig und faszinierend."

Patrick Lange

Patrick Lange, der bei seiner erfolgreichen Ironman-WM-Titelverteidigung mit der phänomenalen Gesamtzeit von 7:52:39 h erstmals die Acht-Stunden-Marke auf Hawaii brach, dürfte wohl der härteste Widersacher von Frodeno sein. Immerhin siegte er beim Ironman 70.3 Asia Pacific Championship Vietnam in 3:49:09 mit neuem Streckenrekord. Das enttäuschende  Abschneiden von Patrick Lange bei der Ironman European Championship in Frankfurt  (11. Platz)  war einem Reifenplatten sowie Magen- Darmproblemen geschuldet. Dass Patrick Lange die Manpower für seinen dritten Hawaii-Sieg in Folge verfügt dürfte klar sein. Lange hat mit Faris Al-Sultan (Triathlon-Bundestrainer für die olympische Distanz) einen versierten <King of Kona - Trainer> an seiner Seite, von dessen großem Erfahrungsschatz er profitieren kann. Faris Al-Sultan hatte es bei 13 Teilnahmen neunmal in die Top Ten geschafft. 2005 holte er sogar den WM-Titel. 

Letzten Informationen zufolge erhielt Faris Al-Sultan leider keine Einreiserlaubnis, da sein 10 Jahre gültiges Visum auslief und von der zuständigen Behörde nicht mehr verlängert wurde. Er mutmaßt, dass der Grund wohl an seinem arabisch klingenden Namen liegen mag. Bleibt zu hoffen, dass es für Lange kein Nachteil für sein erklärtes Ziel ist zum dritten Mal in Serie die Ironman-Weltmeisterschaft zu gewinnen. 

Sebastian Kienle

Vielleicht gelingt aber auch Publikumsliebling Sebastian Kienle aus Mühlacker (2014 war er „King of Kona“) mit eisernem Siegeswillen die Sensation, und kürt sich zum Doppelweltmeister. Der Schwabe setzte mit einem Sieg bei „The Championship“ in Samorin sowie einem zweiten Platz bei der Ironman European Championship in Frankfurt - in Schlagdistanz hinter Jan Frodeno - ein dickes Ausrufezeichen. Das hochdramatische Hitzeschlacht-Duell bei 35° C gewann Jan Frodeno vor Sebastian Kienle zwar mit vier Minuten Vorsprung, doch zur Ehrenrettung bleibt festzuhalten, dass Kienle mit einem Schleicher im Hinterreifen Boden verlor und sich zu allem Überfluß noch Steinsplitter aus der Fußsolhle entfernen lassen musste. Rückblick: Obwohl Sebi in der Form seines Lebens war, erwischte er beim IRONMAN Hawaii 2018 einen rabschwarzen Tag. Nachdem er beim Schwimmen - seiner vermeidlichen schwächsten Disziplin - erstaunlich weit vorne lag bekam er auf der Radstrecke technische Probleme mit seinem Rad, durch die er mehrere Minuten einbüßte. Auch wenn sich der "German Überbiker" - wie er von amerikanischen Journalisten genannt wird - beherzt ins Rennen zurück kämpfte, nahm im Marathon das Schicksal seinen Lauf. Aufgrund starker Schmerzen der Achillessehne musste er schweren Herzens den Wettkampf vorzeitig beenden. Das erste DNF seiner langjährigen Karrierelaufbahn war für ihn offensichtlich einer der schwersten Momente in seinem Leben. Doch Sebi wäre nicht Sebi wenn er nicht mit alter Stärke zurück schlagen würde. Trotzdem, sieht sich Kienle - auch wenn er nach dem Fiasko eine Rechnung offen hat - nicht als Top-Favorit. Vielmehr gibt er die Favoritenrolle an Jan Frodeno gefolgt von Patrick Lange weiter.  Ob die Aussage tatsächlich seine Meinung widergibt oder eher einem psychologischen Tiefstapeln entspringt wird man sehen. Auf alle Fälle sollte man Sebi für Kona auf dem Zettel haben. 

Noch ein Wort zum Material: Da auf dem (seiten-) windanfälligen Queen Kaahumanu Highway eine ausgefeilte Aerodynamik der entscheidende Erfolgsfaktor ist - zumal Windschattenfahrverbot herrscht - gehören individuell angepasste Triathlon-Maschinen - zum State of the Art. Es wird extrem viel getüftelt, um jedes einzelene Watt auf der 180 km langen Strecke einzusparen bzw. um einen höheren Speed mit derselben Leistungsfähigkeit erreichen zu können. Jan Frodeno und Patrick Lange vertrauen auf das Canyon Speedmax während Sebastian Kienle auf einem Scott Plasma und Andi Böcherer auf einem CUBE Aerium C:68 sitzen.

Andreas Dreitz

Der 30 jährige Andreas Dreitz aus Oberfranken rechnet sich in Kona gute Chancen aus, war er doch bei seinem letztjährigen Debüt schon auf einen sensationellen 13. Platz gestürmt. Nach dem Dreitz 2018 beim Challenge Roth hinter dem Sieger Sebastian Kienle ins Ziel kam siegte er dieses Jahr in einer Fabelzeit von 7:59:02 Stunden. Trotz alledem steht Hawaii dieses Jahr nicht unter günstigen Voraussetzungen, denn der Franke geht nach seinem heftigen Abflug bei der 70.3-WM in Nizza gehandicapt in den Kampf um die Hawaii-Krone. Dennoch hofft er auf den Sprung in die Top Ten. 

Internationale Konkurrenz

Neben den "üblichen" Verdächtigen aus Deutschland bleibt noch die Frage nach der internationalen Konkurrenz.  Macht gar ein Rookie oder "Underdog", den keiner auf der Rechnung der deutschen Phallanx einen Strich durch die Rechnung? Zu den schärsten Rivalen dürften der Belgier Bart Aernouts (letztes Jahr Zweitpatzierter) und der Brite David McNamee (2017+2018 jeweils Drittplatzeriter) zählen. Auf alle Fälle wird die internationale Elite alles daran setzen, den deutschen Profis das Leben schwer zu machen und druckvoll versuchen ihre fünfjährige Dominanz endlich zu brechen.

Den australischen Ex-Radprofi Cameron Wurf (36 Jahre, ehemals Team Volksbank Österreich) muss man definitiv auf der Rechnung haben. 2018 verbesserte er in Kona seinen eigenen Radstreckenrekord aus dem Jahr 2017 um drei Minuten (4:09:36 Stunden). Ihm gelang im September 2019 beim IRONMAN Italy etwas noch kein Athlet vor ihm in Italien schaffte: er durchbrach mit persönlicher Bestzeit die 8-Stunden-Marke und gewann den Ironman Italy in der Emilia-Romagna mit neuem Streckenrekord in 7:46:54 Stunden. Dazu brachte Cameron Wurf auch seinen ersten Ironman-Heimsieg in Australien unter Dach und Fach. In Port Macquarie siegte der Australier in 8:06:17 - ebenfalls Streckenrekord. Wurf ließ nach der schnellsten Radzeit (4:22:53) gleich noch einen 2:50er Marathon folgen und hielt damit seinen Landsmann Rim Reed (8:09:50) auf Distanz. Das Training mit der Rad-Équipe vom Team Ineos (einst Sky) scheint ihn in seiner Paradedisziplin noch stärker gemacht zu haben als er ohnehin schon ist.

Obwohl der 31 jährige Brite Alistair Brownlee sein WM-Debüt in Hawaii gibt, wird er von Fachleuten wie von Konkurrenten als Geheimfavorit gehandelt. 2019 gewann er den Ironman 70.3 Dun Laoghaire, Ironman Ireland, EM Kurzdistanz Weert, Weltcup Cagliari und den Ironman 70.3 Marbella. Beim hochklassig besetzten Ironman 70.3 World Championship Nizza wurde er Zweiter. Dieselbe Platzierung erreichte er - hinter Jan Frodeno - bei der Ironman-70.3-Weltmeisterschaft 2018 in Port Elizabeth / Südafrika. Alistair Brownlee legte eine makellose Saisonbilanz hin, ob er sich als Hawaii-Rookie zum möglichen Favoritenschreck entpuppt, wird sich am 12. Oktober zeigen. 

Hinter Mitfavoriten wie z.B. Lionel Sanders steht dagegen in Bezug seiner Lauf-Performance eher ein Fragezeichen, da der Kanadier wegen eines Ermüdungsbruchs der Hüfte ca. drei Monate lang sein Lauftraining aussetzte.

Der Mythos

Jeder hofft beschwerde- und defektfrei zu bleiben, um sein volles Leistungspotential abrufen zu können. Doch die Erfahrung lehrt, dass auf Hawaii ureigene Spielregeln gelten, weshalb schicksalshafte Dramen und euphorische Glücksmomente oftmals sehr nah beinander liegen. Ob der Körper den Extrembelastungen gewachsen ist und das Durchhaltevermögen für die angeschlagene Pace über die volle Distanz ausreicht bzw. wie Schwächephasen verkraftet werden stellt sich erst im Rennverlauf heraus. Mit anderen Worten: ob einem zu forschen Anfangstempo irgendwann Tribut gezollt werden muss schwebt wie ein Dameklosschwert über die Häupter der Athleten. Andererseits liegt es gerade an der Unberechenbarkeit über die lange Distanz was häufig emotionale Helden-Geschichten oder Dramen hervorruft und die Spannung meist über die gesamte Wettkampfdauer aufrecht erhält. 

Abgesehen von technischen Defekten oder Verletzungspech kann nicht zuletzt auch das Wetter Einfluß auf die Leistungsentfaltung bzw. den Wettkampfverlauf nehmen und sich als Zünglein an der Waage erweisen. Deswegen wäre es vermessen im Vorfeld allen Ernstes zu behaupten in Hawaii zu  gewinnen. Dazu Sebastian Kienle: "Ich bin mir meiner Stärke bewusst, weiß aber, dass es einen perfekten Tag braucht, um am Ende ganz oben zu stehen." Letztlich ist es auch die Unwägbarkeit, die den Mythos der IRONMAN World Championship on the Big Island of Hawai'i begründet und bekanntlich den Reiz von Kona ausmacht. 

Klar ist, dass kein Sportler vor taktischen Fehlern, Defekten, Verdauungsprobleme, mangelnde Energiezufuhr oder Schwächephasen gefeit ist. Schon gar nicht auf Big Island, wo hoher Wellengang, feuchtheißes Klima und böige Winde unberechenbare Folgen mit sich bringen. Letztlich sind es gerade die Extrembedingungen, die eine totale physische und mentale Verausgabung von den Atheten abverlangen welche den Teilnehmern Respekt, Demut und tiefe Dankbarkeit einflößt.

Um bei der Langdistanz Weltmeisterschaft auf Hawaii die Nase vorn zu haben muss an diesem Tag wirklich alles perfekt zusammen passen: Tagesform, Renntaktik, Renndynamik, Energienachschub, Material etc.

Sonntag Nacht gegen 2.25 Uhr MEZ (Herren) bzw. gegen 3.15 Uhr MEZ (Damen) wird der Vorhang gelüftet. Dann werden wir wissen, wer sich auf dem Alii Drive ins Geschichtsbuch der Triathleten schreibt. Eine gute  Leistungsbewertung auf Basis der Qualifikationsergebnisse liefert der Leistungs-Check vom »Magazin Triathlon« für die 25 weltbesten Profis. Außerdem wird ab 3. Oktober ein KONA DAILY gesendet.

Auch für Ex-Radprofis entwickelt sich der Ironman zunehmend zu einem Magneten: Mit Stefan Schuhmacher, Alexander Vinokourov und Laurent Jalabert, stehen gleich drei prominente Ex-Profis am Start. Leider mit einem faden Beigeschmack, denn alle drei blicken auf eine Dopingvergangenheit zurück.

Qualifikationsphase

Für eine Qualifikation zur Weltmeisterschaft auf Hawaii müssen Profis wie Altersklassen-Athleten bei einem der weltweiten Qualifikationsrennen ein entsprechendes Ergebnis liefern. Dabei ist nicht zwingend ein Sieg erforderlich, da meist mehrere Slots pro Rennen für Kona vergeben werden. Je nach Leistungsdichte und Platzierung benötigt man manchmal allerdings auch ein Quäntchen Glück, um sich einen Startplatz für die Langdistanz-WM zu sichern. 

Profis können sich seit 2010 ausschließlich nur über die sogenannte Kona Profi Rangliste (KPR) innerhalb einer Qualifikationsperiode von der WTC (World Triathlon Corporation) festgelegte Punkte, die für Platzierungen bei IRONMAN oder einigen privelligierten IRONMAN 70.3 vergeben werden qualifizieren. Die Teilnahme am IRONMAN Hawaii bleibt den bestplatzierten 50 Profi-Männer und 35 Profi-Frauen weltweit vorbehalten, um die Hochklassigkeit des Profi-Feldes zu wahren. Die Qualifikationsperiode erstreckt sich jedes Jahr von Anfang September bis Ende August wobei der gesammelte Punktestand nicht auf die nächste Qualifikationsperiode übertragbar ist.

Anmerkung: bevor der King of Kona 2019 ermittelt ist, läuft bereits die Quali-Phase für den IRONMAN Hawaii 2020. Diesbezüglich gibt es schon die ersten Ergebnisse wo deutsche Athleten beim IRONMAN Barcelona bärenstarke Leistungen zeigten. Florian Angert holte sich bei seinem Ironman-Debüt gleich den Sieg und ergatterte sich damit den Kona-Slot für 2020. Laura Zimmermann belegte den zweiten Platz, die ebenfalls zum ersten mal in der Langdistanz starte. 

Für ehemalige IRONMAN-Hawaii-Sieger gelten hingegen erleichterte Qualifikationsbedingungen. Das ursprüngliche, lebenslange Startrecht der Sieger wurde zwar gekippt, doch brauchen sie sich innerhalb von 5 Jahren nach ihrem letzten IRONMAN-Hawaii-Sieg nicht über die KPR zu qualifizieren. In diesem Zeitraum reicht lediglich das Absolvieren eines IRONMAN (über die Langdistanz) während der jeweiligen Qualifikationsperiode, um bei den Profis beim IRONMAN Hawaii ein Startrecht zu bekommen. Diese Startplätze werden nicht aus dem Gesamtkontingent Startplätze der Profi-Männer bzw. Profi-Frauen vergeben. Sollten ein oder mehrere ehemalige IRONMAN-Hawaii-Sieger innerhalb der zu nominierenden Plätze der Rangliste liegen, gibt es entsprechend viele Nachrücker.

Die Qualifikationsphase begann für die diesjährige Weltmeisterschaft am 9. September 2018 mit den Wettkämpfen in Wisconsin und Wales und endete am 17. August 2019 mit den Rennen in Kalmar, Kopenhagen und Mont Tremblant. 

Wie hoch die Qualifikationshürde tatsächlich ist macht folgendes Zahlenbeispiel deutlich. Weltweit nehmen jährlich rund 260.000 Sportler an Ironman-Rennen teil, aber nur 2.400 Teilnehmer erfüllten die Qualinorm für die WM in Hawaii (Quote <1 %). Allerdings verzichten manche Qualifikanten freiwillig (z.B. aus finanziellen/zeitlichen Gründen) auf einen Hawaii-Start. 

Licht und Schatten 

Das Triathlon-Magazin  listet einzelne Kostenfaktoren für einen Hawaii-Start auf. Während sich der finanzielle Aufwand für das Schwimm- und Lauf- Equipment noch in einem überschaubaren Rahmen hält reißt die Rad-Disziplin schon ein dickeres Loch in den Geldbeutel. Hinzu kommen Startgelder für (Trainings-) Wettkämpfe, Qualfying sowie der Ironman Hawaii selbst, dessen Startgeld (1.000 Euro) inklusive Reisekosten (Flug/Kost/Logie) je nach Aufenthaltsdauer schnell die 5.000 Euro-Marke überspringen kann. Die meisten Teilnehmer reisen nämlich zur Akklimatisierung, Vorbereitung und Einstimmung bereits eine bis zwei Wochen vor dem Wettkampf auf Hawaii an.

Insbesondere Altersklasse-Athleten finanzieren sich ihr Hobby in aller Regel aus eigener Tasche, da Geldgeber selbst für qualfizierte Teilnehmer der IRONMAN-WM als absolute Ausnahme gelten.

Kommen wir zum Profi-Lager, wo das Salär für die meisten Athleten auch nicht gerade rosig ausschaut, denn wirklich gut verdienen tun in dieser Sportart allenfalls nur Superstars mit Weltklasseniveau bzw. nur jene, die beim Ironman Hawaii schon mal auf dem Treppchen standen. Demnach gebiert ausschließlich der Ironman auf Hawaii - wo im Falle des erwarteten Leistungnachweises lukrative Werbeverträge in Aussicht stehen - Berufssport-Karrieren, von Atheten leben können. Die Profi-Laufbahn von Patrick Lange macht dies als exemplarisches Paradebeispiel deutlich.

Demnach ist es bezeichnend, wenn selbst ein Weltklasse-Athlet wie Patrick Lange vor 3 Jahren kurz vor seinem Karriereende stand. Dazu sein Manager Fredrik Ljungström: „Am 1. Januar 2016 hatte er nullkommanull Sponsoren, keinen einzigen, stand tatsächlich vor der Entscheidung: nochmal voll durchstarten oder aufhören.“  Zu dieser Zeit lebte Lange noch von mageren Preisgeldern sowie von seiner beruflichen Tätigkeit, als er halbtags als Physiotherapeut arbeitete. Angesichts immenser Trainingsumfänge wirkte sich die Doppelbelastung zwangsläufig negativ auf die ohnehin knapp bemessene Regenerationzeit aus. Ein Teufelskreislauf, dem nur schwerlich zu entrinnen ist solange man in seinem Heimatland die "zweite Geige" im Triathlon-Spitzenport spielt.

Noch erstaunlicher ist, dass trotz Sieg des Ironman Texas in Sachen Sponsorenakquise sich dennoch kaum etwas änderte. Hierzu sein Manager Ljungström: „Selbst mit diesem Sieg und der damit verbundenen Qualifikation für Hawaii war es fast unmöglich, einen Sponsor zu finden, der ihm ein Rad zur Verfügung stellte“. Seit dem sensationellen dritten Platz am 8. Oktober 2016 auf Hawaii wendete sich das Blatt jedoch schlagartig. Potentielle Sponsoren wurden plötzlich hellhörig und widmeten Lange eine - bis dato ungewöhnliche - Aufmerksamkeit, welche ihm jahrelang versagt blieb. 

Just ab dem Zeitpunkt der Podiumsplatzierung auf Hawaii begann laut Manager Ljungström das Telefon zu klingeln. Fortlaufend meldeten sich Fernsehsender wie z.B. das ZDF, SAT 1 etc. genauso wie die Presse. Die überregionale Publicity setzte eine Synergie-Spirale in Gang. Im Schlepptau des PR-Sogs ließen Sponsoren nicht lange auf sich warten. Endlich war die Zeit reif, dass der jahrelangen (unentgeltlichen) Trainingsarbeit die monetäre Belohnung folgte. 

Zitat Lange: „Jetzt kann ich aus eigener Erfahrung berichten, wie das ist, wenn man dort auf dem Podium steht. Danach tut sich dann schon einiges in Sachen Vermarktung, da kommt schon viel Interesse auf einen zu, und das muss man marketingtechnisch ausnutzen. Bei einem normalen Triathlon ist das eben nicht so. Hawaii ist unser Wimbledon. Da muss man glänzen.“    

Halten wir fest: Erst als Lange dank der schnellsten jemals auf Hawaii gelaufenen Zeit von 2:39:45 Stunden Dritter wurde und sein Glück kaum fassen konnte weil er von seinen euphorischen Gefühlen vollständig überwältigt fühlte, nahmen Medien und größere Firmen von der herausragenden Leistung Notiz. Dass dies damals sogar erst seine zweite absolvierte Langdistanz war setzte dem freudigen Ereignis gleich noch eine Krone auf. Dabei verlief sein "Hawai-Vorspiel" im übrigen nach ähnlich sensationellem Muster, indem er 5 Monate zuvor bei seiner Langdistanz-Premiere in Texas genauso überraschend gewann und vollkommen unerwartet sein "Ticket" nach Hawaii löste.   

Innerhalb kürzester Zeit las sich der Sponsoring-Pool von Lange wie das Who ist Who der globalen (Sportartikel-) Wirtschaft. Erdinger Alkoholfrei stieg als Hauptsponsor ein, Canyon stellte die speziell angepasste Triathlonmaschine nebst Know How zur Verfügung, New Balance (Laufschuhe), Oakley (Brillenhersteller), Fusion (Fahrradbekleidung), Sailfish (Wetsuit-Produzent), Swiss Side (Laufrad-Hersteller), Ceramic Speed (Kugellager), Cobb Cycling (Sattel und Lenker), Ekoi (Helm), Orthomol Sport (Nahrungsergänzungsmittel), sowie der Energieversorger Mainova zählen zum solventen Sponsorenpool. Doch dies war erst der Anfang auf das, was nach dem ersten Sieg auf Hawaii noch folgen sollte. Der WM-Sieg in der Königsdisziplin des Triathlonsports schwemmte nämlich weitere Geldgeber bzw. Unterstützer an. Inzwischen kann Lange auf über 22 Sponsoren und Partner - darunter Global Player wie Audi und Garmin - bauen.

Das Beispiel beweist die enge Kausalität zwischen Publicity und monetärem Income was im Umkehrschluss allerdings auch bedeutet, dass ohne Bekanntheitsgrad die Türen potentieller Geldgeber verschlossen bleiben. Aus nüchterner Betrachtung heraus absolut verständlich, da Sponsoren ihrerseits ihre Produkte oder Dienstleistungen öffentlichkeitswirksam vermarket wissen möchten. Sonsoring entsprang noch nie einem selbstlosen sozialen Engagement oder ehrenwerter Moral, sondern orientierte sich schon immer am ökonomischen Grundprinzip (Geben und Nehmen).  

Dieselben Entwicklungstufen haben auch andere Tria-Profis wie z.B. Jan Frodeno durchlaufen. Der 38-Jährige setzte lange die Benchmark im Triathlon: Olympiasieger, Weltrekordhalter und zweifacher Hawaii-Champion. Laut „Focus“ verdiente Frodeno - der u.a. Mercedes und Branchenriesen wie Asics und Canyon im Gönner-Portfolio hat - 2015 erstmals mehr als eine Million Euro. Laut einem Bericht der Messe München GmbH verdiente Frodeno 2015 in fünf Rennen 213.000 Dollar Preisgeld und wurde einzig vom Spanier Javier Gomez mit 287.100 Dollar Preisgeld getoppt (allerdings 14 Rennen). Zum Vergleich: Andreas Raelert bekam 77.750 Dollar, Sebastian Kienle 57.710 und Nils Frommhold 29.343 Dollar.

Fakt ist: wer 2019 King of Kona wird dem winkt nicht nur eine satte Siegprämie sondern der Sponsorenzulauf wird seine Kasse zusätzlich klingeln lassen.

Die frapierende Leistungsdichte der Deutschen an der Weltspitze des Triathlon mag aus deutscher Sicht erfreulich sein, doch der Glanz einzelner Heroes birgt auch Schattenseiten, weil es für podiumsferne Kandidaten noch schwieriger ist zahlungsbereites Klientel zu finden. Andererseits gilt aber auch: wer in Deutschland den Durchbruch in der Langdistanz schafft, braucht sich über finanzielle Engpässe keinen Kopf mehr machen. 

Preisgelder

Beim Ironman Hawaii werden insgesamt 650.000 US Dollar für die Profis ausgeschüttet, die jeweils auf die zehn besten Herren und Damen verteilt werden. 2018 verteilte sich der Preisgeldtopf folgendermaßen: 

1. Patrick Lange (DEU) / Daniela Ryf (CHE): je 120.000 $-US

2. Bart Aernouts (BEL) / Lucy Charles (GBR): je 60.000 $-US

3. David McNamee (GBR) / Anne Haug (DEU): je 40.000 $-US

4. Tim O’Donnell (USA) / Sarah True (USA): je 22.500 $-US 

5. Braden Currie (NZL) / Mirinda Carfrae (AUS): je 19.000 $-US

6. Matt Russell (USA) / Sarah Crowley (AUS): je 16.000 $-US

7. Joe Skipper (GBR) / Kaisa Sali (FIN): je 14.000 $-US

8. Andy Potts (USA) / Angela Naeth (CAN): je 12.500 $-US

9. Cameron Wurf (AUS) / Corinne Abraham (GBR): je 11.000 $-US 

10. Michael Weiss (AUT) / Linsey Corbin (USA): je 10.000 $-US

Live-Übertragung im Stream und TV

Die Zeitverschiebung auf Hawaii beträgt zu Deutschland +12 Stunden. Der Race Start der männlichen Professionals erfolgt um 6:35 a.m am Kailua Pier (Ortszeit Deutschland 18:35 Uhr).

Da 2019 eine neue Startgruppen-Einteilung mit 11 Startwellen (davon 8 für Altersklassen-Athleten) greift, wird das geänderte Startprozedere einen längen Zeitrahmen beanspruchen. Die Maßnahme soll helfen, das teilnehmerstarke Altersklassenfeld zu entzerren, um fairere Ausgangsvoraussetzungen für das WM-Rennen zu gewährleisten. Die geschlechtliche Trennung soll angeblich im Sinne vieler Männer sein, da den Damen beim Schwimmstart ein verstärktes "Hauen und Stechen" nachgesagt wird. Um sich nicht Diskrimienurgsvorwürfen auszusetzen sei an dieser Stelle gesagt: Ob es sich um ein bloßes Gerücht handelt oder die Behauptung tatsächlich der Wirklichkeit entspricht bleibt natürlich offen.

Die Cut-Off-Zeiten bleiben von der Neuregelung unberührt. Wie bisher beträgt die maximale Schwimmzeit 2:20 Stunden, der Cut-Off nach dem Radfahren liegt bei 10:30 Stunden und die maximale Finisherzeit liegt wie gehabt bei 17 Stunden. 

Die Nervosität und Anspannung steigt nicht nur bei den Athleten. Dank Liveübertragungen fiebern Abertausende Fans hierzulande der langen Hawaii-Nacht entgegen und drücken Patrick Lange, Jan Frodeno, Sebastian Kienle & Co die Daumen. Bis die Gretchenfrage - wer die legendären Worte “You are an Ironman” als Erster zu hören bekommt - werden ab dem Startschuss ereignisreiche - grob über den Daumen gepeilt - 8 spannungsgeladene Stunden vergehen. 

Die ARD überträgt  den Ironman im Fernsehen am Samstag von 18:23 bis 18:48 den Start des Rennens live. Die TV-Liveübertragung wird dann ab 23:50 Uhr fortgesetzt und läuft bis 3:15 Uhr. Danach folgt als Cooldown die Ironman-Doku "Mythos Hawaii" aus dem Jahr 2017.

Außerdem ist der vollständige Wettkampf ab 18.15 Uhr im Livestream auf sportschau.de zu sehen.

Legt man eine Zielzeit von 8 Stunden zugrunde, ist mit dem Zieleinlauf des Ironman-Weltmeisters 2019 gegen 14:25 Uhr Ortszeit (2:25 Uhr MESZ) zu rechnen. Die neue Queen of Kona würde bei einer Zielzeit von 8:45 Stunden etwa um 15:15 Uhr Ortszeit (3:15 Uhr MEZ) auf dem Alii Drive finishen.