• Alpenpanorama vom Dreisesselberg
    © Bayernbike
  • Alpenpanorama vom Dreisesselberg
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  • Alpenpanorama vom Dreisesselberg (1.313 m ü.NN.)
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  • Waldkapelle Schwendreut
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  • Waldkapelle Schwendreut
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  • Waldkapelle Schwendreut
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  • Kneippanlage Jogl
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  • © Bayernbike
  • Hochstein-Panorama
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  • Dreisesselberg (1.313 m ü.NN.)
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  • Hochstein (1.333 m ü.NN.)
    © Bayernbike
  • Hochstein-Panorama
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  • Waldkirchen
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  • Badeweiher Jandelsbrunn
    © Gemeinde Jandelsbrunn
  • Adalbert-Stifter-Radweg - Start/Zielpunkt in Waldkirchen
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  • Adalbert-Stifter-Radweg
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  • Eisenbahn-Relikt am Adalbert-Stifter-Radweg
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  • Bahntrassen-Radeln (Adalbert-Stifter-Radweg)
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  • Pfarrkirche St. Sigismund in Altreichenau
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  • Herbststimmung am Dreisesselberg mit Alpenblick
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  • Herbststimmung am Hochstein mit Alpenblick
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  • Wallfahrtskapelle Kohlstattbrunn
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  • Dreisesselmassiv beim Hochstein
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  • Waldkirchen
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  • Hochstein - Höchste Erhebung am Dreisesselmassiv (1.333 m ü.NN.)
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  • Biergarten am Berggasthof Dreisessel
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  • Treppenaufstieg zum Dreisesselfelsen (1.313 m ü.NN.)
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  • Berggasthof Dreisessel
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  • Bezwinger-Skulptur - Dreisesselberg
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  • Ruhebankerl unterhalb Dreisesselberg
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  • Gabelung Gravelbike- und Originalstrecke der TRANS BAYERWALD
    © Bayernbike
  • © Bayernbike
  • Bahntrassen-Radeln (Adalbert-Stifter-Radweg)
    © Bayernbike
  • © Bayernbike
  • © Bayernbike
  • Wallfahrtsort Wollaberg nahe Jandelsbrunn
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  • Blick zum Aussichtsturm Oberfrauenwald (950 m ü.NN.)
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  • Kneippbecken am Erlauzwieseler Stausee
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  • Erlauzwieseler Stausee
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2. Streckenabschnitt: Frauenberg → Graineter Wald → Kneippanlage Knogl (22 km) • ↑ 429 hm / • ↓ 462 hm) 

Der Adalbert-Stifter-Radweg wird in Frauenberg (KM 25) auf dem Streckenscheitelpunkt (872 m ü.NN.) verlassen (Linksabzweig).  

Beim Radtourenknotenpunkt Frauenberg (872 m ü.NN.; KM 25) verlaufen bzw. kreuzen sich mehrere Radwege und MTB-Touren:

Adalbert-Stifter-Radweg

TRANS BAYERWALD

Drei-Länder-Radtour 

Donau-Moldau-Radweg

Dreiländer-Radweg

 Sollte unverhofft Schlechtwetter (Gewitter, Regen) aufziehen oder aus sonstigen Gründen ein vorzeitiger Tourabbruch beabsichtigt sein, kann in Frauenberg auf dem feingekiesten Adalbert-Stifter-Radweg direkt zum Zielort Waldkirchen zurück radeln. Je nachdem wie flott man unterwegs ist (überwiegend Gefällpassagen), beträgt die reine Fahrzeit für die 23 km lange Wegstrecke u.U. weniger als 1 Stunde.

Vorausschau: Vom Schnittpunkt Frauenberg dreht die Gravelbiketour »GRAINETER WALD« eine Schleife und passiert nach 25 km - kommend aus nördlicher Richtung von der Kneippanlage Knogl - auf dem Adalbert-Stifter-Radweg wieder denselben Standort.

200 Meter nach Überquerung des Adalbert-Stifter-Radwegs lädt die Kneippanlage Frauenberg mitten im Wald zu einem erholsamen Pausenstopp ein. Gutes tun für Körper, Geist und Seele? Dann Schuhe & Socken ausziehen und mit Muße durchs kalte Wasser im Gesundbrunnen des Frauenberger Kneippbeckens waten.

Graineter Wald

Unmittelbar nach der Überquerung des Adalbert-Stifter-Radwegs taucht die gewundene Schotterstraße in den Graineter Wald ein. Nun wird Kurs auf das zweite Highligt des Tages - den Haidel - genommen. 

 Streckengabelung KM 29: die Gravelbikeroute LIGHT zweigt rechts ab (graveltaugliche Abkürzung, 14 km kürzer / 300 hm weniger)

Der Anstieg zum Haidel gestaltet sich weit weniger anstrengend als die lange Auffahrt zum Dreisesselberg. Einerseits ist der Höhenunterschied wesentlich geringer, andererseits wird der Höhenunterschied gewissermaßen auf zwei Etappen in Angriff genommen. Zunächst stehen bei Gschwendet (KM 33) über Kohlstattbrunn auf 5 km Länge 277 hm an. Nach einem 2.8 km langen Gegengefälle (115 TM) zur Waldkapelle Schwendreut schließt sich die finale Steigung zum Gipfel an (2 km / 210 hm).

Waldkapelle Kohlstattbrunn

Die Waldkapelle Kohlstattbrunn (KM 35) bietet die Gelegenheit zu einem erholsamen Päuschen. Am Kohlstattbrunnen lassen sich Trinkflaschen mit mineralhaltigem Quellwasser auffüllen.

Seinen Namen erhielt der Wallfahrtsort Kohlstattbrunn von einer Quelle, dem Kohlstattbrunnen. Der Brunnen wurde bereits im 18. Jahrhundert als Wallfahrtsziel genutzt, denn das quellfrische Trinkwasser diente Augen- und Halskranken als Heilwasser.

Die Waldlichtung in Obergrainet (KM 37) auf 980 Meter Höhe ist ein beliebter Wander- und Radtourenknotenpunkt. Danach folgt ein 80 Höhenmeter-Anstieg, wo sich eine Weggabelung befindet. Wer Lust & Laune verspürt bzw. noch gegenügend Kondition hat und die entsprechende Zeit mitbringt, kann von hier ab eine Verlängerungsschleife über den Haidel nehmen. 

 800 Meter nach der Waldlichtung Obergrainet trennt sich die Gravelbiketour »GRAINETER WALD« von der Gravelbiketour »HAIDEL« bzw. der Gravelbiketour »CHALLENGE«, welche beide über den Haidel nach Haidmühle führen und an der Kneippanlage Knogl (KM 47) wieder zusammenlaufen. 

Vom Hochplateau  (KM 40.5) - wo in näherer Umgebung der Goldgrubenbach, Haberaubach, Weberaubach, Rothbach und Hüttenbach zusammenfließen - sinkt bis zum 3 km entfernten Moldau-Ursprung (Kalte Moldau) das Höhenlevel von 1.056 Meter Höhe kontinuierlich um 185 Meter.  

Mit sinkender Höhenlage lichtet sich allmählich der dichte Waldbewuchs. Bei KM 41.5 wird die Bienenbelegstelle Bramandlberg passiert, wobei man nach knapp 2 km den lohnenswerten Abstecher zum Moldau-Ursprung nicht verpassen sollte. Dieser befindet sich verdeckt nur 100 Meter von der Wegstrecke entfernt, wo zudem ein lauschiger Rastplatz - geziert von einer Grantifels-Inschrift - zu einem Päuschen verlockt. 

Vom Moldau-Ursprung ab trägt das Bächlein den Namen Kalte Moldau von dem man sich kaum vorstellen kann, dass das Rinnsal zum längsten Fluss Tschechiens (430 km) bzw. zum größten Nebenfluss der Elbe anschwellen wird. Am Rastplatz kann man dem gurgelndem Moldauwasser lauschen und achtsam die herrliche Natur genießen.

  Moldau-Ursprung (Kalte Moldau / Studená Vltava)

In der herrlichen Natur-Oase am Moldau-Ursprung lässt es sich bei Vogelgezwitscher, dem Rauschen der Bäume und gurgelndem Wasser bestens abschalten. Die Kalte Moldau (Studená Vltava) entspringt im Bayerischen Wald nördlich des Bramandlberges und des Hirschberges auf einer Höhe von 855 m ü.M. Hierbei bildet der Zusammenfluss der Quellbäche Weberaubach, Goldgrubenbach und Rothbach im sumpfigem Waldgebiet am Hang des Berges Haidel den Ursprung der Kalten Moldau. Zur Zeit des Kalten Krieges war Europa durch den Eisernen Vorhang geteilt, weswegen das Tal der Kalten Moldau zwischen Stožec und der deutschen Grenze bis 1990 Sperrgebiet war.

Der Felsblock mit den eingravierten Quellbächen symbolisiert sozusagen den geographischen Ursprung der Kalten Moldau. Nachdem die Kalte Moldau bei Haidmühle den Mirasatbach und den Kreuzbach aufgenommen hat markiert sie nach den Zuflüssen des Moorbaches und des Ruttenbaches auf rund zwei Kilometer Länge den deutsch-tschechischen Grenzverlauf bevor sie in Nové Údolí (Neuthal) ins tschechische Nachbarland abfließt.

Hinter der Landesgrenze stehen auf einer Fläche von 101 ha die Bergmoorwiesen seit 1985 als ausgewiesenes Naturdenkmal Spálený luh unter besonderem Schutz. Unterhalb der Lorenzberge und dem Stožec (Tussetberg, 1065 m ü.M.) fließt die Kalte Moldau durch den Ort Stožec (Tusset) und weiter nach Cerný Kríž (Schwarzes Kreuz). Der Unterlauf der Kalten Moldau mäandert jenseits der Grenze durch geschützte Auenlandschaft, wo sie sich nach 24 Kilometern (Höhendifferenz 121 Meter) bei Chlum (Humwald) - einem Ortsteil der Stadt Volary (Wallern) -  im Moor Mrtvý luh (Tote Au) mit der Warmen Moldau (Teplá Vltava) vereinigt, die ihrerseits etwa 500 m nördlich der bayerisch-tschechischen Grenze (nahe Kvilda/CZ (Außergefild) am Südosthang des Schwarzberg (Cerná hora) im Böhmerwald entspringt (Quellhöhe 1.172 m ü.M.). Ab dem Zusammenfluss (736 m ü.M.) heißt der Fluß Moldau (Vltava) - abgeleitet aus dem altgermanischen "Wilt ahwa" (wildes Wasser). Mäandrierend fließt sie durch ein flaches, waldreiches Tal, ehe sie bei Nova Pec (Neuofen) im 48 Kilometer langen Lipno-Stausee (Moldaustausee) gestaut wird. 

Als längster Fluss Tschechiens (430 km) und größter Nebenfluss der Elbe wird die Moldau häufig als „Böhmisches Meer“ bezeichnet. Sie entwässert ein Gebiet von 28.000 km² mit durchschnittlich 151 m³/s an der Elbmündung. Am Zusammenfluss mit der Elbe (330 km in Tschechien) bei Melník weist die Moldau im Vgl. zur Elbe nicht nur einen längeren Flussverlauf auf sondern ist zudem auch wasserreicher, weshalb sie den hydrologischen Hauptfluss des Elbeflusssystems darstellt. 

Rastplatz "Jogl-Kneippanlage" am Mirasatbach 

Kurz bevor man in den Adalbert-Stifter-Radweg einmündet, erwartet Radfahrer ein echter Gesundheitsknüller. Der eiskalte Mirasatbach speist hier die Kneippanlage Jogl und sorgt nicht nur für ein abwechslungsreiches Vergnügen sondern macht müde Beine wieder munter. Im Prinzip also genau das, was der Körper zur Wiederherstellung benötigt.  Kneippen regt -  in dem Kaltwasserbecken nicht nur den Kreislauf und den Stoffwechsel an bzw. fördert die Durchblutung - sondern stärkt dazu auch das Immunsystem. Darüber hinaus wirkt die Methode ganzheitlich, d.h. Körper, Kopf und Seele kommen in Einklang. Eine Wohltat, die für ausgemergelte Radfahrer wie gerufen kommt.  

Kneippen regt -  in dem Kaltwasserbecken nicht nur den Kreislauf und den Stoffwechsel an bzw. fördert die Durchblutung - sondern stärkt dazu auch das Immunsystem. Darüber hinaus wirkt die Methode ganzheitlich, d.h. Körper, Kopf und Seele kommen in Einklang. Eine wahre Wohltat, die für ausgemergelte Radfahrer wie gerufen kommt.  Wassertreten (30-120 Sekunden) leitet schonend die Regenerationsphase ein. 

Im Bewusstsein dessen, dass über 1.200 Höhenmeter überwunden wurden und die bevorstehenden 25 Kilometer überwiegend bergab verlaufen ist Grund genug an diesem schönen Ort die Beine hängen zu lassen.   

Gerade weil nach vielen Stunden im Sattel sich naturgemäß eine gewisse Erschöpfung einstellt, tut eine Erfrischung bzw. eine regenerative Pause gut. Im Wohlfühltempo relaxt dahin rollen, achtsam die Umgebung wahrnehmen steigert den Fahrgenuss, bei dem das Ziel wie von selbst zugeflogen kommt.

Ganz nach dem Motto "Das Beste kommt zum Schluss" ist Wassertreten in dem kalten Fließgewässer des Mirasatbachs für malträtierte Radlerfüße die reinste Wohltat.

Am Wegesrand des beliebten Adalbert-Stifter-Radwegs tummeln sich an der Kneippanlage Jogl häufig Radfahrer, die von dem natürlichen "Gesundbrunnen" regen Gebrauch machen. Im Wasser liegt das Heil; es ist das einfachste, wohlfeilste und - recht angewandt - das sicherste Heilmittel (Sebastian Kneipp). 

 Sebastian Kneipp

Sebastian Kneipp wurde am 17.05.1821 geboren. 1844 zog er mit seinem Förderer Dr. Matthias Merkle nach Dillingen, wo er am Gymnasium trotz Tuberkulose das Abitur machte. 1849 begann er mit dem Theologiestudium und entdeckte rein zufällig ein Buch des Arztes Johann Siegmund über die Heilkraft von kaltem Wasser. Beeindruckt von dessen Erkenntnissen unternahm Kneipp im Selbstversuch Bäder in der kalten Donau. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich derart, weshalb er seine kostenlosen Behandlungsformen auch auf Patienten ausdehnte. Bezeichnend, dass ausgerechnet Ärzten das Vorgehen missfiel und sie gegen Kneipps selbstlose Behandlungsmethode ein Gerichtsverfahren anstrengten. Die Heilkraft des Wassers entdeckte Kneipp wieder, da bereits die Römer in der Antike mit Wasseranwendungen arbeiteten. Erst 2015 entschied die Deutsche UNESCO-Kommission "Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps" offiziell als immaterielles Kulturerbe anzuerkennen.

Der Schlussabschnitt setzt sich auf einer auf der nivellierten Bahntrasse Bahntrasse des Adalbert-Stifter-Radweg nach Waldkirchen fort. Wie bereits auf der Hinfahrt zu spüren war, minimiert der wassergebundene, stark verdichtete Fahrbahnbelag spürbar den Rollwiderstand. Umso mehr, als dass die abschüssige Strecke noch entspannteres Kurbeln ermöglicht als in der entgegen gesetzten Fahrtrichtung. Nachdem der Scheitelhochpunkt in Frauenberg an der Europäischen Wasserscheide überschritten ist (872 m) fällt das Höhenniveau bis zum Bahntrassenende in Waldkirchen (511 m) um 361 Tiefenmeter kontinuierlich ab. Wird die sanfte Gefällstrecke mit ihren geschwungenen Kurven selbstvergessen hinab gecruist, lässt ein beschwingtes Flowgefühl nicht lange auf sich warten. Vor allem an heißeren Sommertagen genießt man in schattenspendenden Waldpassagen und tiefen Geländeeinschitten angenehm kühle Temperaturen. Da der Streckenverlauf gut einsehbar bzw. beschildert ist, braucht man nicht ständig auf's Navi blicken bzw. sich Gedanken über die Wegeführung machen. Das sanft abschüssige Terrain verleitet auf der verkehrsfreien abzuschalten und sich von der Natur inspirieren zu lassen.

Bei KM 36 wird zum zweiten Mal - kommend aus nördlicher Richtung - der Radwegeknotenpunkt Frauenberg passiert.

3. Streckenabschnitt: Kneippanlage Knogl → Waldkirchen (25 km) • ↑ 211 hm / • ↓ 471 hm) 

Nachdem die Berge hinter einem liegen und mancher Fahrer erste Erschöpfungssyndrome verspürt freut sich über den nahezu steigungsfreien Schlussabschnitt auf dem Adalbert-Stifter-Radweg umso mehr. Durfte man sich die letzten Kilometer schon über rasate Abfahrten freuen, steuert die lange Gefällstrecke des abschüssigen Adalbert-Stifter-Radwegs nach Waldkirchen weitere 421 Tiefenmeter quasi als geschenkte Fahrspaß-Prämie bei. Dagegen fallen 118 hm kaum ins Gewicht, weil das Steigungsniveau die 2 % Hürde nicht überschreitet. Einzig die Anhöhe ins Stadtzentrum Waldkirchen (60 hm) piesackt zum Schluß das Sitzfleisch bzw. die malträtierten Beine. 

Die verkehrsfreie Gefällstrecke macht richtig Laune, allenfalls an den Straßenquerungen ist erhöhte Vorsicht geboten. Die sanften Gegensteigungen fallen kaum ins Gewicht, weil die Neigung kaum mehr als 2 % erreicht. Einzige Ausnahme von der Regel ist die Anhöhe ins Stadtzentrum Waldkirchen (60 hm) die abschließend nochmal ein wenig Kraftreserven abverlangen.

Der familiengeeignete Adalbert-Stifter-Radweg lässt sich auf der wassergebundenen Kiesoberfläche mit Gravelbikes superb befahren. Die Streckenführung wird auch deshalb so angenehm empfunden, weil sie fernab von Verkehrslärm durch ausgedehnte Bergwälder führt und kaum mehr Steigungen aufweist. Ist in Frauenberg erst einmal der Scheitelpunkt der Strecke überquert (Europäische Wasserscheide), schlängelt sich die Bahntrasse fast nur noch bergab durch die dünn besiedelte Wald- und Wiesenlandschaft. Vom Grenzübergang Haidmühle – Stožec/Tusset kommend läuft der Adalbert-Stifter-Radweg bis Jandelsbrunn auf derselben Trasse wie der Donau-Moldau-Radweg.

Graveln in der abwechslungsreichen Mittelgebirgslandschaft des Bayerischen Waldes/Böhmerwaldes, von der einst vor 150 Jahren schon der Weltliterat Adalbert Stifter schwärmte macht einfach Spaß.

Nach erfrischender Wellness-Pause geht's mit Frohgemut und Elan weiter. Auf der Kuppe mündet der Zufahrtsweg in den Adalbert-Stifter-Radweg ein (links nach Haidmühle, rechts Richtung Waldkirchen). 

Alte Rundbogenbrücken erinnern an die nostalgische Eisenbahnerzeit. 

Mit jedem Kurbeltritt rückt die Waldkirchen formatfüllender ins Blickfeld und zoomt die Silhouette Stadt immer größer auf. Die weithin sichtbar dominierende Stadtpfarrkirche der katholischen Pfarrei St. Peter und Paul wird gemeinhin auch als "Bayerwald-Dom" bezeichnet.

Sobald die nivellierte Bahntrasse verlassen wird ist Muskelkraft auf dem ersten Anstieg des Tages gefordert. Vorbei an der historischen Ringmauer schraubt sich die Ringmauernstraße über Serpentinen knapp 60 Höhenmeter auf die Bergkuppe (5% Steigung) zum Stadtzentrum Waldkirchen hinauf. 

Zielort Waldkirchen

Foto: Zielort Waldkirchen

Waldkirchen - die einwohnerstärkste und jüngste Stadt im niederbayerischen Landkreis Freyung-Grafenau - ist sicher nicht der Nabel der Welt, aber sehr wohl ein idealer Ausgangsort für Rad- MTB- und Gravelbiketouren ohne Tourismusrummel. Die historische Salzsäumerstadt liegt am Goldenen Steig und zählt heute 11.143 Einwohner (31. Dez. 2022). Am Stadtplatz reihen sich Straßen-Cafes, Eisdielen und Gaststätten mit Freisitzen aneinander, die für's leibliche Wohl sorgen. Das Tourismusbüro Waldkirchen befindet sich am Marktplatz 17. 

Nach der kräftezehrenden Tour ist die Zeit reif den Tag mit einem deftigen Mahl wie z.B. einen richtig guaden Schweinsbraten ausklingen zu lassen bzw. sich im Erlebnisbad - dem Karoli-Badepark zu vergnügen (Frei- und Hallenbad, Mediterraneum, Saunawelt).

Sehenswürdigkeiten

  • Auswanderermuseum im Emerenz Meier Haus
  • Museum Goldener Steig
  • Pfarrkirche St. Peter und Paul
  • Schnapsmuseum und Schaubrennerei
  • Karoli-Kapelle, Saußbachklamm
  • Karoli-Badepark
  • Kurpark Erlauzwieseler See
  • Radabweiser-Figuren am Marktplatz