Dreisesseltour - Gipfelspaß hoch³ im Dreiländereck

Inhaltsverzeichnis

Streckenbeschreibung 

Bild: Katholische Pfarrkirche St. Maximilian in Haidmühle. 

Start- und Zielort der Dreisesseltour ist Haidmühle, wobei die Mountainbiketour ebenso in der Gemeinde Neureichenau ihren Ausgang nehmen kann. Die Gemeinde Haidmühle – staatlich anerkannter Erholungsort - liegt in einer sanften Talmulde unweit der Grenze zur Tschechischen Republik im Bayerischen Wald, wo im Dreiländereck Ostbayern, Südböhmen (CZ) und das Oberösterreichische Mühlviertel (A) aufeinandertreffen. Die reizvolle Kultur- und  Waldlandschaft - fern von Ballungszentren gelegen - bietet Radfahrern und Mountainbikern eine traumhaftes Terrain, zumal die Gegend nachweislich eine der reinsten Luftqualitäten Deutschlands verfügt. Der gediegene Freizeit- und Erholungswert in der abgeschiedenen Naturlandschaft ist in der Tat Balsam für die Seele. Im Nu macht sich Antriebslust breit und vertreibt jegliche Alltagssorgen. 

Die Anfahrt zur Kapelle St. Marien erfolgt von Haidmühle aus entweder über die Neuthaler Straße - Kirchbergstraße zum Kapellenweg oder (z.B. von der Grenze kommend) von der Neuthaler Straße - Abzweig Haidhäuser Straße (Bild oben) die kurz darauf ebenfalls in den Kapellenweg einmündet, der dann direkt zur Kapelle bzw. weiter zur Kreuzbachklause führt.

Nach kurzem Anstieg befindet sich rechter Hand, im Wald versteckt die Sankt Marien Kapelle. Man nennt die Kapelle auch "St. Marien am Eisernen Zaun", weil sie in unmittelbarer Grenznähe zur Tschechischen Republik liegt. Rückblickend verlief hier über 50 Jahre der "Eiserne Vorhang", eine bis zum Jahre 1990 unüberwindliche Grenze, die mit Stacheldraht, Elektozaun und Minenfeldern gesichert war. Erbaut wurde die Kapelle 1958 vom damaligen Ortspfarrer sowie den Bewohnern von Haidmühle, um ein Versprechen einzulösen, das die Bevölkerung und der Pfarrer Moritz Meisl in den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 gegeben hatten.

Kurz vor Ende des 2. Weltkrieges, als viele Orte in der Umgebung schon in Schutt und Asche lagen, wurde die Mutter Gottes von Lourdes mit der Bitte angerufen Haidmühle zu verschonen. Die Amerikaner beschossen bereits den Ort und unweit von der Stelle, wo heute die Kapelle steht. In Oberludwigsreut nahe Haidmühle schlug eine Granate ein, die jedoch nicht explodierte. Die entschärftge Granate liegt bis heute in der Kapelle als Bodenvase. 1969 wurde die Anlage ausgebaut. Es entstand ein Glockenturm mit fünf Glocken. Stündlich ertönt von 9.00 - 21.00 Uhr ein mehrminütiges Glockenspiel, welches das "Ave Maria von Lourdes" spielt.

Die durch den Borkenkäferbefall entstandene Waldlichtung erlaubt einen Blick auf den Haidel (1166 m ü.NN), der durch seinen Aussichtsturm (links) und Fernsehturm (rechts) erkennbar ist.

Nach dem Waldende wird in einer kleinen Talsenke der Islandpferdehof passiert. Der freie Blick zum majästetischen Dreisesselberg signalisiert der Psyche eine klare Ansage: vor dem ersehnten Gipfelglück stehen erst mal knackige 500 Höhenmeter auf dem Programm. Der Markweg geht am Waldrand in eine unasphaltierte Forststraße über. 

Nach 3,5 km wird die Dreisesselstraße gequert.  Schräg versetzt beginnt der 1 km lange Triftersteig zur Kreuzbachklause, wo etliche Schautafeln über die Geschichte des Holztriftens informiert.

Wanderschilder mit Entfernungsangaben erleichtern die Orientierung. 

 Kreuzbach-Triftkanal

Kaum vorstellbar, dass bis vor 200 Jahren hier noch ein nahezu undurchdringlicher Urwald wuchs, Die Kammlagen des Böhmerwalds waren damals vom restlich verbliebenen Urwald Mitteleuropas bedeckt. Die unzugänglichen Hochlagenwälder blieben lange Zeit ungenutzt, da sie viel zu weit von den mittelalterlichen Städten entfernt lagen. Durch die fernab einsetzende Industrialisierung sowie dessen ausgelöste Bevölkerungswachstum setzte in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für diese bislang unwirtliche und unbewohnte Gegend ein tiefgreifender Wandel ein. So benötigte der dramatisch gestiegene Energiebedarf (wie z.B. in den Großstädten Wien und Prag) Unmengen Brennholz. Zur damaligen Zeit war jedoch ein leistungsfähiger Massentransport des nachwachsenden Rohstoffs einzig über Fließgewässer möglich. 

1861 wurde mit dem Bau der Kreuzbachklause und dem zugehörigen Kanal begonnen, um das Dreisesselwasser in den Osterbach und weiter in die Ilz zu leiten. Bis nach dem Ersten Weltkrieges wurde die Baumstämme der Region über den Kreuzbachkanal nach Passau in die Donau und von dort weiter Richtung Wien gedriftet und geflösst.

Nachdem der Kreuzbach-Triftkanal nicht mehr genutzt wurde verfiel er großteils. Der Triftkanal folgte einst dem "Spitzenberger Steig" um den Nordhang des Dreisessels herum wo der Wald nur geringes Gefälle aufwies. Vor der Einmündung der Dreisesselstraße in die Staatsstraße zweigt er zur Frauenberger Flur - die so genannte Rusel - ab, von wo der Triftkanal in ein steiles Gefälle überging. Die dortige Steinpflasterung ist auch heute noch gut erhalten. Der Triftkanal folgte der Kanalstraße durch Frauenberg und überwand südlich der Ortschaft die Europäische Hauptwasserscheide. Eine weitere Wasserscheide wurde in Branntweinhäuser überwunden, um in den als Triftgewässer ausgebauten Osterbach zu münden. Schautafeln informieren über die historische Transporttechnik, lokale Besonderheiten der Triftkanäle sowie über die grenzübergreifende Kulturlandschaft der Bischofsreuter Waldhufen, welche als Zeugnisse des landschaftsprägenden Wirkens des Menschen erhalten geblieben sind. KulturLandschaftsMuseum

Bild: Bayernbike-Recherche- und Exkursionsfahrt mit Drohne. 

 Hinweis: Der Triftsteig verläuft stellenweise durch sensible Naturbereiche, weswegen von dem Pfad nicht abgewichen bzw. empfindliche Uferzonen der Klause, Bachläufe und angrenzende Moore nicht betreten werden dürfen. Es versteht sich von selbst, keine Abfälle zu hinterlassen.

Die Kreuzbach-Klause aus der Vogelperspektive, wo sich die "Streckentester" mit viel Fahrfreude ihren Weg bahnen. Still und leise liegt der Kreuzbach-Triftsee verwunschen im Wald am Fuß des Dreisesselberges.

Ein Kraftort, wo eine schöpferische Auszeit ungeahnte Energien einflösst. Zeit, um in Ruhe Flüssigkeit aufzunehmen, bevor die kräftezehrende Steigung ihren Schweißtribut einfordert.

Entlang des Kreuzbachkanals kurbelt man auf dem Museumssteig zum Kreuzbach-Triftsee, wonach eine Waldschleife in einen gewundenen Singletrail abzweigt. Unvorstellbar, dass einst die Baumstämme aus dem Bayerischen Wald und Böhmerwald auf der Moldau bzw. Donau geflösst und getriftet wurden. Bis nach dem Ersten Weltkrieges wurde das Holz zu den Sägewerkeren und auf der Ilz nach Passau getriftet. Der Kanal ist heute größtenteils verfallen und der Kreuzbach fließt jetzt wieder der Moldau zu.

Nach etwa 6 km trifft man abermals auf die Dreisesselstraße (1083 m). Es empfiehlt sich kurzzeitig auf die Asphaltstraße auszuweichen, weil der weiterführend Pfad an der gegenüberliegende Straßenseite bis zu 30% steil ist und teils verblocktes Terrain Schiebepassen beinhaltet (bergab Schmankerltrail). Wer indes schmerzbefreit ist, eine optimale Bergübersetzung verfügt und seinem inneren Schweinehund den Kampf ansagen möchte, der kann sich auf dem kniffligen, steilen Trail abarbeiten. 

Nachdem man knapp 140 hm auf dem 2,7 km langen Abschnitt der Dreisesselstraße hinauf getreten ist (gleichmäßige Steigung 10%) zweigt links ein steiniger Pfad ab. Etliche Regenwasserrinnen queren den Schotterpfad was einem kurzzeitige Rampen von fast 20% beschert. Etwas weniger schweißtreibend gestaltet sich der Bergaufstieg auf der Asphaltstraße, wenngleich nach dem Dreisesselparkplatz im finalen Gipfelanstieg (100 hm; für KFZ gesperrt) ebenfalls 20% steil ist.

Allmählich lichtet sich der Wald. Die baumfreie Zone hat allerdings nichts mit der thermisch bedingten Waldgrenze zu tun, denn anders als in den Alpen erreichen die Höhenlagen des Bayerischen Waldes nicht die Waldgrenze (liegt in den Alpen bei etwa 1 800 m). Vielmehr ist der "Kahlschlag" die Folge des Borkenkäferbefalls sowie die Spätfolgen des Orkans Kyrill, der 2007 mit brachialer Windgeschwindigkeit Schneisen der Verwüstung hinterließ.

Die baumfreie Erhebung bringt den Vorteil mit sich, dass mit steigender Höhe äquivalent die Fernsicht in allen Himmelsrichtungen zunimmt. Bei Föhneinfluss oder Inversionswetterlage ist sogar die Alpenkette vom Toten Gebirge bis zur Zugspitze zu sehen, da die Sicht nicht mehr durch dichten Baumbestand eingeschränkt ist. 

Schon bald befindet man sich im „Steinernen Meer", das eine Fläche von ca. 9 ha einnimmt. Einst mächtige Granitfelsen sind im Laufe der Zeit in kleinere Felsbrocken zerfallen, die zu den schönsten Geotopen Bayerns gehören. 

In nördlicher Blickrichtung überblickt man weite Teile des Böhmerwalds. 

Die Grenzlinie zu Tschechien verläuft knapp 400 m südöstlich am Gipfel des Dreisesselbergs, wobei sich das Dreiländereck Deutschland−Österreich−Tschechien nahe des Plöckenstein - Luftlinie rund 3 km - südöstlich des Dreisesselbergs befindet.

Bild: TRANS BAYERWALD Route (3. Etappe, Aufffahrt von Neureichenau)

Da das Hochplateau des Dreisesselberges eine sagenhafte Rundumsicht von verschiedenen Aussichtspunkten bietet, sollte für das Gipfel-Hochplateau ein entsprechend großzügiger Zeitpuffer eingeplant werden, zumal der Berggasthof samt Biergarten für Hunger & Durst leckeren Energienaschub in luftiger Höhe bietet. 

Inspiratives Päuschen mit Panoramablick nach dem schweißtreibenden Uphill ist das höchste der Gefühle.

Blickrichtung über den »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«, Passauer Land und Deggendorfer Land.

Naturschutz

Der beeindruckenden Felsformationen sowie der naturnahen Hochlagenwälder wegen wurde bereits 1938 ein 268 ha großer Bereich des Grenzkamms zwischen Hochstein und Dreiländereck als Naturschutzgebiet ausgewiesen. Inzwischen gehört das geschützte Areal zusammen mit dem angrenzenden Šumava-Nationalpark und den oberösterreichischen Hochlagenwäldern als sogenanntes Fauna-Flora-Habitat-Gebiet zum europäischen Schutzgebietsnetz „Natura 2000“. Zum Schutz des vom Aussterben bedrohten Auerhuhn-Vorkommens gilt in dieser sensiblen Naturregion ein striktes Wegegebot. 

 Regeln zum Schutz der Natur

Die Natur ist unser höchstes Gut! Respektvoll auf dem Weg und mit der Natur - damit jeder die Natur auf seine Weise genießen kann.

Wir schützen, was wir lieben und…

fahren nur auf Wegen, akzeptieren Wegesperrungen und Schutzgebiete.

hinterlassen keine Spuren und keinen Müll.

respektieren andere Naturnutzer.

nehmen Rücksicht auf die Tiere.

vermeiden Fahrten in der Dämmerung und Nachtfahrten.

fahren vorausschauend und schätzen ihre Fähigkeiten richtig ein.

halten sich an die Wegeregeln, vor allem in den sensiblen Naturschutzgebieten, dem Naturpark Bayerischer Wald, dem Naturpark Oberer Bayerischer Wald und dem Nationalpark Bayerischer Wald.

Ein harmonisches Nebeneinander von Wanderern, Mountainbikern, Landwirten, Förstern, Grundbesitzern, Jägern und vielen anderen ist uns ein besonderes Anliegen. Daher wollen wir, der Tourismusverband Ostbayern, zusammen mit den sechs Landkreisen, mit den Orten, Naturparken, dem Nationalpark Bayerischer Wald und den Bayerischen Staatsforsten  aktiv für ein rücksichtsvolles Miteinander, für gegenseitiges Verständnis und Verstehen sensibilisieren. Wir sagen DANKE! Quelle: Tourismusverband Ostbayern

Ist der harte Gipfelaufstieg geschafft, wandelt sich der Gesichtsausdruck von schmerzverzerrt zu Glückseligkeit - den ausgeschütteten Glückshormonen sei Dank. Der Berggasthof Dreisessel bietet eine gutbürgerliche Küche, sowie eine reichhaltige Auswahl an Eisspezialitäten und Kuchen, weswegen der Biergarten bei gutem Wetter in gesunder Höhenluft meist gut besucht ist.

Der Hochsteinfels (1333 m) und Dreisesselfels (1.312 m) - drei bizarre Granitfelsen, die aus kissenartig geformten Felsblöcken der so genannten Wollsackverwitterung bestehen - liegen rund 500 m auseinander. Ein flach gekiester Wanderweg verbindet auf dem Hochplateau beide Felsformationen. Der Hochstein bildet mit seiner markanten Granitfelsgruppe die höchste Erhebung des Dreisesselbergs.

Eindrucksvoll erheben sich etwa 20 m hohe, übereinander getürmte Felsen, die über eine steinerne Treppe erreichbar sind. Oben befinden sich drei steinerne Sitzmulden über deren Entstehung man bis heute rätselt.

Am Fuße des Hochstein heißt es für Biker "Ende Gelände". Entweder gönnt man sich auf der Sitzbank eine wohl verdientes Päuschen, oder steigt die Steinstufen zum Gipfelkreuz empor.

Glücksmomente auf dem markantem Granitfels des Hochstein. Der Zenit des Dreisesselmassivs wird von einem Gipfelkreuz geziert. Schmale Steinstufen führen zur Aussichtsrampe hinauf, von wo sich grandioses Panorama über das unermessliche Waldmeer des Böhmerwaldes und die Bayerwaldgipfel Haidel, Lusen, Rachel und Arber bietet. Auch ins oberösterreichische Mühlviertel sowie die Ortschaften der Haidelregion Haidmühle, Philippsreut, Hinterschmiding, Grainet, Neureichenau und Jandelsbrunn sind zu sehen.

An klaren Tagen erblickt man über das Inn- und Donauland hinweg sogar das Dachsteingebirge sowie eine Vielzahl gezackter Alpengipfel. Ein fesselndes Panorama, das sich unauslöschlich ins Langzeitgedächnis einbrennt. 

Totholz so weit das Auge reicht. So winzig der Borkenkäfer auch sein mag, verwandelt der Forstschädling die ehemals dicht bewaldete Bergregion in mystische Mondlanschaften. 

Dreisessel-Webcam

Bevor es in die Abfahrt geht kommt man wohl kaum umhin, das Getränke- und Speisenangebot des Biergartens links liegen zu lassen. Hierbei kann man das Erlebte ein wenig sacken lassen und seine Energiespeicher  auffüllen. Wie besagt ein bayerisches Sprichwort: "Speis & Trank hält Leib und Seele zusammen". Prost Mahlzeit!

Das einst dicht bewaldete Gebiet fiel dem Borkenkäferbefall zum Opfer. Zudem sorgte der Orkan Kyrill, der in der Nacht am 19. Januar 2007 nicht nur über das bayerisch-böhmische Waldgebirge sondern über weite Teile Europas mit Windgeschwindigkeiten bis zu 225 km/h übers Land fegte - für großflächigen Windbruch. Von der ehemaligen Baumvegetation exsitiert heute nur noch Totholz. Trotz alledem beeindruckend, wie sich stellenweise eine Waldverjüngung ohne jedwede menschliche Beeinflussung vollzieht.

Jedes Jahr findet am "Tag des Sports" das Bergrennen "Der Quälspass am Dreisessel" statt. Das Bergrennen für Mountainbiker, Läufer, Nordic Walker und Tandem-Fahrer genießt einen überregionalen Bekanntheitsgrad. Mehr unter Quälspaß am Dreisessel

Erstaunlich viele e-Biker erklimmen mittlerweile den Dreisesselberg. Die Aufstiegshilfe macht's möglich und beflügelt auch Fahrer, denen es ohne Akku-Schubkraft nicht wäre die höchsten Bayerwaldgipfel zu bezwingen.

 E-Bike-Verleih- und E-Bike-Ladestationen 

2019 erfolgte auf dem Dreisessel-Gipfel beim »Tag des Sports« die offizielle Einweihung der Skulptur "Der Bezwinger", die als Fotopoint der TRANS BAYERWALD (Etappe 3, Nordroute) vis a vis des Berggasthofs Dreisessel auf einem Felsabsatz trohnt. Die hölzerne Skulptur stammt von einer 40 Meter hohe Fichte, die ein Herbststurm im Jahre 2015 auf dem Dreisessel zu Fall brachte. Seit Jahren gilt die Holzskulptur als Symbol und Sinnbild des "Tags des Sports" in Neureichenau, an dem jedes Jahr über 700 Starter (Mountainbiker, Läufer) teilnehmen. 

  

Im Dreiländereck entlang des Grenzkamms des Bayerische Waldes bzw. grenzüberschreitend im Nationalpark Šumava befindet sich ein attraktives Bikeparadies. So finden beispielsweise Tourenbiker auf der 361 km langen »TRANS BAYERWALD« - die u.a. den »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« durchquert, reichlich Entfaltungspotential. Die 63 km lange 3. Etappe von Waldkirchen nach Mitterfirmiansreut schlängelt sich durch den Frauenberger-, Duschlberger-, Leopoldsreuther-, und Graineter Wald. Auch Gravelbiker können den Dreisessel auf einer leicht abgeänderen Routenführung überqueren: Gravelbiketour »CHALLENGE« 

Eng an den Felsen geschmiegt und vom Hochplateau-Wanderweg nicht einsehbar befindet sich unterhalb des Hochstein am Dreisessel die Bischof-Neumann-Kapelle. Sie erinnert an den Heiligen Johann Nepomuk Neumann aus dem Böhmerwald, der vor 150 Jahren in Amerika gestorben ist. Die am 27. Juli 1980 geweihte Bischof-Neumann-Kapelle ist seither jedes Jahr zur Begegnungsstätte beim Jakobitreffen der Böhmerwäldler geworden.

Kurz vor der Abfahrt nochmal "Lagebesprechung". Im Bild links Local Berthold vom RSC-Waldkirchen, der das Dreisesselgebiet bestens kennt.

 

Das steile Gefälle - durchsetzt mit tiefen Regenrinnen verlangt höchste Konzentration und beansprucht mächtig die Unterarm-Muskulatur. 

Um nicht gänzlich denselben Weg zurück zu radeln empfiehlt es sich bei der Kreuzbach-Klause links in die Dreisesselstraße einzubiegen, um gleich kurz darauf rechts wieder in der Botanik zu verschwinden.

Auf einer Höhe von 860 m die Kreuzbachwasserfälle passiert die mitsamt des Wasserrads am Kreuzbach für Wanderer wie Radler beliebte Anlaufstellen sind. Definitiv lohnenswert vom Sattel zu steigen und zu Fuß dem Bachlauf auf einem unwegsamen Steig bis zu den Wasserfällen folgen. 

Abkühlung im Kreuzbach, dessen klares Gebirgswasser Trinkwasserqualität hat.

Wenn das wildromantische Naturdickicht an der Staatstraße 2130 (KM 15.9) abrupt ihr Ende nimmt, radelt man den zwei km langen Schlussabschnitt auf dem Adalbert Stifter Radweg - benannt nach dem weltbekannten Dichter und Schriftsteller Adalbert Stifter - zurück zum Ausgangsort Haidmühle. Die gemütliche Ausrollphase auf der flachen Bahntrasse ist das ideale Cool Down für die strapazierte Beinmuskulatur.

 Rastplatz "Jogl-Kneippanlage" am Mirasatbach

Zum Schluss bietet sich ein Abstecher zur Kneippanlage Jogl - ein echter Gesundheitsknüller - an. Der eiskalte Mirasatbach speist die Kneippanlage und sorgt nicht nur für ein abwechslungsreiches Vergnügen sondern macht müde Beine wieder munter. Also genau das, was der Körper zur Wiederherstellung benötigt.  

Wassertreten (30-120 Sekunden) leitet schonend die Regenerationsphase ein. 

Die Kneippanlage am Mirasatbach befindet sich am Schnittpunkt der Haideltour-Route und dem Albert-Stifter-Radweg.  

Kurz vor dem Zielort Haidmühle erwartet Radfahrer ein echter Gesundheitsknüller. Der eiskalte Mirasatbach speist hier die Kneippanlage Jogl und sorgt nicht nur für ein abwechslungsreiches Vergnügen sondern macht müde Beine wieder munter. Wassertreten (30-120 Sekunden) leitet schonend die Regenerationsphase ein. 

Die Kneippanlage Jogl am Mirasatbach befindet sich direkt neben dem Albert-Stifter-Radweg.    

Kneippen regt -  in dem Kaltwasserbecken nicht nur den Kreislauf und den Stoffwechsel an bzw. fördert die Durchblutung - sondern stärkt dazu auch das Immunsystem. Darüber hinaus wirkt die Methode ganzheitlich, d.h. Körper, Kopf und Seele kommen in Einklang. Eine wahre Wohltat, die für ausgemergelte Radfahrer wie gerufen kommt.  

Die unmittelbare Nähe des beliebten Adalbert-Stifter-Radwegs bringt es mit sich, dass viele Radfahrer von dem natürlichen "Gesundbrunnen" regen Gebrauch machen. "Im Wasser liegt das Heil; es ist das einfachste, wohlfeilste und - recht angewandt - das sicherste Heilmittel" (Zitat Sebastian Kneipp). 

 Sebastian Kneipp

Sebastian Kneipp wurde am 17.05.1821 geboren. 1844 zog er mit seinem Förderer Dr. Matthias Merkle nach Dillingen, wo er am Gymnasium trotz Tuberkulose das Abitur machte. 1849 begann er mit dem Theologiestudium und entdeckte rein zufällig ein Buch des Arztes Johann Siegmund über die Heilkraft von kaltem Wasser. Beeindruckt von dessen Erkenntnissen unternahm Kneipp im Selbstversuch Bäder in der kalten Donau. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich derart, weshalb er seine kostenlosen Behandlungsformen auch auf Patienten ausdehnte. Bezeichnend, dass ausgerechnet Ärzten das Vorgehen missfiel und sie gegen Kneipps selbstlose Behandlungsmethode ein Gerichtsverfahren anstrengten. Die Heilkraft des Wassers entdeckte Kneipp wieder, da bereits die Römer in der Antike mit Wasseranwendungen arbeiteten. Erst 2015 entschied die Deutsche UNESCO-Kommission "Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps" offiziell als immaterielles Kulturerbe anzuerkennen.

Nach dem erfrischenden Wellness-Genuss macht die Weiterfahrt richtig Spaß, zumal es nach Haidmühle nur noch ein Katzensprung ist (1.5 km). Auf der Kuppe mündet der Zufahrtsweg in den Adalbert-Stifter-Radweg ein (links Haidmühle, rechts Richtung Waldkirchen).

Die ehemalige Bahntrasse des Adalbert-Stifter-Radwegs beschert mit seinem flachen Profil einen harmonisch ausklingenden Abschluss. Im Wohlfühltempo relaxt dahin rollen, Blicke schweifen lassen und die letzten Kilometer einfach genießen. So kommt das Ziel wie von selbst zugeflogen.

 Dreisesselalm 

Leider gehört die Einkehrmöglichkeit in der Dreisesselalm am Fuß des Dreisesselberges seit 2023 der Vergangenheit an. Die urigen Gasträume werden nur noch auf Vorbestellung für Vereine bzw. größere Gruppen geöffnet.

Die Dreisesselalm liegt am Fuße des Dreisessels bzw. unterhalb des Naturschutzgebietss "Hochwald". Aufgrund der beeindruckenden Felsformationen und der naturnahen Hochlagenwälder wurde das Gebiet des Grenzkamms zwischen Hochstein und Drieiländereck bereits 1938 zum Naturschutzgebiet erklärt. Mittlerweile gehört das Naturareal als sogenannten Fauna-Flora-Habitat-Gebiet zum europäischen Schutzgebietsnetz "Natura 2000". 

Urig, gemütlich, traditionsbehaftet - vielleicht in der Zeit von Streß, Hetze, Reizüberflutung bzw. von Instagram & Co sogar ein wenig aus der Zeit gefallen, aber dafür umso authentischer und charmanter: die Dreisesselalm am Fuße des Dreisessels auf 960 m Höhe. Fraglos zählt sie zu den schönsten und urigsten Hütten im Bayerischen Wald, zumal die Sonnenterasse auch noch einen wunderschönen Ausblick auf die Haidl-Region bietet. Eine bayersiche Brotzeit bzw. regionaltypische Speise und Getränke gibt es nur auf Vorbestellung größerer Gruppen.  

Falls das Wetter mitspielt, verspricht zu guter Letzt ein Bad im Moorwasser-Naturbadesee - gespeist vom Kreuzbach aus dem Dreisesselgebiet - am Ortsrand von Haidmühle einen perfekten Tourabschluß.

Nachdem das Rathaus Haidmühle passiert wird, schließt sich der Kreis der Haideltour. Eine faszinierendes Naturerlebnis - gepaart mit unvergesslichen Panoramablicken - neigt sich ihrem Ende zu. 

Ein erfrischendes Bad im Moorwasser-Naturbadesee von Haidmühle , der vom Kreuzbach gespeist wird ist der perfekte Tourabschluss. Beine vertreten, Relaxen, Erlebnisse sacken lassen und den Blick auf den Dreisessel genießen, den ehrgeizig bezwungen wurde.

 Je nach Lust & Laune bzw. wer sich konditionell unausgelastet fühlt, hängt anschließend (vorausgesetzt man startet frühzeitig) die 31 km lange Haideltour dran. Somit ergibt sich eine  "vollwertige" Tagestour mit einer Gesamtstreckenlänge von 49 km und 1107 Höhenmeter. 

Kontaktdaten

Ferienland Nationalpark Bayerischer Wald 
Schlosssteig 1
94078 Freyung 

Tel. 08551/57-114
Fax 08551/57-193

touristinfo@lra.landkreis-frg.de

www.bayerwald-info.de 

Tourist-Info Haidmühle
Schulstraße 39
94145 Haidmühle

Tel.: 085 56 - 19433
Fax: 085 56 - 1032     

haidmuehle@t-online.de

http://www.haidmuehle.de/

Tourist-Info Neureichenau
Dreisesselstraße 8
94089 Neureichenau

Tel.: +49 (0)8583 - 9601 - 20

tourismus@neureichenau.de

https://www.neureichenau.de/startseite/