Faszinierendes Rad-Revier im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«

Herzlich Willkommen im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«, im Land der finsteren Wälder, schroffen Berggipfeln, verschwiegenen Tälern, mäandernden Bächen, kristallklaren Bergseen und wildromantischen Hochmooren. Für Radtouristen ist die zauberhafte Naturkulisse ein echtes Eldorado. 

Foto: Natur pur - soweit das Auge reicht. Blick über das Dreiländereck unterhalb des Böhmerwaldkamms

Wer sich über sein radtouristisches Feriendomizil unschlüssig ist, sollte das Naturjuwel »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« im Landkreis Freyung-Grafenau mal genauer unter die Lupe nehmen. Gesegnet mit einer atemberaubenden Mittelgebirgslandschaft bietet das Wechselspiel aus gurgelnden (Gebirgs-) Bächen, imposanten Berggipfeln, entlegenen Triftklausen und schier endlosen Waldpassagen mit ausgezeichneter Luftqualität wahrhaftig traumhafte Panoramastrecken. Nicht ohne Grund tragen mehrere Orte im Landkreis Freyung-Grafenau das Prädikat eines staatlich anerkannten Luftkurorts. Überreste einer ehemaligen Kulturlandschaft von Bergweiden und Streuobstwiesen konnten sich in der Schutzzone des Nationalparks Bayerischer Wald jahrzehntelang ohne menschliche Eingriffe prächtig entwickeln. Ein segensreicher Umstand, der Naturliebhabern zugute kommt und geradewegs zum Radfahren einlädt, zumal der ausgewiesene »Nationalpark-Radweg« das Naturareal komplett durchquert. Dabei spielt es keine Rolle, mit welcher Radgattung verschlungene Pfade, Wege und Forstraßen in der unberührten Natur erkundet werden. Ob Rennrad, Gravelbike, Mountainbike oder Trekkingrad, das variantenreiche Routennetz bietet - mit oder ohne e-Antrieb - ideale Bedingungen, dessen zauberhafte Naturschauspiele regelrechte Begeisterungsschübe auslösen. Bleibt festzuhalten, dass es keine bessere Fortbewegungsart gibt, unbekannte Gegenden zu erkunden, einheimische Menschen kennen zu lernen, sich an landschaftlichen und kulturellen Sehenswürdigkeiten zu erfreuen und traditionelle Lokale mit urigen Biergärten aufzustöbern, als mit eigener Muskelkraft dies zu tun. 

Foto: deutsch-österreichischer Grenzübergang Pendelin / Furt nahe Lackenhäuser (Ortsteil der Gemeinde Neureichenau) am Fuße des Böhmerwaldkamms 

Mittelgebirgsprofil kein Ausschlusskriterium für Leistungsschwächere

Dass die Mittelgebirgstopographie im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« überwiegend bergigen Charakter aufweist liegt auf der Hand. Doch im Gegensatz zu früher, als das ständige bergauf und bergab stramme „Wadeln“ und ausgezeichnete Kondition abverlangte, hat sich seit Einführung der e-bikes das Blatt grundlegend gewandelt. Gerade für Leistungsschwächere ist die Technologie ein wahrer Segen, da Alter oder  Fitnesszustand kein leidiges Ausschlußkriterium für bergiges Terrain mehr ist. Heutzutage sind selbst steilere Anstiege für Senioren bzw. Gelegenheitsradler keine unüberwindbaren Hürden mehr, wie man es am Dreisesselberg, Haidel oder Brotjacklriegel tagtäglich beobachten kann. Da ebiker in Bergregionen mittlerweile zum alltäglichen Erscheinungsbild gehören zeigt, dass es kaum mehr unüberwindbare Barrieren (außer fahrtechnische Anforderungen) gibt. 

Bild: Dreisesselbus am Busbahnhof Waldkirchen

 Möchte man sich den schweißtreibenden 450 Höhenmeter-Uphill zum Dreisesselberg ersparen oder ist mit Kindern unterwegs kann die Dreisesselbuslinie mit Radanhänger nutzen, die regelmäßig zwischen Waldkirchen und dem Parkplatz Dreisesselberg (1.243 m) verkehrt.

Eintauchen in ein unvergleichliches Naturerlebnis, genussvoll durch die hügelige Naturlandschaft gondeln und hier und da in einen lauschigen Biergarten einkehren. Eine begehrliche Kombi, die passionierte Radler lieben und bekanntermaßen der Himmel auf Erden ist. Beispiele gefällig? Familien wählen leichte Bahntrassen-Radwege, dessen nivellierte Steigungen kaum mehr als 3% betragen. Allen voran die Familienparadestrecke - der »Adalbert-Stifter-Radweg« - der auch von Kindern bzw. mit Kinderanhängern problemlos befahrbar ist. Etappenradlern legen wir die 183 km lange »Radrundtour von der Donau zur Donau« ans Herz, die Fluss- und Bahntrassen-Radwege harmonisch miteinander verbindet. Und Gravelbiker können auf dem großflächigen Netz an Forst- und Schotterwegen ihrer Leidenschaft freien Lauf lassen, während Rennradler sich am Dreisesselberg (1.333 m ü.NN.) mühsam abarbeiten können.

Foto bei Irlesberg/Röhrnbach: Schnittpunkt »Donau-Ilz-Radweg«, »Adalbert-Stifter-Radweg«, »Donau-Bayerwald-Route« 

Die »Donau-Bayerwald-Route« die durch das Ilztal und das wellige Dreiburgenland verläuft gilt gemeinhin als Geheimtipp, wenngleich das Streckenprofil der 103 km langen Rundtour mit 2.050 Höhenmeter entweder eine gehörige Portion Wadenschmalz benötigt oder eine gute Akkukapazität verlangt (je höher die Kapazität in Wattstunden, desto größer die Reichweite). Da die Route in Irlesberg/Röhrnbach mit dem Donau-Ilz-Radweg und Adalbert-Stifter-Radweg zusammentrifft, bietet der Knotenpunkt Anbindungsmöglichkeiten bzw. eröffnet individuelle Kombinationsalternativen. So verschieden Geschmäcker auch sein mögen, so unterschiedlich repräsentiert sich das gigantische Tourenpotential im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«. Gewundene Täler im Wechsel mit Hochflächen, bis hin zu steilen Bergflanken rollt das Gelände sowohl genussorientierten Freizeitradlern als auch ambitionierten Radsportlern bzw. Gravel- und Mountainbikern sprichwörtlich den "roten Teppich" aus. Ob gemächliches Bahntrassenradeln mit nivellierten Steigungen und sanftem Gefälle, oder bergauf, bergab auf dem flussverbindenden »Donau-Moldau-Radweg - es gleicht schon fast einer Qual der Wahl, welcher Route man den Vorzug gibt.

Grenzenloser Radlspaß 

Abgesehen vom inländischen Radwegenetz hat der Landkreis Freyung-Grafenau ein Ass im Ärmel, das Radtouristen besonders schätzen. Als sei das enorme Tourenpotential hierzulande nicht schon fast zuviel des Guten, erweitern (Rund-) Touren am Grenzkamm des Bayerischen Waldes ins nah gelegene Naturschutzgebiet Šumava im Böhmerwald bzw. im oberösterreichischen Mühlviertel den Aktionsradius beträchtlich. Möglich machen es mehrere Fußgänger- Radfahrergrenzübergänge (CZ/A), die dem grenzenlosen Radlspaß enorm Vorschub leisten. So verlaufen gleich mehrere (Fern-) Radwege über den Grenzübergang Haidmühle – Nové Údolí, womit das Radwegenetz mit den Nachbarstaaten hervorragend vernetzt ist und dem Radparadies die Krone aufsetzt. Wieso also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Mitnichten eine abgedrosche Phrase, denn Tritt um Tritt ist man vom herrlichen Naturzauber in dieser Gegend überwältigt. Der "Woid" - wie ihn die heimischen "Bayerwaldler" liebevoll nennen - ist gerade für Naturliebhaber ein wahrer Segen. 

Das romantische Tal der Kalten Moldau - das bis auf eine lokale Eisenbahnlinie im übrigen verkehrsfrei ist - zum Moldaustausee nach Nova Pec ist für Familienradler - aber auch alle anderen - ein echter Geheimtipp. Parallel dazu schlängelt sich der knapp 200 Meter höher gelegene Schwarzenberger Schwemmkanal durch den mystischen Böhmerwald, der nur unweit vom Grenzort Haidmühle seinen Ausgang nimmt. Erschlossen ist die dicht bewaldete Gegend durch den länderübergreifenden »Dreiländer-Radweg« und die »Drei-Länder-Radtour«, die zusätzlich das oberösterreichische Mühlviertel tangieren. Die anspruchsvollen Radrouten geizen nicht mit Anstiegen. Auf großteils unterschiedlicher Streckenführung verlaufen beide Routen in entgegengesetzter Fahrtrichtung am Schwarzenberger Schwemmkanal gemeinsam entlang.

 "Pozor! Státní Hranice"! Auf Deutsch: "Achtung! Staatsgrenze". Früher eine schwer bewachte Grenzlinie, heute eine durchlässige Grenze für Naturliebhaber. Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs kann die Staatsgrenze zur CZ-Republik von EU-Staatsangehörigen zu jeder Tageszeit an jedem beliebigen Ort mit gültigem Reisedokument überquert werden. Die unbesetzten Fußgänger- und Radfahrergrenzübergänge in Haidmühle/Udoli, Finsterau/Bucina, Plöckenstein (CZ/A), Bischofsreut/Marchhäuser, Lackenhäuser/Schwarzenberg, Guglwald/Haslach und Aigen-Schlägl/Ulrichsberg ermöglichen die Ein- und Ausreise in die Nachbarstaaten Tschechien und Österreich sogar ohne Grenzformalitäten, weshalb der Tourismus boomt. Bei Grenzübertritt ist ein gültiges Reisedokument mitzuführen. 

Foto: Schwarzenberger Schwemmkanal das "achte Weltwunder" im Böhmerwald 

Die »Sumava-Rundtour« (Moldauquelle) und der »Nationalpark-Radweg« bereichern das länderüberschreitende Routenportfolio enorm. Wie man sieht, sind Radfahrern im Dreiländereck im wahrsten Sinne des Wortes keine Grenzen gesetzt. Dank der Rad- und Fußgängergrenzübergänge lässt sich der Aktionsradius beliebig erweitern bzw. ausgewählte Tourabschnitte miteinander kombinieren. Im Grunde spielt es keine Rolle welche Route auserkoren wird, denn das dünnbesiedelte Gebiet hält immer wieder entrückte Kraftorte parat an denen es leichter fällt die eigene Mitte wiederzufinden. Meditative Momente in denen einem rasch ein (melancholisches) Gefühl beschleicht, wie sehr im Hier und Jetzt die Zeit stehen geblieben zu sein scheint.

Beim Rad- und Biketourenknotenpunkt Frauenberg (872 m ü.NN.) - 4 km von Haidmühle entfernt - kreuzen sich mehrere Radwege, Mountainbike- und Gravelbike-Touren: Adalbert-Stifter-Radweg,  Donau-Moldau-Radweg, Drei-Länder-Radtour (Startpunkt), TRANS BAYERWALD, Dreiländer-Radweg sowie fünf hoch attraktive Gravelbikerouten.

Die Destination »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«, ist von ihrer wildromantischen Natur- und Kulturlandschaft im "Land der Stille" - wie es einst der weltbekannte Schriftsteller Adalbert Stifter formulierte - geprägt. Kostbare Naturjuwelen, deren reizvolle Sehnsuchtslandschaften - sofern man achtsam unterwegs ist - die Sinne betören und eine beruhigend-inspirierende Wirkung entfalten. Mit anderen Worten: seinen Radurlaub im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« zu verbringen bedeutet das Leben dort zu genießen, wo es am schönsten ist. Dem pflichtete schon der weltberühmte Schriftsteller und Dichter Adalbert Stifter bei: „Sag niemals, dass etwas schön ist, wenn du nicht den Bayerischen Wald gesehen hast.“ Wie wahr diese Worte sind, kann der Naturliebhaber heute in der Region Tritt um Tritt selbst erleben. 

Foto: Hochstein (1.333 m ü.NN.) - höchste Stelle des Dreisesselbergs, über den die Elbe-Donau-Wasserscheide verläuft

Landschaftskino

Urlaub daheim - dort wo man sich am wohlsten und tief verwurzelt fühlt. Heimat ist im besten Fall jene Region, wo das Herz zuhause ist. Doch wer kann schon von sich allen Ernstes behaupten, sein Heimatland bis in den letzten Winkel zu kennen? Geschweige denn, ein weit verzweigtes Radwegenetz, das verborgene Kleinode in malerischen Ecken des Landes erschließt bei dem schmucke Städtchen, Marktgemeinden und idyllische Dörfer passiert werden. Freilich beansprucht die Erkundung einzigartiger Naturschönheiten und das Lesen angebrachter Schautafeln über Land & Leute im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« ausgesprochen viel Zeit, Muße und Wissbegierde. Dafür kann man die abwechslungsreiche Routenvielfalt in vollen Zügen auskosten und "erfährt" quasi im doppelten Wortsinn interessante Informationen über diese Gegend. Schon allein deshalb lohnt es sich stressless ohne selbstauferlegten Zeitdruck die Gegend im Wohlfühltempo zu "durchforsten".

Die abgeschiedene Lage am nordöstlichsten Landkreiszipfel wo drei Länder aufeinander treffen (als Trennlinie fungiert der Böhmerwaldkamm zwischen Dreisesselberg und Plöckensteinein, der durch einen Wanderpfad zur Dreiländermark erschlossen ist) bietet der Dreiländer-Radweg und die Drei Länder Tour - beide umkreisen den Gebirgsamm - im wahrsten Wortsinn "grenzenlose" Touroptionen. Jene Region, von der Adalbert Stifter in seiner Reiseerzählung "Aus dem bairischen Walde" (1867) das bekannte Zitat stammt: „Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet.

Dort wo sich noch ursprüngliche Natur entfalten kann und diese sich im Nationalpark Bayerischer Wald sogar ohne menschlichem Eingriff zu einer einzigartigen Wildnis entwickeln darf, schlummert ein wahres Traumrevier. Allerdings sind Befahrungsgebote bzw. Verbote strikt zu beachten (Naturparkranger kontrollieren die Einhaltung der strengen Nationalparkregeln). Eben weil die einzigartige Landschaft nach der Nationalparkphilosophie "die Natur Natur sein lassen wie sie ist" und diese frei nach ihren Gesetzen gedeiht wie nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural, bietet die Mittelgebirgsregion für Naturliebhaber - und damit dem sanften Tourismus - ideale Bedingungen. Schließlich ist neben der Flora & Fauna gleichsam der Mensch Nutznießer intakter Natur. Ein Terrain, das mit jeder Kurbelumdrehung unsere Sinne herausfordert, was sich schon fast wie eine Seelenmassage anfühlt.

Bild: Fußgänger- Radfahrergrenzübergang Bischofsreut/Marchhäuser

Keine Frage, Heimaturlaub zeitigt viele Vorzüge, vor allem wer dem Thema Umweltschutz bzw. Klimawandel eine zentrale Bedeutung einräumt. Nicht erst seit der Coronapandemie - aber nichtsdestoweniger auch deshalb - wurden vielen Menschen die Augen geöffnet, welch attraktive Heimatreviere quasi vor der Haustüre stiefmütterlich dahin schlummern, was so manch beschauliche Region urplötzlich ins touristische Rampenlicht katapultierte. So unerwartet schnell können sich verstetigte Trends wandeln, galt doch Deutschland jahrelang als unangefochtener Reiseweltmeister mit den meisten Reisenden ins Ausland (aktuell hinter USA und China auf Platz drei abgerutscht). 

Bild: der Donau-Moldau-Radweg stellt eine erstklassige Verbindung zwischen beiden Flüssen her

Wegweisung

Wer sich in der Radregion nicht auskennt, hat keine Orientierungsprobleme zu befürchten, schließlich bleibt man mit der übersichtlichen und durchgängigen Fahrradwegweisung immer im Bilde wo es lang geht. Die Wegweisungssystematik an Radwegen zeichnet sich in Bayern durch eine Kombination aus einer einheitlichen touristischen- sowie einer Alltagswegweisung aus. Neben Hauptwegweisern mit Ziel- und Entfernungsangabe befinden sich oftmals eingehängte Zusatzschilder (sog. Einschubplaketten) die über den Verlauf touristischer (Themen-) Routen samt entsprechendem Radwege-Signet informieren. Da die vermittelten Informationen auf das Notwendigste beschränkt sind, können sie auch während der Fahrt einfach erfasst werden. Zur besseren Orientierung geben Zwischenwegweiser mit Fahrtrichtungspfeilen den Streckenverlauf vor. Sie bestätigen von Zeit zu Zeit den Wegeverlauf, und dienen z.B. an Weggabelungen der besseren Orientierung. Das Radverkehrsleitsystem wird von den zuständigen Kommunen kontinuierlich gewartet und gepflegt.

Eine durchgängige Radwegebeschilderung gehört zum wichtigsten Orientierungsmerkmal. Nichtsdestotrotz lassen sich auch digitale Helferleins einsetzen, indem bereitgestellte GPX-Files herunter geladen werden ("doppelt gemoppelt hält besser"). Macht jedoch der Akku die Grätsche der ist froh, wenn er eine Radkarte im nützlichen Maßstab dabei hat, um in Sachen Navigation save zu sein.

Wird das Bedürfnis verspürt, jeglichem Touristentrubel bzw. überlaufenen Ausflugszielen (Hot-Spots) aus dem Weg zu gehen, dem bieten die weitläufigen Naturräume bzw. "einsame" Radrouten trefflichen "Nährboden", sich vom tristen Alltag abzukoppeln, sich entschleunigt mit allen Sinnen der Natur zu widmen und sich von energetischen Kraftorten inspirieren zu lassen. Während Tourismushochburgen in der Hochsaison unter dem Ansturm von Urlaubsgästen stöhnen und sich auf ausgetretenen Pfaden (Klassikerrouten) auf die "Füße" treten, ist im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« von ausufernder Naturnutzung nicht im Geringsten etwas zu spüren.

Abseits jeglicher Touristenströme oder Menschenansamlungen liegt Naturliebhabern eine fast zivilisationsfreie (Wald-) Landschaft zu Füßen, die fern von Hektik, Alltagsstress und Verkehrslärm ein erholsames Rückzugsrefugium bietet. Gerade dort, wo die Uhren etwas langsamer ticken und der Mensch eine Symbiose mit der Natur einzugehen vermag, schlägt der ersehnte Entspannungs- und Erholungseffekt voll durch. Was gibt es schöneres als seinem Hobby leidenschaftlich zu frönen und sich den schönen Dingen des Lebens zu widmen? Positive Energie, Lebensfreude und Zuversicht - davon kann kein Mensch genügend haben. Dass die Natur als Stimmungsaufheller wirkt und eine unbandig heilsame Wirkung auf Körper, Geist und Seele entfaltet, ist ja hinlänglich bekannt. Wie heißt es so schön im Volksmund: "In der Ruhe liegt die Kraft." 

Foto: Anfahrt zum Rad- und Fußgänger-Grenzübergang Pendelin/Furt bei Lackenhäuser mit direktem Blick auf den Böhmerwaldkamm

Selbst wenn man von verkehrsfreien Radwegen auf Straßen ausweicht, braucht man keinen dichten Straßenverkehr befürchten. Auch deshalb bereiten Radtouren, die verborgene Kleinode in malerischen Ecken des Landes erschließen und "herausgeputzte" Dörfer mit bezauberndem Flair passieren soviel Spaß. Verkehrslärm, Reizüberflutung, Adrenalinkicks oder spektakuläre Superlativen wird in der Ferienregion gegen Stille, Abgeschiedenheit, Naturkulisse und saubere Luft eingetauscht. So betrachtet ist der »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« ein echter "Geheimtipp", zumal das breitbandige Streckenspektrum Radfahrtypen auch jedes Leistungsvermögen anspricht.

Bild: Hochstein (Dreisessel)

Der mächtige Bergzug mit seinen Felsgipfeln Dreisessel, Hochstein und Plöckenstein bildet als natürlicher Grenzwall den Länderscheid von Deutschland, Tschechien und Österreich. Der Sage nach saßen vor langer Zeit die Könige der drei Länder auf dem Dreisesselfelsen und stritten um die Grenzen ihrer Länder. Der Name Dreisessel stammt aus dem 17. Jahrhundert und bezeichnete die drei gewaltigen Sesseln ähnelnde Felsgruppe. Heute beschreibt der Begriff das gesamte Bergmassiv, deren höchste Erhebung mit 1.378 Meter der Plöckenstein (CZE) ist.

Es ist immer wieder erstaunlich, welch magische Anziehungskraft Bergipfel aussenden. Erst recht wenn bei guter Fernsicht (z.B. Fön) das atemberaubende Alpen-Panorama ins Auge sticht. Apropos Aussicht: mit sog. Aussichtsbergen bzw. Aussichtstürmen - als da wären Dreisessel, Haidel, Brotjacklriegel und Oberfrauenwald - ist der »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« wahrlich reich gesegnet. Das Gute daran ist, dass dank Elektroräder auch unterdurchschnittlich trainierten Freizeitradlern bzw. Senioren einzigartige Gipferlebnisse nicht mehr verwehrt bleiben. Berge hin oder her, leistungsschwächere Radfahrer haben heutzutage kaum mehr was zu befürchten, da Anstiege bei zugeschaltetem Akku ihren Schrecken gänzlich verloren haben. Hinsichtlich einheitlicher Schwierigkeitsgradklassifizierungen ist zu differenzieren, ob man mit oder ohne "e" unterwegs ist. Es geht weniger darum, ob man eine Strecke schafft, sondern vielmehr darum, welche Akku-Reichweite (je nach Streckenprofil und individueller Fahrweise) das Bike hergibt. Freilich erfordern steilere Abfahrten im unwegsamen Gelände ein Mindestmaß an Fahrtechnik, weshalb eine gesunde Selbsteinschätzung Grundvoraussetzung für die eigene Sicherheit ist.

Es gibt nur wenige Tourismusregionen, die den individuellen Bedürfnissen vieler Radfahrtypen gerecht wird. Das Attribut "Rad-Eldorado" ist in diesem Fall alles andere als eine nichtssagende Worthülse, sondern trifft vielmehr den Nagel auf den Kopf. Das Revier "liefert", auch weil es allen Facetten - sprich Spielarten - sowohl Onroad wie Offroad - gerecht wird, was sich im übrigen auch in zahlreichen Radsport-Events eindrucksvoll widerspiegelt. So erfreut sich der »Freyunger Dreiänder-Radmarathon«, die »Nationalpark-Dreisessel- Radrundfahrt« und der Quälspaß am Dreisessel großer Beliebtheit.

Einkehrmöglichkeiten sind in der schwach besiedelten Region rar gesäht, zumal die Dreisesselalm am Fuß des Dreisesselberges nur noch auf Vorbestellung für Vereine bzw. für größere Gruppen ihre urigen Gasträume öffnet. Proviant wie z.B. Energieriegel, Obst usw. sollte man grundsätzlich auf jeder Tour dabei haben. Wer den Dreisesselgipfel erklimmt bzw. darf sich bei dem schweißtreibenden Anstieg auf die Einkehr im Bergasthof Dreisesselhaus bzw. dessen Biergarten freuen.

Leidenschaftliche Tourenradler wissen die Gunst der Stunde zu nutzen und peilen gerne nebelfreie Hochlagen an. Besonders die Mittelgebirgshochlagen bieten bei gutem Wetter von März bis weit in den November hinein phantastische Bedingungen. Während in Flussniederungen und Tallagen zähe Nebelschwaden wabbern, strahlt in Höhenlagen häufig die Sonne und ein grandioses Panorama buchstäblich erstrahlen lässt.

Glücklicherweise mangelt es im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« nicht im Geringsten an Aussichts-Highlights, weswegen Urlaubsgäste wie Einheimische in den höchsten Tönen darüber schwärmen. Zu den herausragensten Gipfel zählen: Rachel (1.453 m), Lusen (1.373 m), Dreisessel (1312 m), Hochstein (1332 m), Almberg (1.142 m), Haidel (1.167 m) und Brotjacklriegel (1.011m). 

 Bayerischer Wald

Der Bayerische Wald bildet zusammen mit dem Böhmerwald das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Dabei grenzt die Mittelgebirgsregion »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« an die Landkreise Passau, Deggendorf und Regen, und bildet die Landesgrenze zu den Nachbarstaaten Tschechien und Österreich. Radtouristen profitieren im Landkreis Freyung-Grafenau von einer Szenerie, die mit ihren sauerstoffreichen Wäldern, saftigen Wiesenhängen, gezackten Bergrücken, lieblich gewelltem Hügelland, plätschernden Gebirgsbächen und smaragdgrünen Bergseen buchstäblich die Sinne verzaubert. Unlängst erbrachte eine Studie den Nachweis, dass nur eine Woche Bewegung im Wald signifikant die Entzündungsparameter im Blut absinken lassen und der Körper vermehrt Immunzellen bildet. Dicht bewaldete Naturregionen wirken wie ein wahrer Gesundbrunnen. Wer sich dort länger aufhält bzw. beim Radfahren saubere Luft einatmet und geballte Lebensfreude verspürt, betreibt quasi eine rezeptfreie, ganzheitliche Gesundheitsvorsorge. Gleichwohl bleibt es dem Beobachter nicht verbrogen, welch zerstörerisches Machwerk der Borkenkäfer vollbringt. Doch in den letzten Jahren bleibt nicht verborgen, welch wundersame Erneuerung sich durch nachwachsende Vegetation - völlig frei von Menschenhand - wie Phönix aus der Asche vollzieht.

Im Bild die Kneippanlage Jogl am Mirasatbach,  die sich vielleicht am schönsten Bahntrassen-Radweg von Bayern, am Schnittpunkt des Adalbert-Stifter-Radweg mit der Haideltour-Route nahe Haidmühle befindet.

Die Vielfalt erstreckt sich von familiengeeigneten Touren mit flacherem Profil, über wellige Strecken bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren mit knackigen Anstiegen. Entschleunigte Genußtouren auf stillgelegten Bahntrassen wie z.B. dem Adalbert-Stifter-Radweg oder Donau-Ilz-Radweg bereiten (nicht nur Familien) auf Schritt und Tritt richtig Spaß. Das Kontrastprogramm zum anstrengungsfreien Radausflug sind Gipfelstürme hinauf auf den Dreisessel, Haidel oder Brotjacklriegel. Wahrlich kein Zuckerschlecken, es sei denn dass ein e-Antrieb für Schubkraft sorgt.  

Foto: Rundbogenbrücken erinnern auf dem Adalbert-Stifter-Radweg an die nostalgische Eisenbahnerzeit

Bild: Salzsäumerstadt Waldkirchen

Der niederbayerische Bayerwald-Landkreis FRG weist eine sehr diverse Topographie auf. Während entlang des Grenzkamms das Terrain mit Dreisessel, Haidel, Almberg, Rachel und Lusen ausgesprochen bergig ist, ist die südliche Region rund um die Bayerwaldstädte Freyung, Grafenau und Waldkirchen bzw. dem Dreiburgenland und Sonnenwald vorwiegend von sanftwelligem Charakter mit moderaten Steigungen geprägt. Ob Genussradler, leistungsorientierter Radsportler oder Gravel- bzw. Mountainbiker - im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald - kommt in der Tat jeder auf seine Kosten, d.h. die Naturregion ist für jeden Zweiradliebhaber ohne Wenn und Aber ein verlockendes "Radl-Gedicht"! 

Bild: Kreuzbachklause am Fuß des Dreisesselberges

Dreiburgenland

Das sanft kupierte Dreiburgenland liegt zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und der Dreiflüssestadt Passau. Den Namen verdankt die Region dem ihm umgebenden Ilztal den drei Burgen Saldenburg, Englburg und Fürstenstein.

Bild: Dreiburgensee (Region Sonnenwald)

Der Dreiburgensee liegt zwischen dem Luftkurort Thurmansbang und Tittling im Bayerischen Wald. Der aufgestaute See mit einer Länge von 700 m und maximalen Breite von 200 m nimmt eine Fläche von 8 ha ein. Die Grenze zwischen dem Landkreis Freyung-Grafenau und dem Landkreis Passau verläuft quer durch den See.

Seen-Vielfalt

In Anbetracht der vielen Seen ist es nie verkehrt die Badehose einzupacken. Erlauzwieseler Stausee, Badeweiher Jandelsbrunn, Kreuzbachsee Haidmühle und Dreiburgensee bieten besonders bei Sommerhitze erfrischenden Badespaß.

Bild: Kreuzbachsee Haidmühle mit Blick zum Dreisesselberg (1.333 m)

Der Moorwasser-Naturbadesee wird vom Kreuzbach aus dem Dreisesselgebiet gespeist und verfügt gepflegte Liegewiesen sowie einen Beach-Volleyball-Platz (Baden und Wassersport auf eigene Gefahr). Der Kreuzbachsee ist ganzjährig jederzeit zugänglich - Eintritt frei!

Fazit

Wer ein attraktives Radparadies sucht, sollte die Bayerwaldregion unbedingt am Schirm haben. Selbstverständlich finden auch Mountainbiker ein geniales Terrain vor. Neben einer Vielzahl lokal verteilter (Trail-) Touren fällt vor allem die »TRANS BAYERWALD« ins Gewicht, deren Nordroute (Etappe 2-5) auf einem 163 Kilometer langen Abschnitt das wildromantische Naturidyll des Grünen Dach Europas im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« durchquert.