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Die Bajuwaren-Erlebnistour
Auf den Spuren der Bajuwaren

 
   

 Etappenabschnitt 2


Oichtental – Trumer Seenplatte
Laufen (KM 22.0) – Mattsee (KM 56.0), 34 km / 378 hm

ISG 2.5

 
   
Nun heißt es Abschied von Bayern nehmen – ohne Grenzformalien betritt man nach Überquerung der historischen Salzachbrücke österreichisches Hoheitsgebiet. Die Eisenbrücke wurde zu Beginn des 20. Jhrd. als Gemeinschaftsprojekt des Königreichs Bayern und kaiserlich-königlichen Monarchie Österreich/Ungarn erbaut.  Willkommen in der Alpenrepublik genauer gesagt im Salzburger Seenland! Die "Stille Nacht Metropole" Oberndorf mit seinen 5 700 Einwohnern begrüßt seine Gäste.

Bei der Streckenkonzipierung der Bajuwarenroute wurde sorgsam darauf geachtet, Radfahrer mit möglichst wenig Autoverkehr zu konfrontieren. Ausnahme davon sind die Städteperipherien von Laufen / Oberndorf und Tittmoning. Nur dort ist jeweils auf wenigen hundert Metern mit erhöhtem Verkehrsaufkommen zu rechnen – Vorsicht also geboten.
Hat man Oberndorf und die angrenzende Vorortgemeinde Göming durchquert,
setzt sich die Route umso geruhsamer mit nahezu unberührten Naturlandschaften – wie gewohnt wieder in Szene.

Oberndorf

Oberndorf gehörte bis 1816 zu Bayern. Erst seit dem Wiener Kongress 1816 bildet die Salzach die natürliche Grenze zwischen Deutschland und Österreich.
Nur 2 Jahre später wurde in der alten St. Nikolaus Kirche erstmals das Weihnachtslied „Stille Nacht, Heilige Nacht“ uraufgeführt. Die alte Pfarrkirche fiel jedoch dem Brückenneubau zum Opfer.
Die Wasserführung der Salzach wurde lange Zeit durch die natürliche Dynamik eines Wildflusses bestimmt. Bedingt durch schwere Hochwässer im 19. Jhrd.  wurde der Fluß reguliert und nahezu ein geradliniges Flussbett geschaffen.
Infolgedessen musste die Oberndorfer St. Nikolaus Kirche wasserbautechnischen Maßnahmen weichen.

Bayernbike Tip wer die Einsamkeit der Naturlandschaft mit der pulsierenden Salzach-Metropole eintauschen will, braucht nur einen kurzen Umweg in Kauf nehmen. Neugierige, die in der Festspielstadt Salzburg mit ihrer schlummernden Kaiser-Sissy-Dynastie Nougat - Marzipankugeln schlemmen, sowie duftende Melange genießen möchten, Geburtsstätte / Wohnhaus besichtigen und den zarten Klängen der Zauberflöte lauschen wollen, oder sich für die wildromantische Blütenpracht des Mirabellgartens interessieren, sollten für An- und Abfahrt inkl. Stadtbesichtigung 1 Zusatztag (einfache Wegstrecke ca. 20 km) einplanen. Mozart sozusagen für die Augen, Ohren, Gaumen und Radlerbeine. Für das Städtesightseeing bieten sich 2 Abzweigungspunkte an:
  • Laufen/Oberndorf (ca. 19 km) über den Tauern-Radweg (Salzhandelsweg) entgegen der Fließrichtung der Salzach
  • Obertrum auf dem Salzkammergut – Radweg bzw. der ehemaligen WM-Strecke 2006 (Straßenverbindung via Elixhausen, ca. 20 km – Rückweg Berganstiege)

In Oberndorf werden Plättenfahrten mit der Schiffergarde auf der Salzach angeboten.

Am Kirchplatz verlässt der Mozart – Radweg bis zum Obertrumer See die gemeinsame Trassenführung in südlicher Richtung, während die Bajuwarenroute sich nordöstlich fortsetzt.
Sehenswürdigkeiten: „Stille Nacht“ – Gedächtniskapelle, Heimatmuseum, Wasserturm (1540), Reste eines bajuwarischen Gräberfelds, Wallfahrtskirche Maria Bühel.

 
   
 Radknotenpunkt Oberndorf KM 22.8 (A)
VERZWEIGUNG 3 BAJUWAREN – NEBENROUTE:
Nebenroute "Oichtenrunde"(15 km): Nach der Querung der Bahngleise zweigt rechts die Nebenroute nach Weitwörth – Schlößl (berühmte Fossilfundstelle "St. Pankraz", geologisch-paläontologischer Lehrpfad) – Nußdorf ab.
Nebenroute "Kaiserbuche" (15 km): wie oben nach Schlößl. Von dort 5 km langer anspruchsvoller Berganstieg" über den Haunsberg 730 m.ü.NN. (300 hm) weiter hinab nach Obertrum.

Abzweig Mozart-Radweg nach Obertrum
Abzweig Salz und Seen Tour Richtung Lamprechtshausen – Dorfbeuern
Abzweig Stille Nacht Route (Rundtour)

 
   

Bayernbike TipNebenroute nach Schlößl: bei St. Pankraz befindet sich der Schlößl-Steinbruch. Die eozäne, 55-40 Millionen Jahre alte Fossilschicht enthält Korallen, Muscheln, Schnecken, Nautiliden, Armfüßer, Seeigel, Seelilien, Krebse, Krabben, Palmfrüchte, Zähne von Haifischen, Krokodilen und Tapiren. Ein geologisch-ökologisch-paläontologischer Themenweg führt den interessierten Besucher durch das Steinbruchgelände.

Hinweis (in Österreich) grüne Radwege-Hinweistafeln mit weißer Schrift auf grünem Hintergrund. Abwechselnd mit orangefarbenen Bajuwarensignet (Aufkleber meist auf Schilderstangen).

Nach der Bahnübergangüberquerung heißt am Stadtrand erst durchatmen. Nicht nur, dass man das quicklebendige Landstädtchenleben beider Städte verlässt, zugleich verabschiedet man sich von der tief liegenden Salzachterasse in Richtung „Voralpenausläufer“ – was postwendend mit Anstiegen einhergeht. Bei dem etwa 600 m längeren bis zu 13 % steilen Anstieg (BSG 3.5) überwindet man knappe 50 hm. Die nicht so „Geübten“ können problemlos ihr Gefährt auch auf dem parallel zur Straße verlaufenden Fußweg in aller Ruhe nach oben schieben. Am Ortsende der Gemeinde Göming auf dem Hochplateau angekommen, schwenkt die Route links in eine kaum befahrene Forststraße ein.

Die folgenden 25 km bis nach Matzing am Obertrumer See stehen ganz im Zeichen dünn besiedelter Naturlandschaft – sprich beschauliches Agrarland - man rollt in die Stille, Einsamkeit und Weite der Natur – einhergehend mit partiellen Steigungsabschnitten. Zählt doch diese Etappe in Punkto Schwierigkeitsgrad zum anspruchsvolleren Streckenteil der Bajuwarenroute – was aber immer zu relativieren gilt. Dafür wird man auf den Hochplateaus immer wieder mit traumhafter Bergkulisse verwöhnt – Lohn für schweißtreibende Leistung.
In der – überwiegend von Agrarwirtschaft geprägten Region – verfügen nur die Gemeinden Nussdorf und Berndorf über Gästebetten und Verpflegungsmöglichkeiten.
Die Forststraße führt durch nahezu unbewohntes Gebiet, unterbrochen allenfalls von Einzelgehöften – und wenn überhaupt, dann ist nur mit landwirtschaftlichem „Verkehr“ zu rechnen. Hier kann der Mensch einsam seinen Pakt mit der Natur schließen.

Die Auwälder der österreichischen Gemeinden Oberndorf, St. Georgen, Nußdorf und Anthering, wurden als artenreichster Vogellebensraum im Bundesland Salzburg zum Europaschutzgebiet Natura 2000 nominiert. Während die Altwasserarme der Salzach von Bachstelzen, Wasseramseln und Graureiher besiedelt werden, leben im Oichtental der Pirol, der Schlagschwirl, der Große Buntspecht, Grünspecht und Grauspecht sowie Blässhühner, Teichhühner, und Stockenten.
 
   
 Knotenpunkt KM 25.1
Abzweig geradeaus Stille-Nacht-Radweg (Rundtour) Arnsdorf 2.0 km (Stille Nacht Museum, ältestes Schulhaus Österreichs,) Lamprechtshausen 5.3 km
 
   

Von Kirchgöming geht es entlang des Wachtbergs bergan nach Rottstätt – verbunden mit einem 400 m langen bis 7%  steilen Berganstieg, welcher dem Radler 27 hm abverlangt.
Auf dem Wachtberg (500 m) entdeckten Archäologen eine gut erhaltene Befestigungsanlage, die nach Datierung von Keramikbruchstücken der älteren Eisen- oder Hallstattzeit (ca. 2500 v. Chr.) zuzuordnen ist.
Hier scheint der 835 m hohe Haunsberg – der zu den Flyschrücken des Alpenvorlandes zählt - mit seinem markanten Turm zum Greifen nah. Luftlinie liegt der Berggipfel nur wenige Kilometer entfernt. Der Höhenrücken des Haunsberges bildet die naturräumliche Barriere zwischen dem Salzburger Dreiseenland und dem Oichten- und Salzachtal. Er erstreckt sich in einer Länge von 12 km Länge einer Breite von 4 km. Bevor die längere Gefällstrecke nach Nussdorf beginnt, sollte man auf dem Hochplateau innehalten und die überwältigende Aussicht auf das Oichtental und am das am Horizont befindliche großartige Alpenpanorama genießen, das fast  den gesamten Horizont umrahmt. Auch wenn die Strecke fahrtechnisch keine besonderen Qualitäten abverlangt, sollte man mit erhöhter Konzentration die rauschende Abfahrt in die Talmulde der Oichten absolvieren.
 
Nach 30 km erreicht man die idyllisch anmutende Bilderbuchgemeinde Nußdorf am Haunsberg. Es ist einfach herrlich anzusehen, wie liebevoll die Fenster- u. Balkonsimse von Häuserfassaden mit einem „Blumenmeer“ verziert sind – was für Dörfer diesseits wie jenseits der Grenze in den Sommermonaten gilt.

 
   
 Alternativrouten in Nußdorf KM 30.0 (A)
VERZWEIGUNG 4 BAJUWAREN – NEBENROUTE:
Vor der Kirche rechts, 2 km lange, sehr steile Serpentinenstraße, 20 %, nur für  ambitionierte Radler geeignet! Die „Zwischenspange“ führt über Haßberg • Absmann • Webersdorf • Neuhäusl • Immerwall und  kürzt die Hauptroute um 12 km ab.
Extra-Tour [15 km]   
Nußdorf • Schlößl • Weitwörth • Oberndorf • Göming • Kirchgöming • Göm-Graben • Rottstätt –Nußdorf
 
   

Die nächsten 8 km durch das Oichtental wo das Naturschutzgebiet Oichten Riede Eingriffe des Menschen Einhalt gebietet, sind von hügeligem Streckenprofil gekennzeichnet. Das Oichtental liegt idyllisch eingebettet im Flyschrücken des Haunsberges.
Das 105 ha große Naturschutzgebiet der Oichten Riede liegt eingebettet zwischen Lauterbach und  Michaelbeuern. Nach der letzten Eiszeit vor 18.000 Jahren erfüllte damals der Salzburger See die komplette "Oichtental-Bucht". Der riesige See breitete sich zwischen Golling im Süden und Tittmoning im Norden aus. Als er wenige Jahrtausende später ausgelaufen war, wurden die mächtigen Tonablagerungen des Seebodens zur Landoberfläche und es entwickelten sich Sumpflandschaften. Daher kommen heute so seltene Pflanzen, wie das Wollgras und der Sonnentau vor. Der Große Brachvogel, der Kiebitz und die Bekassine haben ihr Brutgebiet in diesem einzigartigen Biotop.

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Der zwischen 1989 und 1993 renaturierte Oichtenbach kann auf einem Themenweg Lehr- und Erlebnispfad bewandert werden. Die Schautafeln und Erlebnisstationen informieren über die umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen und bezieht durch einen zusätzlichen Vogellehrpfad die Ornithologie mit ein.


Das Oichtenal dürfte nach dem Zerfall des Salzachvorlandgletschers die Ur-Salzach beherbergt haben. Anschließend war die "Oichtental-Bucht" durch einen Ausläufer des riesigen Salzburger Sees, der sich zwischen Golling im Süden und Tittmoning im Norden ausbreitete, erfüllt.
Heute durchfließt die Oichten, die 1914-18 reguliert wurde, das Tal und mündet  bei Oberndorf in die Salzach.

Vor allem an heißen Sommertagen sollte man sich in Nussdorf mit Getränkevorrat eindecken, bzw. Wasserflaschen auffüllen, da bis zur nächsten „Einkehrmöglichkeit“ in Berndorf 11 km Hügelland samt anspruchsvollem Berganstieg dazwischen liegen.

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Nähe Haunsberg kann die mächtige, knapp 230 Jahre alte Kaiserbuche bewundert werden - 1932 zum Naturdenkmal erklärt. Die Rotbuche wurde 1779 zur Erinnerung an einen Besuch des Kaisers Josef II. dort gepflanzt.


Weiter führt die Bajuwarentour auf der alten Landstraße über Irlbach, Steinbach (hier wurden bajuwarische Siedlungsspuren nachgewiesen), Eisping, Pinswang, nach Lauterbach. Dort lohnt ein Besuch der kleinen Barockkirche mit sehenswerter Rokokoausstattung.

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KM 34.9 + 36.8 + Aussicht Oichtental, Kloster Michaelbeuern



Nachdem die Hauptverbindungsstraße Michaelbeuern - Berndorf in Lauterbach gequert wurde führt schräg versetzt ein schmales Sträßchen weiter über Reinharting, Liersching durch das trichterartig verjüngende Oichtental zu einem wichtigen Verzweigungspunkt.

Seit Nußdorf rückt immer wieder die 1 200 Jahre alte Benediktiner Abtei Michaelbeuern an der gegenüberliegenden Hanglage ins Blickfeld des Radlers. Wer über den Anblick fasziniert ist und sich angezogen fühlt – keine Angst - der Routenverlauf führt später beim Rückweg durch diesen Ort.
Hinter Liersching verlässt man bergwärts das wunderschöne Oichtental.

Bayernbike Tip KM 38.1, 452 m.ü.NN., idyllische Waldrandlage

Kurz hinter Liersching - vor einem kleinen Bächlein - kommt man an eine unscheinbare Wegegabelung. Eine Rast ist ratsam, um mit Energieriegel und Getränken die „Vorratsspeicher“ aufzufüllen. Warum nicht einfach mal die Beine hochlegen und innehalten? Denn nun fordert die steile Rampe – sozusagen die „Königsetappe“ der Bajuwarentour - vom Oichtental hinauf seinen „Schweißtribut“. Die harten Fakten: der westexponierte Hang des auslaufenden Flyschrückens des Haunsberges weist mit 108 hm und bis zu 20 % Steigung im Schlussanstieg den Schwierigkeitsgrad 4.0 (schwer) auf. So weit so gut – aber auch das ist zu schaffen! Aber hartgesottene Tourenradler – und die, die es werden wollen – lassen sich von einem Bergaufstieg dieser Kategorie nicht beirren – handelt es sich ja nicht um das berühmt berüchtigte Kürzel „HC“ (Horce Categorie). Nun ist Radlermoral gefragt –also kann das Motto nur lauten: „hau rein in die Pedale“!

Bayernbike Tip wer die Schleife um die Trumer Seen – warum auch immer – auslassen möchte, radelt 500 m geradeaus nach Durchham, wo man auf die beschilderte „Rückroute“ der nördlichen Kreishälfte der Bajuwarentour Richtung Michaelbeuern trifft (Abkürzung 29 km, Reststrecke bis Waging am See 86 km).

Ab diesem Knotenpunkt mündet die Salz&Seen-Tour als weiterer Begleiter ein. Ebenso verläuft der Europäische Pilger- u. Radweg, VIA NOVA sowie der Arnoweg hier.
Gerade bei anfänglichen Schwierigkeiten ist bei Berganstiegen wichtig, schnell seinen Rhythmus zu finden – also Gang zurückschalten und langsam angehen lassen. Wie so oft bei Steigungen – oben angekommen wird man meist mit herrlicher Aussicht für seine Strapazen belohnt.
Über das Geotop Baumgarten / Krispelstätt – einer Moränenkuppe aus der letzten Eiszeit hat man nahe dem Ort Feichten sozusagen eine Art „kleine Passhöhe" bei 577 m.ü.NN. erklommen. Hurra es ist geschafft – endlich oben, die pure Lust am Radfahren kehrt wieder zurück.
Nun kann man erst mal in Ruhe durchschnaufen - bis zu den Trumer Seen bleibt man von nennenswerten Steigungen verschont. Jetzt geht es erst mal von dem Hochplateau sanft abschüssig zur schmucken Gemeinde Berndorf am Fuße des Haunsberges, bevor der Streckenverlauf mit sanfter Steigungsphase seinem höchsten Streckenpunkt zustrebt.

Die reizende Gemeinde Berndorf ist Anziehungspunkt für viele heimische und auswärtige Ausflügler. Gemütliche Gaststätten rund um die Pfarrkirche locken erschöpfte Radler zur wohlverdienten Rast - und wenn es das Wetter erlaubt lässt es sich vorzüglich im Biergarten schlemmen. Aber Vorsicht, wenn man dem gelben Gerstensaft zu sehr zuspricht: kurze Verschnaufpausen können sich manchmal schnell in ungewöhnliche Länge ziehen. Und die Promillegrenze gilt auch für Radler! Aber auch das dürfte kein größeres Problem sein – Übernachtungsmöglichkeiten sind ja vorhanden.
Berndorf wird 789 erstmals urkundlich erwähnt und leitet sich dem Namen nach von einem Bajuwaren namens "Pero" (der Bärenstarke) ab. Etwa 1440 entstand die heutige, spätgotische Pfarrkirche. Franz Xaver Gruber, der Schöpfer der Melodie des weltberühmten Weihnachtsliedes "Stille Nacht, Heilige Nacht" war von 1829 - 1835 in Berndorf als Lehrer, Mesner und Organist tätig.

Bayernbike Tip Alljährliche Kutschengala beim „Bauernherbst“ mit über 40 Pferdegespannen.

Am südlichen Ortsende biegt die Bajuwaren-Tour rechts ab. Auf der Sonnenterrasse des Haunsberges führt die Route durch die Bauernortschaften Reit und Ansfelden nach Innerwall. Im Folgeverlauf radelt man entlang von Kuhweiden, würzige Landluft macht sich zwischen Wäldern und Wiesen breit.
Hier kann man tatsächlich noch Abstand von der quirligen Alltagshektik gewinnen. Man quert vom Wind sanft gestreichelte Felder, rollt an dösenden Kuhherden vorbei, genießt die unberührten Landschaftsabschnitte und das Vogelgezwitscher. Augen, Ohren Mund und Nase – alle Sinne sind gefordert. Den Duft saftiger Wiesen und sauerstoffreicher Wälder sowie die Gerüche von geerntetem Heu die einem um die Nase wehen, nimmt man in unserer hoch technisierten Welt leider viel zu selten bewusst noch wahr.

Nicht wundern, wenn neugierige Kühe die Hälser durch die Zäune strecken, aber Vorsicht bei der Annäherung, manche Zäune sind hochspannungsgeladen.
Amüsante Anekdote: der Autor musste dies beim Fotoversuch im Rückwärtsgang leidlich erfahren – das Motiv zeigte im Anschluss nur das blaue Himmelszelt – stark verwackelt versteht sich...). Sicher ist, dass diese Nutztiere in solch freier, ursprünglicher Natur zu den glücklichen Kühen gehören. Neben dem Tourismus dürfte im Salzburger Seenland die Agrarwirtschaft zum zweiten Standbein der Region zählen.
Die bäuerliche Kulturlandschaft wird geprägt durch Weiler bzw. Einzelgehöfte: Reit – Wall – Ansfelden – Einöd – Schupfen – Immerwall – verbunden auf einer nahezu verkehrsfreien Nebenstraße. Radeln in naturbelassener Landschaft. Solch ursprünglich gebliebenen Regionen prägen sich angenehm in das Erinnerungsvermögen. Hier macht Radeln wirklich Spaß – man genießt die augenblickliche Lebensqualität – Lebensglück macht sich breit!
Kurz hinter Schupfen erreicht die Bajuwarentour mit 635 m.ü.NN. ihren höchsten Streckenpunkt, von da ab kann man sich auf die längere Gefällstrecke zu den Trumer Seen freuen, die nur knapp über 500 m.ü.NN. hoch liegen.
In Immerwall zweigt man links ab – weitere 800 m wiederum rechts hinab via Teufelsgraben zum Obertrumer See.
Vor Beginn der Gefällstrecke liegt einem das sagenhafte Panorama der Trumer Seen und der Talsenke zu Füßen. Tiefblau kuschelt sich der Obertrumer See in das weite, sonnige Tal, umrahmt von den sanft ansteigenden Bergrücken des Tannberggebirges. Der warnende Instinkt sollte ab und zu die Bremsen ziehen lassen, auch wenn die Freude am Geschwindigkeitsrausch oftmals überwiegt und nach kräftezehrender Bergfahrt die Vernunft umso mehr besiegen will.

Bayernbike Tip KM 48.4 Einladende Bank mit überwältigendem Rundblick auf die glitzernden Seen des „Mattseer-Drei-Seenlandes“, sowie die Alpenkette

Bayernbike TipDer Teufelsgraben ist als Naturjuwel ein beliebter Erholungsraum für Einheimische und Gäste. Den Besuchern des Teufelsgrabens offenbart sich eine mystische, mythologische Erlebniswelt, in der man mit allen Sinnen erleben, genießen und sich erholen kann. Wie in St. Pankraz gibt es auch hier Fossilfunde. Im Rahmen vieler Aktivitäten (Instandsetzung der Röhrmoosmühle, Rekonstruktion der historischen Kugelmühle etc.) wurde ein Natur-Erlebnisweg angelegt. Die Wanderung führt am Wildkarwasserfall vorbei, wo der Teufelsgrabenbach über zwei Felsstufen hinunterstürzt. Der Sage nach geht der Name Teufelsgraben darauf zurück, dass ein junges, hübsches Mädchen hier einstmals dem Teufel begegnete und von diesem verschleppt wurde. Das harmonische Zusammenspiel zwischen Natur, Kultur und Wirtschaftlichkeit steht im Mittelpunkt. Die intakte bäuerliche Landwirtschaft mit großteils biologisch wirtschaftenden Betrieben zeigt sich u.a. darin, dass Biobauern der Umgebung ihr Getreide hier verarbeiten lassen. Die Mühle steht allen Besuchern offen. Der Müllermeister erklärt gerne persönlich die Schritte „vom Korn zum Brot“.

Anschließend geht es über den Drumlinrücken von Gimelsberg hinunter nach Matzing.

 
   
 Alternativrouten in Matzing KM 48.9 (A)
VERZWEIGUNG 5 BAJUWAREN – NEBENROUTE:
Abzweig links:
Stichverbindung 1 km nach Seeham (Strandbad), bajuwarische Siedlungsspuren, gotische Pfarrkirche, ausgezeichnete Gastronomie
Mozart-Radweg Richtung Mondsee, Wolfgangssee
 
   

Auf den folgenden 12 Kilometern pedaliert man durch das Salzburger Dreiseenland. Etliche öffentlich zugängliche Strandseebäder bieten den Sprung ins kühle Nass an. Sollte die Sonne allzu sehr vom Firmament brennen findet lässt sich also auf die Schnelle Abkühlungsmöglichkeiten en masse finden.
Die Seen des Salzburger Seenlands weisen - wie in Südostbayern - angenehme Wassertemperaturen und Trinkqualität auf. Dazu garantieren familienfreundliche Strandbäder mit Wasserrutschen und gepflegten Naturbadestränden Badespaß pur. Kanu- Elektro- und Tretbootverleih gibt es in den Strandseebadeorten.

Bayernbike Tipwer ein wenig „Trubel & Action“ liebt und ein reichhaltiges kulinarisches Angebot und/oder vollbesetzte Straßencafes mag, fühlt sich in den Strandseebädern des Obertrumer- und des Mattssee super aufgehoben. Pedaleure, die es beschaulicher wünschen, radeln ein wenig weiter. Die Bajuwarenroute hält noch einige weniger frequentierte Naturbadeseen in petto! 

In Matzing, KM 49 zweigt man direkt an einem schön gestalteten Rastplatz rechts ab und folgt gemeinsam mit der „Trumer Seen-Route“ parallel der Hauptstraße. Die Strandbäder Staffl wie das Strandbad Oitner in Obertrum eröffnen den Strandbadreigen und locken zu einer Rastpause bzw. Bad. Dazu eine "frische Halbe" im Braugasthof der Traditionsbrauerei Obertrum – was schon Kultstatus hat.

 
   
 Radknotenpunkt Obertrum am See KM 51.2 (A)
Links befindet sich direkt das: Strandbad Oitner (Obertrumer See)
Abzweig rechts:
Mozart-Radweg Richtung Oberndorf
Salzkammergut-Radweg nach Salzburg (Rundtour, 345 km durch Oberösterreich, Salzburg, Steiermark)
Original WM-Radstrecke (2006) nach Salzburg
 
   

Obertrum: beim Anlegesteg der "Seenland" mündet der Mattigbach, der einzig größere Zufluss der Seen des Salzburger Dreiseenlandes, in den Obertrumer See. Östlich der Mündung schließt ein kleines Naturschutzgebiet an, das aufgrund des dichten Schilfbestandes und der sauren Wiesen ein Reservat für unzählige Wasservögel wie Haubentaucher, Stockenten oder Bläßhühner darstellt.
Sehenswürdigkeiten: historischer Ortskern, gediegene Wirtshäuser, mit Kastanienbäumen bewachsene Gastgärten, Brauereiführungen (seit 1601 Bierbrauerei);

Nun geht es auf der gegenüberliegenden Uferseite nordwärts mit jeder Kurbelumdrehung über Mitterhof, Feichten nach Mattsee.

Immer wieder werden herrliche Seeblicke mit dahin gleitenden Segelschiffen frei.

Radelt man bei schönem Wetter in Mattsee ein, so sind die Straßencafes am Marktplatz sicher gut besucht. Falls man Lust auf Cappucino-Pause oder bunte Eisbecher hat – der historische Markplatz mit seinen zahlreichen gastronomischen Außenplätzen bietet vorzügliches Ambiente.

In Mattsee gründete Herzog Tassilo III. von Bayern (748-788) ein Männerkloster. Zur Sicherung der Passauer Besitzungen im Mattiggau wurde im 12. Jahrhundert auf dem Schlossberg eine Burg errichtet. 1398 verkaufte das Bistum Passau die Herrschaft Mattsee an das Erzbistum Salzburg. Mattsee stellt das historisch gewachsene Kernstück des "Salzburger Dreiseenlandes" dar.
Heute zählt der Ort mit 3 400 Einwohnern zur größten Gemeinde der Trumer Seen.
Sehenswert / Erlebenswert: Stiftsmuseum, Schloss Mattsee, das Bajuwarendorf mit Bajuwaren-Freilichtschau, der Milleniumsweg, Strandseebad

Der Millenniumsweg Mattsee (Schlossberg- und Wartstein-Rundweg) erzählt auf Schautafeln die Geschichte der Landschaftsentwicklung des Salzburger Dreiseenlandes.
Die naturgetreue Nachbildung des Bajuwarengehöfts veranschaulicht die Siedlungsgeschichte der Bajuwaren.

Bayernbike TipIm Trumer Seenland werden Linienfahrten mit dem Schiff „Seenland“ angeboten. Per Schiff eröffnen sich den Passagieren vom Wasser aus ganz neue Perspektiven. Ein besonderes Erlebnis für die Fahrgäste der Linienfahrt Mattsee – Seham  - Obertrum stellt die Durchfahrt der Johannesbrücke dar, bei der das Hubdach abgesenkt wird. Nur wenige Kilometer von Mattsee entfernt bietet sich ein Abstecher zum „Schaudorf Schleedorf“ an, wo Besucher in die Kunst der Bio-Käseerzeugung eingeweiht werden. Überhaupt stammt eine Vielzahl der Lebensmittel in dieser Region aus biologisch orientierter Landwirtschaft.

 
   
 Radknotenpunkt Mattsee KM 56.0 (A)
Fernradwege im Salzburger Seenland:
Mozart-Radweg, 410 km
Teilabschnitt Salzburger Seenland: Henndorf - Neumarkt - Köstendorf - Schleedorf - Mattsee - Seeham - Obertrum
ca. 40 km
Salzkammergut – Radweg (Rundtour, 345 km) – Mondsee - St. Gilgen – St. Wolfgang – Salzburg (berührt im Salzburger Seenland die Orte Strasswalchen – Köstendorf – Schleedorf – Mattsee – Seeham – Obertrum – Salzburg
Salz & Seentour (Rundtour, 50 km) Von Salzburg über die „alte Ischlerbahn“ nach Seekirchen -  Schleedorf – Mattsee – Berndorf – Oberndorf - Salzburg
Via Nova Radweg (begleitend zum europäischen Pilgerweg Via Nova)  Metten– Niederaltteich – Braunau – Salzburger Seenland – St. Wolfgang
Barocktour (Rundtour, 80 km) Dorfbeuern – Michaelbeuern – Perwang – Lochen – Straßwalchen – Irrsdorf – Steindorf – Tannheim – Mattsee – Perwang – Berndorf – Feichten – Dorfbeuern
Trumer Seenroute Obertrumersee ca. 15 km; Mattsee ca. 13 km
WM – Radstrecke (Obertrum - Salzburg)
Regionale Radwege
Tannberg Rundweg, ca. 30 km
Köstendorf - Erharting - Roidwalchen - Lengau - Lochen - Feldbach - Gebertsham - Reitsham - Obernberg - Egelseen - Paltingmoos - Schleedorf - Fischach - Köstendorf
Wallersee-Rundweg, ca. 23 km
Zuckmayer-Route, ca. 18 km
Henndorf - Firling - Wertheim - Sighartstein - Haslach - Henndor
 
   
 



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